Hallo Arktur,
Deine Geschichte könnte meine sein. Meine Eltern zwangen mich zu einer Ausbildung, die mir nicht lag. Meine Wünsche wurden nicht berücksichtigt. Ich bin vielleicht etwas älter als Du, damals fiel die Entscheidung als ich 14 Jahre alt war. Also keine Möglichkeit mich zu wehren. Ich bin schon sehr früh von zuhause ausgezogen, musste den Job den ich so sehr hasste, weiter machen. Einfach um Geld zu verdienen. Da ich raus wollte, habe ich eine Fortbildung rangehängt und den Arbeitgeber gewechselt. Dadurch wurde es aber auch nicht besser. Die ersten Jobs waren zumindest sehr streßig, weil immer Zeitmangel da war. Von der Tätigkeit waren sie eintönig. Schlimm wurde es vor sieben Jahren. Damals nahm ich einen Job an, der total eintönig war und ohne Zeitdruck. Es trieb mich in die Depression. Es war richtig schlimm. Allerdings hatte ich durchgehend zu tun in diesem Job. Auf Anraten meines Therapeuten habe ich mir einen neuen Job gesucht. Den habe ich jetzt seit ca. 1,5 Jahren. Aber ich kam von dem Regen in die Traufe. Zuerst war ich total happy. Die Stellenbeschreibung war super interessant und spannend. Doch ich wurde enttäuscht. Mein Chef erledigt alle meine Aufgaben und jammert dabei ständig über Arbeitsüberlastung. Er traut mir nichts zu. Ich habe schon sooo oft angeboten diese Dinge zu machen. Nichts. Dann habe ich angeboten, andere Dinge zu übernehmen. Werbung zu machen, Arbeitsabläufe zu optimieren und so. Kein Interesse. Ich habe kaum etwas zu tun. Ich löse Kreuzworträtsel auf der Arbeit. Oder schaue Videos an. Das hört sich für viele traumhaft an, ist aber ein Alptraum.
Ich versuche das in der Freizeit zu kompensieren. Was aber total schwierig ist. Ich kann mich noch zu Sachen aufraffen. Langweile mich aber oft zuhause weiter. Weil so viel Dinge zu finden, das meine ganze Freizeit (inkl. meiner Arbeitszeit) sinnvoll genutzt werden... die gibt es gar nicht.
Ach ja: Und bitte keine Aufzählung von Sachen, die man machen könnte. Habe ich schon alles durch. Ich denke, ich suche mehr oder weniger nach einem Lebenssinn. Und ich denke, ich kann am besten mit Menschen drüber sprechen die diese Situation kennen. Leute die mir schreiben: "Langeweile kenne ich nicht", bringen mir eigentlich nichts.