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Ich sehe diesen Sinn im Leben nicht.

Anonym1618

Mitglied
Wie fange ich an, ich bin 15 Jahre alt und ich sehe keinen Sinn mehr, ich bin mein Leben in meinen Gedanken durch gegangen und habe festgestellt, dass egal was ich tue, mein Leben "shi*t" sein wird.
Auch, wenn ich Studium u.ä abschließe... Aufjedenfall, habe ich Down-Phasen, die jede Nacht da sind. Ich werde da oft so traurig, weil ich an den Tag denke und merke, dass wir das Leben leben ohne zu leben. Jeden Tag das Selbe, aufstehen, zur Schule gehen, die selben Leute sehen, die selben Dinge tuen, die selben Konversationen führen, den selben Nachhauseweg gehen und wie immer um 22 Uhr schlafen gehen (In guten Fällen). Ich bin eigentlich ganz gut in der Schule, wir reden hier von Hauptfachnoten von 1-2, aber diese machen mich nicht glücklich. Mich machen Menschen nicht glücklich, sie kotz*n mich eher an, aber ich tue immer einen auf "nett" weil ich unangenehmen Konversationen gerne aus dem Weg gehe.
Ich hab zwar "Freunde" aber die sind mir ziemlich egal, weil ich weiß, dass ich dass für sie bin.
Ich bin angewidert von diesem System. Ich bin angewidert von der Gesellschaft, ich habe oft Su*zidgedanken, diese kommen oft über den Tag verteilt.
Ich bin gut im Menschenlesen, ich sehe die schlechten Eigenschaften sofort. Auch, wenn die Leere mich zerfrisst, kann ich nicht weinen, es kommen oft Tränen aber die bleiben im Auge.
Meine Kindheit, nunja, meine Mutter hat sich versucht 2 mal u*zubringen, weil mein Vater Alkoholiker ist/war.
Sie hat sich einmal mit dem Me*ser in der Toilette eingeschlossen und sich in den Bauch gestochen und dann hat sie die Balkontür zu gemacht und ein Strick genommen und ein Knoten draus gemacht, ich hoffe ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Er hat sie oft geschlagen, sie ihn, ich musste zu sehen, war hilfslos. Sie haben oft Dinge kaputt gemacht ich rede von Telefonen bis zu Monitoren. Als meine Eltern besoffen waren, meinten sie ich wäre nicht deren Sohn..
Was denkt ihr, wie könnte ich diese Leere "bekämpfen"..

* Edit

Ich träume seit Tagen immer von einem Mädchen, dass nachdem ich ihr gesagt hab dass ich sie liebe, den Kontakt abgebrochen hat und mich überall ignoriert, sie ist seit ein paar Wochen wieder mit mir befreundet aber ich merke, dass sie nichts mit mir zu tun haben will aber zu "nett" ist um es mir zu sagen.




 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo junger Mann,

deine Situation ist wirklich nicht komfortabel, wenn ich mir vorstelle, was da in deiner Familie abgeht. Das muss ein junger Mensch in deinem Alter erst einmal wegstecken. Dafür freilich kannst Du gar nichts und bist nicht dafür verantwortlich.

Wenn Eltern in einem solchen Maße versagen, sind die Kinder immer die Opfer. Nie tragen sie Schuld daran, und ich denke, dass dir das auch bewusst ist.
An diesem Punkt möchte ich dann auch an die Sinnfrage, die Du stellst. Ich sage dir dazu einen Satz, den ich vor vielen Jahren mal woanders gelesen habe: "Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!"

Es geht um dich. Und da möchte ich dir ein paar Hinweise geben, die dir vielleicht Wege aufzeigen, um deine Situation zu wenden. Dein familiäres Umfeld ist reines Gift für dich und deine Entwicklung, und Du läufst Gefahr, daran zu zerbrechen, was dir ja auch ganz offensichtlich bewusst ist.

Deshalb wäre es ratsam, dass Du dir jede erdenkliche Hilfe und Unterstützung suchst: In der Schule etwa, indem Du mit einer Lehrerin, einem Lehrer deines Vertrauens sprichst. Du kannst dich auch direkt an das Jugendamt wenden und dort schildern, was Du hier erzählt hast. Es gibt inzwischen in vielen Städten und Kommunen Jugendwohngruppen, in denen junge Menschen mit einem problematischen familiären Umfeld unterkommen können.
Ich kann mir vorstellen, dass das für dich eine Möglichkeit wäre.

Darin sehe ich auch einen sehr wichtigen, wenn Du so willst, aktuellen Lebenssinn für dich. Du musst deine Haut retten, dir Unterstützung und vor allem ein anderes Umfeld suchen. Dabei können dich deine Schule und das Jugendamt unterstützen, und sie sind sogar dazu verpflichtet.

Zum Sinn des Lebens generell gesehen, empfehle ich dir mal die Lektüre der "Fabel vom Seepferdchen", von Robert F. Mager, die Du vielleicht auch schon mal gelesen hast. Die wichtigste Erkenntnis dieser Geschichte fasst Mager sinngemäß in dem Satz zusammen: "Wenn Du nicht weißt, wohin Du willst, kommst Du ganz schnell dort an, wohin Du gar nicht wolltest."

Du bist der wichtigste Sinn in deinem Leben. Es ist dein vornehmstes Recht, alles zu tun, damit es dir gut geht und Du dich wohlfühlst. Bei deinem intellektuellen Hintergrund, der in deinen Zeilen sichtbar wird, hast Du mit entsprechender Hilfe von außen gute Chancen, deine augenblickliche Situation zu wenden.

Deshalb: Hol dir alle erdenkliche Unterstützung und dann brich auf. Es ist dein Leben.

Liebe Grüße!

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:

Burbacher

Aktives Mitglied
Was ist damit jetzt explizit gemeint, ich habe eine Vermutung aber ich will mich nochmal vergewissern.

Ich hab da von meiner "Kindheit" gesprochen zurzeit lebe ich mit meinen Eltern in Frieden nur ich kann diese Erinnerungen nicht vergessen.
:) Das allerdings liest sich schon etwas anders, als in deinem ersten Posting. Umso besser, denn es wird dich weniger Kraft kosten, deine Ziele und dein Leben anzugehen, wenn Du dich nicht auch noch um die ganz alltäglichen Voraussetzungen deines Lebens kümmern musst.

Und, auch das muss ich dir bestimmt nicht sagen, es gehört auch zu den typischen Entwicklungen in deiner Altersphase, dass man mit den Eltern hadert. Ich hatte in dieser Zeit auch das Gefühl, mein Vater sei ein wahres Monster. Nur wenige Jahre später aber sah ich das ganz anders. Viele Jahre war er nicht nur mein Vater, sondern mir auch ein väterlicher Freund.

Zu meiner Bemerkung: Mir scheint - da bin ich mir fast sicher - dass Du ein cleverer Bursche bist, der intellektuell und psychisch das nötige Gepäck hat, sein Leben in die Hand zu nehmen und seinen Weg zu machen.

Geh ihn und brich auf!

Burbacher
 

Anonym1618

Mitglied
Ich sehe mich nicht als besonders intelligent an, vielleicht aber auch nur, weil mir das früher von Lehrern eingeredet wurde.
Ich würde gerne in die intellektuelle Stratosphäre, sprich, Mathe Studium, Informatik oder Physik.
Aber das kommt dann alles, wenn ich das Abitur geschafft habe.

Aufjedenfall habe ich ziemlich einzigartige Hobbys, ich schaue mir z.B lieber Vorlesungen an, anstatt wie andere in meinem Alter feiern zu gehen. Ich lese gerne Arthur Schopenhauer, obwohl ihn niemand in meinem "Freundeskreis" kennt, vielleicht liegt es daran, dass ich keine Bindung zu meinen Mitmenschen aufbauen kann.

Ich muss mich recht herzlich bedanken für diese Antworten und Tipps.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Anonym,

wenn Du mit 15 Jahren den Sinn in Deinem Leben nicht siehst, dann sollte Dich das nicht beunruhigen. Es ist völlig normal, wenn man für das Finden des Sinnes des Lebens viele Jahre braucht. Es stellt sich doch da „nur“ die Frage: Was mach‘ ich inzwischen?

Ich denke, es ist wichtig, dass Du Dir Ziele suchst, die Dir wichtig sind, wie z.B. einen guten Schulabschluß und danach eine gute Berufsausbildung oder Studium.

Wir sollten nicht vergessen, dass das Lösungsverhalten von erwachsenen Menschen geprägt ist vom Lösungsverhalten, welches man als Kind gelernt hat. Durch Deine Erlebnisse in Deiner Familie hast du Verhaltensweisen erlebt, die als Lösungsverhalten nicht empfehlenswert sind. Gerade weil Du z.B. zusehen musstest, wie Dein Vater Deine Mutter schlug, erlebtest Du das Gefühl der Hilflosigkeit. Möglicherweise hat dieses Erleben in Dir Wut und Traurigkeit bewirkt. Ich kenne ähnliche Situationen aus meinem Leben. Mich haben diese Erlebnisse beeinflusst. Anfangs war es bei mir Hass, danach kam das Verlangen, nie mehr hilflos zu sein. Ich lernte und lernte… und wurde sehr erfolgreich.

Auch Du bist nicht hilflos. Es gibt schon heute Probleme, die Du lösen kannst. Und stößt Du auf Probleme, die Du noch nicht lösen kannst, dann weißt du auch, was Du noch lernen solltest.

Das Wichtigste, was ich lernte, ist: Jeder Mensch ist liebenswert. Liebe ist die beste Triebfeder, der schönste Lernanreiz.

Wenn Dich gute Noten nicht glücklich machen, dann versuche es doch mal so zu sehen: Gute Noten helfen Dir, das Gebiet der Hilflosigkeit zu verlassen und die Ziele zu erreichen, die für Dich gut und schön sind. Alles eine Frage der Sichtweise.

Es mag sein, dass eine momentane Lebenssituation schlecht ist. Aber das Entscheidende ist immer, was wir aus der Situation machen. Die Situation mag schlecht sein, aber wir verbessern sie nicht, wenn wir jammern. Entweder die Situation beherrscht mich – ich werde z.B. traurig, denke im Extremfall an Suizid – oder ich beherrsche die Situation und tue etwas dafür, dass ich Freude empfinde, suche meine Chancen. Wir sind nie so hilflos, wie es unsere Gefühle oft vermitteln wollen.

Darin liegt zumindest ein Teil des Sinns meines Lebens: Die Umwandlung einer schlechten Situation in eine gute. Und wie das geht, können wir lernen.

Wenn Du Fragen hast, dann stelle sie.

LG, Nordrheiner
 

E-Type

Mitglied
Mit 15 Schopenhauer lesen? Nicht schlecht...
Der letzte Mensch, den ich kannte, der mit 15 schon Schopenhauer gelesen hat, hat sich dann mit 21 von einer ziemlich hohen Brücke gestürzt.
Aber das heißt ja nicht zwangsläufig, dass es mit dir auch so ein tragisches Ende nehmen muss. ;)

Dass dir dein Alltag sinnlos erscheint, kann ich sehr gut nachempfinden. Ging mir damals genauso, geht mir auch heute noch zu großen Teilen so.
Es ist wie so ein Teufelskreis. Je mehr man nachdenkt, um so mehr entfernt man sich von den (oft banalen) Interessen, die andere Altersgenossen und Mitschüler haben - und je mehr man sich von ihnen entfernt, um so mehr denkt man darüber nach, warum man so anders ist als sie.
Das Problem ist eben auch, dass Selbstreflektion und kritisches Denken in unserer Gesellschaft nicht unbedingt gefördert werden. Eigentlich müssten junge Menschen, die zu groß sind für das enge Hamsterrad, in das man sie stecken möchte, mit Lob überhäuft und in ihren Ansichten gefördert und bestärkt werden. Denn die Gesellschaft braucht heutzutage nichts dringender meines Erachtens, als Menschen die Nachdenken und nicht mit dem Strom schwimmen.
Doch stattdessen wird man mit solchen Gedanken alleingelassen. Die Schule bringt dir das Rechnen und Schreiben bei, aber wer bringt einem bei, tiefer zu blicken und sich selbst und das Umfeld, in dem man aufwachsen muss, zu hinterfragen? Das muss man sich entweder selbst aneignen oder eben nicht. Die meisten tun es nicht, und deshalb bewegt sich die Menschheit auch unausweichlich auf den großen Abgrund zu.
Aber das ist nur meine Meinung (so von Misanthrop zu Misanthrop)

Einen wirklichen Sinn kann ich dir leider auch nicht anbieten. Mach es halt wie alle und flüchte dich in irgendwas. Manche flüchten sich ins Studium und machen Karriere, andere werden zu irgendwelchen Nerds, die ihre Erfüllung in der Zuneigung zu ihrem Computer finden.
Wieder andere flüchten in die Liebe und reden sich ein, dass ein ganz bestimmter Mensch der einzige Mensch ist, der sie glücklich machen kann. Möglich, dass es sowas gibt, aber man kann dabei auch ordentlich auf die Schnauze fallen.
Such dir was aus. :D
 
N

Neverland

Gast
Denn die Gesellschaft braucht heutzutage nichts dringender meines Erachtens, als Menschen die Nachdenken und nicht mit dem Strom schwimmen.
sehr richtig! <3

...nur das mit dem "Flüchten in irgendwas" finde ich eher bedenklich...
verzeih`

da würde ich persönlich mir eher eine Aufgabe aussuchen, die mir sinnvoll erscheint...
Eine "helfende, dienende Aufgabe" bspw. oder mich in tollen Projekten engagieren...

Häufig kommen mir auch bei alledem die Gedanken und der Frust hoch, das die "ganze Welt" doch eigentlich wahnsinnig und schei...ist...und das wir auf einen Abgrund zu steuern sowieso...ABER...ich erlebe auch immer wieder Menschen, die nicht so sind, die nachdenken, hinterblicken, Herz UND Hirn haben und angefangen haben, selber zu sein und zu leben, was sie gern in der Welt sehen würden....und auch angefangen haben kleinere und auch größere Projekte aller Art auf den Weg zu bringen....

Bspw. bei der Not in Griechenland. Da hat sich dann eine Gruppe Menschen angefangen, ein zu setzen. Vorher schon auf die Idee eines einzigen Mannes hin, der dann Leute begeistert hat, für ein bestimmtest Projekt und etwas auf die Beine stellte, was schließlich zu einer ganz tollen Geschichte wurde...(fällt mir gerade als Beispiel ein)...die Gruppe Menschen dort, ein Dörfle sind immer noch sehr engagiert...

Aber nicht nur dort.
Es bilden sich hier und dort lauter kleinere und größere Grüpplein...aber zunächst scheint es die in der Welt nicht zu geben. Solche Menschen fallen uns noch nicht so stark auf in der Masse der (sorry) Lemming-Schafe...
Besonders noch, wenn durch die hiesigen Mainstreammedien u.a. wir auf dieses negative Weltbild getrimmt werden, bzw. uns trimmen lassen und alles glauben was uns da präsentiert wird ohne mal selbst zu hinterfragen und auch sich selbst alternativ dazu zu informieren...
Aber wenn man erst mal beginnt sich zu interessieren und gezielter zu suchen, dann findet man auch die Ersten "anderen" und dann noch welche und immer so weiter und begreift plötzlich das man doch gar nicht so alleine ist...und das es doch Möglichkeiten gibt!
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Im Studium hätte ich wenigstens etwas zu tun, in der Schule bin ich unterfordert aber einen IQ-Test machen und dann sofort 2 Klassen überspringen wäre auch nichts für mich denk ich.
 

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