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werde oft als "falsch" bezeichnet

Silvestergirly

Aktives Mitglied
Liebes Forum,

meine Probleme in der Hochschule und ins Besondere mit meinen Kommilitonen ist momentan sehr stark. Ich gerate immer wieder ("gern") mit meinen Mitmenschen (besonders) Kommilitonen in Streit.

Dazu muss ich sagen, dass ich c.a. 116 Km von meinem Freund und meinen Freunden entfernt wohne und meinen Ruhepol (meinen Freund) nur am WE sehe.

Die ersten Fahrten in diesem Semester in die andere Stadt waren mit extremen Herzrasen verbunden. Ich habe das Wochenende vor der Abreise nur Magenschmerzen gehabt und immer wieder gesagt, dass ich nicht wieder in die andere Stadt will.

In der Hochschule haben ich ständig angst, dass ich etwas falsches sagen könnte oder jemandem auf den Schlipps treten könnte. Ich entschuldige mich also häufig. Wenn streit entsteht, werde ich entweder schnell laut oder heule schnell oder beides. Ich habe Schwierigkeiten ruhi zu bleiben, erstrecht wenn man behazptet, man kennt micht und mein Verhalten, es aber nicht tut.

Dieses Semester began es wie das Semester davor. Ich habe also fast ständig Angst bzw. bin wirklich extrem unsicher. Und es passierte wie letztes Jahr, nur das dieses Semester Praxissemster ist und wir nebenbei noch regulär Wahlpflichtkurse besuchen müssen und Vorlesungen/Seminare haben.

1. Vorlesungstag: Ich habe Angst, Schweißausbrüche und Herzrasen auf dem Weg in die Unistadt. Gedanke, keinen hier zu haben, quält mich. 1. Vorlesung: ich renne raus, Herzrasen wurde viel schlimmer, ich schließe mich auf der Toilette ein. Atme durch, setze mich wieder in die Vorlesung. Bekomme erneut Panik. Möchte den Unterricht nicht behindern, will nicht weiter auffallen, nehme also meine Sachen und gehe. Dazu muss ich sagen, dass ich den Prof nicht leiden kann... Schreibe eine andere Dozentin an, ob ich in ihr Wahlseminar gehen kann. Dafür müsste ich aber insgesamt 2. aufgeben. Was ich auch tue, weil das andere Seminar meinen Neigungen entspricht. Ich aber eben nur Angst habe, wenn ich nicht in Regelstudienzeit zu studieren, ein Versager bin.

2. der 1. Tag vom Projekt. Mit selbem Prof. Heißt also, ich fühle mich sofort unwohl. Probleme wie Partnerwahl und Organisation lösen Panik in mir aus. Selbes Spiel. Ich frage andere Dozentin von einem anderen Projekt (was Potentiel mehr meinem Interesse entspricht) ob ich wechsel kann. Wechsel möglich.
Tja, vom Regen die Traufe. Hier kommt das eigentliche Problem bzw. Situation, die mich stark beschäftigt.

Ich musste in eine Gruppe, mit einer Kommilitonin, die mich absolut gar nicht leiden kann. Die Dozentin hatte mich ihr zugewiesen, wovon meine Kommilitonin nichts mitbekam. Als ich mich also zu ihr setzte, wollte sie mir nicht glauben, dass ich in ihrer Gruppe war. Da ich kein Bock darauf hatte, mich mit ihr wegen soetwas z streiten (ich hatte ja selber kein Bock mit ihr zu arbeiten, weil es in der Vergangenheit oft zwischen uns zu starken Ausenandersetzungen führten, in denen sie immer extrem unter die Gürtellinie rutscht). Ich dachte also, du musst die Zähne zusammenbeißen. Das hast du nun von deinem sprunghaften Verhalten.
Doch nach 2 Wochen hatte ich einfach keine Kraft mehr. bei irgendwelchen Abstimmungen oder Diskussionen in der Gruppe bezüglich unserem Teil des Projekts, kam es dann, dass ich gerne für Arbeiten, auf die keiner Bock hatte, benutzt werde. "Du hast es ja mitgeschrieben, also machst du es auch", "Ich denke ***** (also mein Name, macht die Aufgabe" (ohne mich zu Fragen) Und das waren halt Aufgaben, auf die keiner Bock hatte, wie Protokolle schreiben. Ich antwortete, dass man sich ja abwechseln könnte, weil darauf ja keiner Bock hatte, und ich sollte das schließlich das ganze Semester machen. Als Antwort kam von meiner Kommilitonin, mit der es in der Vergangenheit schon oft Streit gab, "Entweder du machst das odr du gehst!". Diese besagte Kommilitonin hatte vorher erst in einem Gruppenchat gefragt, wer es denn machen will. Aber warum fragt sie erst scheinheilich, wenn sie mir die Aufgabe eh einfach aufdrückt.

Ich hatte einfach kein Bock darauf, mich ständig unterbuttern zu lassen und ging daraufhin zur Dozentin. Sagte ihr, dass ich in keiner Gruppe mein Projekt machen kann, in der auf das was ich sage kein Wert gelegt wird, und ich beleidigt und provoziert werde. Ich sagte halt auch ehrlich, dass ich das gesundheitlich nicht kann (ch leide an Depression und Angststörung, erwähnte dies aber nicht). Dabei musste ich auch weinen. Weil das mir meistens passert, wenn ich über meine Gefühle oder speziell über solch eine Situation reden soll.

Im Besein meiner Ex-Gruppe und eben auch dieser Kommilitonin, musste ich mir anhören, dass ich mit Absicht auf die Tränendrüse drücken würde, damit ich meinen Willen bekomme und allen nur etwas vorspiele. Und ich wurde von meiner Gruppe (vllt auch zu Recht) kritisiert, dass ich das nich vorher mit ihnen besprochen habe. (besonders von der einen Kommilitonin) Ich meinte dann, (Dozentin immer noch anwesend) dass ich einfach keine Kraf tmehr habe, mich jemanden rechtzufertigen, der eh eine schlechte Meinung über mich hätte, die ich nicht mehr durchbrechen kann.
Dieser Satz "Du spielst allen nur was vor", "Dein Geheule ist nur eine Masche und zieht bei mir nicht"... sind auch so eine Art Triggersätze für mich, die ich in meiner Mobbingphase zu genüge gehört habe. ich musste mich ständig dafür rechtfertigen, warum ich so oft weine. oft habe ich auch gesagt, dass sie mich einfach weinen lassen sollen, aber es war immer das selbe, viele gingen und gehen einfach davon aus, dass ich semuliere, dass ich allen nur etwas vorspiele oder vorspielen will.

Nach der letzten Situation habe ich die Angst bekommen, dass ich wirklich nur simuleire, nur vorspiele. Ich meine, klar ist das nicht unbedingt ein erwachsenes Verhalten, aber warum tu ich es dann? Die meisten unserer Handlungen sind antrainiert, entstanden durch Kognitionen. Habe ich also gelernt mit Weinen Erfolg zu haben und weine dadurch so viel? Ich bin schon immer wirklich extrem sensible gewesen. Eine zeitlang habe ich wirklich sehr wenig geweint. Doch seit einem Jahr ist es wieder verstärkt der Fall. Mein Leben lang musste ich mich und mein Verhalten rechtfertigen. sowas wie "Ich weine weil ich wütend bin!", "Warum bitte weinst du, wenn du wütend bist?" "Weil ich nicht weiß wohin mit meiner Wut", "Wenn man wütend ist, weint man nicht. Du bist falsch und eine Schlange!"

"Sie tut immer auf armes, unschuldiges Mädchen. Lügt wie gedruckt und beleidigt uns." (Während einer starken Mobbingphase habe ich so etwas sehr häufig hören müssen. Mittlerweile ist sowas, wie vieles andere auch, ein Trigger.


Ja und ich weiß auch, dass mein Verhalten für eine 25 Jährige nicht angebracht ist, zu weinen.

Ich wüsste nur einfach gerne was ich tun soll, damit ich nicht immer wieder mit anderen in Streit gerate? Ich bin so müde und kaputt und ausgelaugt von den ständigen Problemen in der Kommunikation und Interaktion mit anderen, dass ich einfach auch keine Kraft mehr sehe mit anderen zu diskutieren.

Ich brauche wirklich eure Hilfe. Ich bin echt müde, so müde von immer diesen Problemen, Streit und Ängsten.



Gruß Sil
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm...
Was waren denn anfangs die Gründe für Streits? Ich muss sagen, ich hab echt lang studiert, aber ich habe mich glaub ich nie mit meinen Kommilitonen gestritten, dafür gab es einfach keine Gründe. Insofern würde mich schon echt interessieren, was das ganze ursächlich ausgelöst hat. Denn inzwischen sind die Gründe vermutlich einfach in der verfahrenen Situation zu suchen, weniger in einem konkreten Anlass.

Und bist du in Behandlung wegen deiner Angststörungen? Bekommst du dort keine Empfehlungen, wie du mit Leuten wie der Kommilitonin, solchen Situationen und dem Weindrang umgehen kannst?
 
Ja, das klingt tatsächlich wie Kinderkram. Ich weiß das noch von meinem Studium, dass man eben für den Schein in einem Seminar zusammen mit Mitstudenten zum Beispiel ein Referat erarbeiteten musste oder ähnliches. Und dann wurde man eben irgendwo eingeteilt. Ich kannte damals als Erstsemester auch niemanden, hatte aber sehr schnell in meinem Hauptfach einen Freundes- und Lernkreis. Natürlich versteht man sich nicht mit allen gut, aber man rauft sich halt zusammen, weil man diesen Schein eben braucht. Und du hattest noch Glück, dass du zu einem anderen Dozenten wegen dem Projekt gehen konntest. Das ist ja auch nicht immer möglich.

Und dann werden eben die Aufgaben aufgeteilt. Und wenn dann einem das nicht passt, wird es ausdiskutiert. Natürlich müssen nicht alle lästigen Tätigkeiten von einer Person gemacht werden. Und blöd ist auch, wenn sich eine als "Anführerin" aufspielt. Ihr wollt doch alle das Projekt eigentlich erfolgreich abschließen, müsst also zusammen arbeiten. Da musst du dich dann mehr durchsetzen.
Dein Gang zur Dozentin hat dir in deiner Position nicht besonders geholfen, zeigt es doch nur, dass du dich nicht durchsetzen kannst bei deinen Mitstudenten.

Wüsste ich deine Geschichte nicht (Mobbing, Angststörung) käme mir das auch komisch vor, dass eine Mitstudentin weint, wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Das muss das doch auf die anderen als Show wirken.

Ich kenne das übrigens von mir früher auch, wenn ich mich richtig aufgeregt habe, das gekippt ist zum Weinen. Das ist lange her und es kam aus tiefster Frustration und Depression.
Viele können damit auch nicht umgehen, wenn jemand scheinbar "wegen nichts" weint.

Es gibt auch Menschen, die gezielt Tränen einsetzen. Ich habe das mal mitbekommen. Da wollte jemand auf keinen Fall versetzt werden und konnte dann den Chef durch Weinen überzeugen. Naja, wenn das sooooo schlimm ist, dann kann man das ja nicht machen ....

Weswegen kommst du sonst so oft mit den Leuten in Streit? Das mit dem Projekt war ja ein konkreter Anlass. Da wurde einfach der Konflikt nicht richtig gelöst, die Aufgaben nicht richtig verteilt.

Aber du bekommst ja schon Panik, wenn du nur zu einer Vorlesung musst. Ich denke, da solltest du ansetzen und dir professionelle Hilfe holen.
 
Heulerei kenne ich auch. Aus Wut usw. Und ich kenne auch, dass andere Leute damit nicht klar kommen.

Aber ganz ehrlich, mit Deinen Handicaps halte ich ein Studium nicht für sinnvoll. Die Strategien, die Du anwendest, sind nicht reif, ob nun mit oder ohne Heulerei. Man kann nicht jedes Mal das Seminar wechseln, wenn einem was nicht passt.

Die Beschreibung der Panik in der Vorlesung und auf dem Weg zur Uni liest sich schwer behandlungsbedürftig.

Jemanden nicht leiden können ist kein Kriterium in der Zusammenarbeit. Es ist egal, ob Du den Dozenten oder die Kommilitonen leiden kannst. Oder sie Dich. Dein Studium bringt Dich in Richtung Beruf und dann Job. Antipathie ist etwas, das Du durch professionelle Distanz ignorieren kannst.

Ich habe mich auch nie mit Kommilitonen "gestritten" oder mit sonstwem an der Uni.
 
Hmm...
Was waren denn anfangs die Gründe für Streits? Ich muss sagen, ich hab echt lang studiert, aber ich habe mich glaub ich nie mit meinen Kommilitonen gestritten, dafür gab es einfach keine Gründe. Insofern würde mich schon echt interessieren, was das ganze ursächlich ausgelöst hat. Denn inzwischen sind die Gründe vermutlich einfach in der verfahrenen Situation zu suchen, weniger in einem konkreten Anlass.

Und bist du in Behandlung wegen deiner Angststörungen? Bekommst du dort keine Empfehlungen, wie du mit Leuten wie der Kommilitonin, solchen Situationen und dem Weindrang umgehen kannst?

Das waren häufig Missversständnisse meiner Seits. Das ich schnell sauer wurde oder man meine Reaktion im Allgemeinen nicht gut nachvollziehen konnte. Oft auch, dass ich sehr verplant bin und Sachen vergessen habe. Und dann wurde von ihrer Seite dann immer böser Scherz gemacht auf meine Kosten. Außerdem hat sie ein extremes Denkmuster, was nur Schwarz und Weiß kennt. jeder, der mal nur sagt, dass nicht weiß, wie man den Flüchtlingsstrom händeln kann, oder sich kritisch darüber äußert (ohne jetzt konkret von den menschen zu reden) ist für sie ein Rassist. Und sie hat so auch jemanden gemobbt, was ich halt eben total daneben fand und es ihr auch gesagt habe.
 
Ja, das klingt tatsächlich wie Kinderkram. Ich weiß das noch von meinem Studium, dass man eben für den Schein in einem Seminar zusammen mit Mitstudenten zum Beispiel ein Referat erarbeiteten musste oder ähnliches. Und dann wurde man eben irgendwo eingeteilt. Ich kannte damals als Erstsemester auch niemanden, hatte aber sehr schnell in meinem Hauptfach einen Freundes- und Lernkreis. Natürlich versteht man sich nicht mit allen gut, aber man rauft sich halt zusammen, weil man diesen Schein eben braucht. Und du hattest noch Glück, dass du zu einem anderen Dozenten wegen dem Projekt gehen konntest. Das ist ja auch nicht immer möglich.

Und dann werden eben die Aufgaben aufgeteilt. Und wenn dann einem das nicht passt, wird es ausdiskutiert. Natürlich müssen nicht alle lästigen Tätigkeiten von einer Person gemacht werden. Und blöd ist auch, wenn sich eine als "Anführerin" aufspielt. Ihr wollt doch alle das Projekt eigentlich erfolgreich abschließen, müsst also zusammen arbeiten. Da musst du dich dann mehr durchsetzen.
Dein Gang zur Dozentin hat dir in deiner Position nicht besonders geholfen, zeigt es doch nur, dass du dich nicht durchsetzen kannst bei deinen Mitstudenten.

Wüsste ich deine Geschichte nicht (Mobbing, Angststörung) käme mir das auch komisch vor, dass eine Mitstudentin weint, wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Das muss das doch auf die anderen als Show wirken.

Ich kenne das übrigens von mir früher auch, wenn ich mich richtig aufgeregt habe, das gekippt ist zum Weinen. Das ist lange her und es kam aus tiefster Frustration und Depression.
Viele können damit auch nicht umgehen, wenn jemand scheinbar "wegen nichts" weint.

Es gibt auch Menschen, die gezielt Tränen einsetzen. Ich habe das mal mitbekommen. Da wollte jemand auf keinen Fall versetzt werden und konnte dann den Chef durch Weinen überzeugen. Naja, wenn das sooooo schlimm ist, dann kann man das ja nicht machen ....

Weswegen kommst du sonst so oft mit den Leuten in Streit? Das mit dem Projekt war ja ein konkreter Anlass. Da wurde einfach der Konflikt nicht richtig gelöst, die Aufgaben nicht richtig verteilt.

Aber du bekommst ja schon Panik, wenn du nur zu einer Vorlesung musst. Ich denke, da solltest du ansetzen und dir professionelle Hilfe holen.

Hallo,

ich weiß nur nicht, wie man sich gegen so einen Menschen durchsetzt, der eh alles was ich sage als Schwachsinn sieht und mich nicht kennt, aber mich meint beurteilen zu müssen. Sie ist nur so ein Mensch, der einen dann auch noch öffentlich fertig macht. Also blöde Sprüche bringt oder einen Meinungen oder Sachen andichtet, die in ihren Augen auf meine Person zu stimmen, es aber nicht tun. Sie lässt sich dann auch nicht vom Gegenteil überzeugen, weil sie da so festgefahren ist. Alles was nicht in ihre Denkmuster passt, wird einfach abgelehnt und ist in ihren Augen scheiße. Ich habe einfach keine Kraft dafür, mich wieder damit auseinander setzen zu müssen. Ich rede da gegen eine Wand an. Und ich will mich nur einfach nicht wie scheiße behandeln lassen. Ich weiß nur nicht wie ich das in einer direkten Konversation zum Ausdruck bringe, ohne dass ich weine oder vllt ebenfalls beleidigend/aggressiv werde, wenn man so zu mir ist.

Dazu kommt, dass solche Menschen für mich Trigger sind. Ich fühle mich dann einfach total hilflos.

Ich habe professionelle Hilfe. Aber vllt nicht die, die ich benötige. Wenn ich jedoch bloß wüsste, was mir helfen könnte...
 
Heulerei kenne ich auch. Aus Wut usw. Und ich kenne auch, dass andere Leute damit nicht klar kommen.

Aber ganz ehrlich, mit Deinen Handicaps halte ich ein Studium nicht für sinnvoll. Die Strategien, die Du anwendest, sind nicht reif, ob nun mit oder ohne Heulerei. Man kann nicht jedes Mal das Seminar wechseln, wenn einem was nicht passt.

Die Beschreibung der Panik in der Vorlesung und auf dem Weg zur Uni liest sich schwer behandlungsbedürftig.

Jemanden nicht leiden können ist kein Kriterium in der Zusammenarbeit. Es ist egal, ob Du den Dozenten oder die Kommilitonen leiden kannst. Oder sie Dich. Dein Studium bringt Dich in Richtung Beruf und dann Job. Antipathie ist etwas, das Du durch professionelle Distanz ignorieren kannst.

Ich habe mich auch nie mit Kommilitonen "gestritten" oder mit sonstwem an der Uni.

Ich bin ja auch normalerweise nicht so, nur weil mir seine Nase nicht passt, arbeite ich nicht mit der Person. Aber bei ihr ist und war es in der Vergangenheit bereits richtiges Mobbing mir gegenüber. Und ich habe einfach keine Kraft mir das ständig zu geben. Dafür hatte ich das in der Vergangenheit zu lang und es triggert mich einfach zu stark.

Ich kann nur einfach sehr schwer Antipathie ignorieren. Wie soll das gehen, wenn ich nicht richtig arbeiten kann, weil alles was ich mache einfach ignoriert wird oder man mir in der Gruppenarbeit kein Ohr gibt?
 
Hallo,

in puncto Reife scheinst Du etwas nachholen zu müssen, da gebe ich den Vorpostern Recht.

Wenn ich von mir ausgehe: auch ich wurde nicht schon mein ganzes Leben lang respektiert. Doch legte ich mir ganz bewußt folgende Haltung, gewissermaßen ein Mantra zu, das mir in der Folge wirklich sehr half: "Worte tun nicht weh. Sie verwehen im Wind."

Du wirst mir vmtl. entgegen halten wollen, daß Worte schon sehr verletzend wirken können - können sie: wenn Du es zuläßt. Und das ist der Punkt: laß die Haßtiraden einfach an Dir vorbei rauschen. Behalte die Ruhe dabei, ist schwer anfangs. Aber Du wirst feststellen, daß das Interesse an Anfeindungen gegen Dich relativ schnell nachläßt, wenn Du nicht mehr darauf reagierst. Dann macht es den anderen nämlich keinen Spaß mehr. Sie können keinen Nutzen mehr daraus ziehen, weder Schadenfreude noch Frustabbau. Und sie können sich Dir gegenüber dann auch nicht mehr positiv vergleichen bzw. profilieren.

Versuche vor allem Dich nicht ständig zu rechtfertigen. Das kommt oft als Kritikannahme und/oder "Schuldeingeständnis" an. Auch wenn es nicht so ist, signalisierst Du damit, daß es "Gesprächsbedarf" wegen Deiner Fehler gibt. Wem bitte bist Du denn wirklich Rechenschaft schuldig? - die anderen geht das nichts an. Beschränke Dich auf Sachlichkeit, mögen sie Dich ruhig für arrogant halten - ist mir auch passiert. Es tut nicht weh und sie deklassieren sich damit eher selbst.

Wenn Du weinen mußt, verlasse die Gruppe oder den Raum erhobenen Hauptes und trockenen Auges - und weine anschließend "heimlich". Damit nimmst Du den anderen das "Erfolgserlebnis" - wissen heißt nicht sehen. Selbst wenn sie ahnen, warum Du sie verläßt, wissen sie es nicht - und sehen es erst recht nicht. Du mußt versuchen, die Treibjagd gegen Dich so uninteressant wie möglich zu gestalten.

Was die Arbeitsteilung in der Gruppe angeht, kann die Dozentin da nicht regulierend eingreifen? Du sollst bei dem Projekt doch auch was lernen (also selber machen) statt nur zu protokollieren. Versuche Dein Hilfeersuchen an die Dozentin mal damit zu begründen.

Wenn Du bereits professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, kann der Profi Dir vlt. am ehesten raten, womit Dir geholfen werden kann. Besprich das mit ihm/ihr ohne Scheu. Er/sie ist schließlich dafür da Dir zu helfen. Wenn Dein Profi das selbst nicht leisten kann, so kann er Dich doch aber in kompetente Hände "abgeben".

Auch wenn ich manches so schrieb, Du "mußt" natürlich gar nichts. Es sollen nur Ratschläge sein, wie Du besser mit der Situation umgehen kannst.

Alles Gute
 
Hallo,

in puncto Reife scheinst Du etwas nachholen zu müssen, da gebe ich den Vorpostern Recht.

Wenn ich von mir ausgehe: auch ich wurde nicht schon mein ganzes Leben lang respektiert. Doch legte ich mir ganz bewußt folgende Haltung, gewissermaßen ein Mantra zu, das mir in der Folge wirklich sehr half: "Worte tun nicht weh. Sie verwehen im Wind."

Du wirst mir vmtl. entgegen halten wollen, daß Worte schon sehr verletzend wirken können - können sie: wenn Du es zuläßt. Und das ist der Punkt: laß die Haßtiraden einfach an Dir vorbei rauschen. Behalte die Ruhe dabei, ist schwer anfangs. Aber Du wirst feststellen, daß das Interesse an Anfeindungen gegen Dich relativ schnell nachläßt, wenn Du nicht mehr darauf reagierst. Dann macht es den anderen nämlich keinen Spaß mehr. Sie können keinen Nutzen mehr daraus ziehen, weder Schadenfreude noch Frustabbau. Und sie können sich Dir gegenüber dann auch nicht mehr positiv vergleichen bzw. profilieren.

Versuche vor allem Dich nicht ständig zu rechtfertigen. Das kommt oft als Kritikannahme und/oder "Schuldeingeständnis" an. Auch wenn es nicht so ist, signalisierst Du damit, daß es "Gesprächsbedarf" wegen Deiner Fehler gibt. Wem bitte bist Du denn wirklich Rechenschaft schuldig? - die anderen geht das nichts an. Beschränke Dich auf Sachlichkeit, mögen sie Dich ruhig für arrogant halten - ist mir auch passiert. Es tut nicht weh und sie deklassieren sich damit eher selbst.

Wenn Du weinen mußt, verlasse die Gruppe oder den Raum erhobenen Hauptes und trockenen Auges - und weine anschließend "heimlich". Damit nimmst Du den anderen das "Erfolgserlebnis" - wissen heißt nicht sehen. Selbst wenn sie ahnen, warum Du sie verläßt, wissen sie es nicht - und sehen es erst recht nicht. Du mußt versuchen, die Treibjagd gegen Dich so uninteressant wie möglich zu gestalten.

Was die Arbeitsteilung in der Gruppe angeht, kann die Dozentin da nicht regulierend eingreifen? Du sollst bei dem Projekt doch auch was lernen (also selber machen) statt nur zu protokollieren. Versuche Dein Hilfeersuchen an die Dozentin mal damit zu begründen.

Wenn Du bereits professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, kann der Profi Dir vlt. am ehesten raten, womit Dir geholfen werden kann. Besprich das mit ihm/ihr ohne Scheu. Er/sie ist schließlich dafür da Dir zu helfen. Wenn Dein Profi das selbst nicht leisten kann, so kann er Dich doch aber in kompetente Hände "abgeben".

Auch wenn ich manches so schrieb, Du "mußt" natürlich gar nichts. Es sollen nur Ratschläge sein, wie Du besser mit der Situation umgehen kannst.

Alles Gute

Hallo Einhorn, danke für deine Antwort.

Worte tun sehr wohl weh. Nicht physisch, aber dennoch psychisch. Sie sind sogar, jedenfalls für mich, wesentlich schlimmer als Schläge. Denn der physische Schmerz vergeht, der psychische, bei mir zu mindestens, nicht so einfach.

Deinem Punkt mit der Rechenschaft gebe ich recht. Aber ab wann ist es wirklich Rechenschaft und ab wann ist es lediglich das Äußern von dem eigenen Befinden bzw. der eigenen Meinung? Das fällt mir unheimlich schwer. Und wie beschränkt man sich lediglich auf Sachlichkeit, wenn in einem die Emotionen so brodeln und kochen? Ih weiß dann immer nicht wohin mit meinen Gefühlen, sie übermannen mich regelrecht.

Die Dozentin scheint das Problem nicht ganz zu verstehen. Ich habe jetzt die Gruppe gewechselt und es läuft bisher *teu teu teu* auch ohne größere Schwierigkeiten.

Meine Therapeutin ist nur eine Gesprächstherapeutin und ich glaube nicht, dass es nur das ist, was ich brauche. Ich selber habe sie aber verdammt gern und sie kennt halt meine Geschichte. Ich weiß auch nicht, ob ich meine ganze Geschicht3e nochmal neu aufrollen kann und mich jemand neues öffnen kann.

Ich weiß. Ich bin aber dankbar für jeden Rat. Denn dafür schreibe ich hier.

Viele Grüße
 
Hallo nochmal, Du bist schon auf einem guten Weg, wenn ich das richtig lese. Die verletztenden Worte: schrieb ich schon, sie tun nur weh, wenn Du es zuläßt, sie Dir persönlich annimmst. Bessere Einstellung: laß' sie reden, sie hören auch wieder auf (auf "Durchzug" stellen). -- Sachlichkeit kann man üben. Erster Tipp: betont langsam sprechen. Dann hast Du nämlich genug Zeit, Dir Deine Worte genau zu überlegen als wenn Du impulsiv (gefühlsbetont) "überschäumst" - und Dich dann in Tränen aufgelöst unterlegen fühlst. Nur Deine Tränen werten Deine Gegner als "Sieg". Manchmal, wenn Du bewußt darauf achtest, wird Dir vlt. sogar auffallen, daß es mitunter besser ist, gar nichts zu sagen bzw. zu kommunizieren, daß es Dir die Sache nicht wert ist. Auch so kannst Du manchem Streit die "Spitze" nehmen. Das kostet anfangs Kraft, auch die Kraft verbale Attacken "auszuhalten". Je nach Situation kannst Du das "Gespräch" aber auch offensiv abbrechen frei nach dem Motto: "Wenn Du mir etwas sachliches mitzuteilen hast, kannst Du Dich wieder bei mir melden. Deinen Kinderkram höre ich mir nicht an." - Du verstehst? Damit wirkst Du viel gefestigter und erwachsener. Halte Dich auch mit privaten Informationen zurück: Familie, Beziehung, Geld. Das geht niemanden etwas an und diese bieten außerdem die meisten Angriffspunkte. -- Wenn Du mit der Dozentin "gut kannst", dann sollte sie vlt. auch die Zeit finden, auf die Problematik mal näher einzugehen - damit sie Verständnis erlangt. Aber es liest sich schon etwas optimistisch, halt' die Ohren steif.
 

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