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In diese Welt ein Kind setzen?

Seelenwolf

Mitglied
Schönen Tag euch allen.

Seit ein paar Tagen lässt mich dieses Thema nicht mehr in Ruhe.

Auf die Frage, die man als junges Mädchen sehr oft gestellt bekommt, hatte ich immer die selbe Antwort:
Ich will niemals Kinder.
Ich hatte nie einen Draht zu kleinen Kinder, geschweige den Babys... Vielleicht aber lag es auch an meiner kalten Kindheit, die lieblose Erziehung meiner Eltern... Jedenfalls, war diese Meinung Jahrelang gefestigt. Bis ich meinen jetzigen Freund traf.

Bei einem Gespräch sagte er mir, dass er keine Kinder haben muss - dazu muss man sagen, dass er bereits einen Sohn hat, zu dem er aber so gut wie keinen Kontakt hat (was von der Mutter ausgeht), er scheint damit aber gut klar zu kommen - aber, er doch gerne noch eines hätte.
Für mich war diese Aussage wohltuend, ich konnte mich also weiterhin entspannt der Gegenwart widmen, ohne mir darüber den Kopf zerbrechen zu müssen.

Doch vor einigen Wochen, als ich wieder mal in meinem Menschenhass aufging aufgrund zu vieler Nachrichten, sagte ich lautstark "in diese Welt kann ich doch nicht mein Kind setzen". Tage später, als wir über unsere Zukunft sprachen, fragte ich wieder mal wie er unsere Zukunft den sieht. Da meinte er, dass er über meine Worte nachgedacht hat und derzeit definitiv gegen ein Kind ist, denn ich hätte Recht.

Es hatte mich sehr getroffen. Mehr als ich erwartet hatte. Mit ihm konnte und kann ich mir tatsächlich ein Kind vorstellen, obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass ich keines haben muss. Aber dennoch lässt mich das Thema nicht mehr los. Ich hätte ihm gern diesen Wunsch erfüllt... Ich weiß nicht mal ob ich für mich ein Kind möchte, oder ob es ein normales Menschending ist, irgendwann so eine Art Wunsch zu haben.

Sollte man in diese Welt denn wirklich noch Kinder setzen?
Soll ich mein eigen Fleisch und Blut so etwas zu muten?
Diese boshaftige, eiskalte Menschheit? Krieg, Leid, Umweltzerstörungen, Chemie in Lebensmittel, Kleidung und allem anderen... Was ist das für eine Zukunft für mein Kind? Immer mehr Druck in der Schule, eine annehmbare Arbeit zu finden ist sehr schwer geworden und selbst dann dieser Leistungsdruck.
Ich könnte es vor so vielem nicht beschützen. Ich könnte es niemals vor Schmerz und leid schützen. Es wäre reines Glück, ob es ein schönes oder schweres Leben führt...
Was wenn sich die Menschheit immer mehr verschlimmert, sich irgendwann selbst zerstört und mein Kind ist dem dann ausgesetzt, weil ich mir eingebildet hab eines haben zu müssen?

Ist es nicht mittlerweile fahrlässig eines zu bekommen? Egoistisch, nur weil ich für mich entscheide, etwas haben zu wollen um das ich mich kümmern kann. Die Hintergründe vieler Schwangerschaften finde ich oft sehr fraglich...

Ich will hier bitte keine Anfeindungen, weil ich zu...sensibel? auf dieses Thema schaue.
Ich würde nur gerne wissen, wie ihr das ganze seht.

Danke für eure Zeit.
 

Revil_3347

Mitglied
Damit hab ich mich auch bereits ab und an beschäftigt. Klar, ich bin erst 22, und da sind Kinder für mich noch ein tabuthema (obwohl es in der heutigen Zeit ja normal zu sein scheint, wenn man in diesem Alter schon Vater ist).

Ich habe keinen direkten Hass auf die Menschheit, habe aber keinen guten Draht zu Kindern weil die meisten hier schon in jungen Jahren so Rotzfrech und Selbstverliebt sind, dass ich mir sowas nicht zumuten will.

Klar, man könnte sagen wenn man sein Kind gut erzieht, dann wird es sich auch positiv auf diese Welt auswirken - leider ist das aber in der heutigen Zeit mit Facebook, Handys und co. nicht mehr möglich ab einem bestimmten Alter des Kindes noch Erziehung mitreinzubringen.

Ich habe eine kleine Schwester, sie ist erst 8 und quält sich eigentlich jetzt schon mit dem Leben. Sie färbt viel von anderen Gleichgesinnten ab und wandelt sich immer mehr zu einer Tussi ... mit der Schule ist sie auch total überfordert was ich aber verstehe da der Stoff wirklich unangemessen für solch junge Kinder ist. Der Leistungszwang wird also immer höher.

Ich will dir jetzt keinesfalls ein Kind ausreden, die ersten Jahre sind wirklich wunderschön wenn man mitansieht wie es sich von einem kleinen Hosenscheißer zu einem eigenständig denkenden Mensch entwickelt, nur leider hat halt die Gesellschaft zu viel negativen Einfluss auf Kinder, weswegen ich wie gesagt abgeneigt bin selbst eins auf die Welt zu bringen.
 

Seelenwolf

Mitglied
Wann und in welche Welt wurdest du den geboren, was war positiv und was negativ.
Wann war die Welt / die Menschen denn so wie Du Sie gern hättest?
Alles wird gut, aber nie mehr wie es war...
Ich wollte mir drei Mal das Leben nehmen, wurde von meinem Vater misachtet, von meiner Mutter psychisch mishandelt, in der Schule gemobbt weil ich mich der Masse nicht unterordnen wollte, belogen, betrogen und von dem einen Mann dem ich dachte vertrauen zu können furchtbar verletzt.
Die Welt damals war nicht besser. Der Mensch ist wie er war und wird vermutlich immer so sein.

Die Welt wie ich sie gerne hätte? Friedlich. So wie sie niemals sein wird, weil zu viele machtbesessene und geldgierige Wesen daran hängen... Weil es immer bösartige Menschen geben wird, die anderen Leid antun. Es ist traurig...
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es vollkommen legitim wenn jemand kein Kind haben will. Das ist eine persönliche Entscheidung.

Ich würde es aber nicht von "dieser Welt" abhängig machen. Ich finde das ist eher eine Ausrede. Schau doch mal auf die Geschichte zurück. Wann war die Welt denn jemals so gut, dass du ein Kind hinein gesetzt hättest?

Einen wesentlichen Teil des Lebens deines Kindes bestimmst du mit deinem Partner. Du hast selber keine so liebe Kindheit erfahren, aber die Kindheit deines eigenen Kindes bestimmst du. Darüber hinaus hast du wenig Einfluss auf die Welt und musst dein Kind irgendwann eigene Schritte machen lassen. Ich kann gut verstehen, dass es eine schwere Entscheidung ist Kinder zu bekommen. Man muss einem Partner vertrauen, man muss es sich selber zutrauen und man muss seinem Kind vertrauen. Ist die Partnerschaft sicher? Immerhin hat er sich ja schon einmal von einer Partnerin und seinem Kind getrennt.

"Diese Welt" ist für mich nicht entscheidend.
 

Seelenwolf

Mitglied
Man muss einem Partner vertrauen, man muss es sich selber zutrauen und man muss seinem Kind vertrauen. Ist die Partnerschaft sicher? Immerhin hat er sich ja schon einmal von einer Partnerin und seinem Kind getrennt.
Sie hat sich von ihm getrennt. Und er hat mir erzählt, dass es ihm damals den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Er bemüht sich auch um Kontakt, aber nach dem sie vor einigen Jahren noch einmal eine Chance wollte und er sie enttäuschen musste, darf er ihn wenns gut kommt einmal im Jahr sehen. Sie ist nun glücklich verheiratet und hat zwei weitere Kinder. Beim zweiten Kind lief es wohl genauso, dass sie während der Schwangerschaft die Trennung wollte...

Also was das angeht, hab ich keine Zweifel.
Ob die Partnerschaft sicher genug für ein Kind ist, das ist wohl immer eine unsichere Frage. Ich sage ja. Wobei es mir jetzt sowieso noch zu früh wäre, aber danke für die ausführliche Antwort.
 

miasma

Aktives Mitglied
Was Kinder nicht brauchen sind depressive, verbitterte Negativdenker als Eltern.
Die mit dem Finger auf die ganze böse Welt zeigen und allen anderen Menschen unterstellen...
sie wären selbstsüchtig, gemein und kalt.

Solche Voraussetzungen sind nicht gut für eine schöne Kindheit...
die einem ermöglichen soll seinen Weg zu finden, den eigenen "kleinen Platz" auf der Welt einzunehmen.

Es gibt so viele Farben, verschiedene Formen und die Möglichkeit jeden Tag einem Menschen zu begegnen,
der einem etwas gibt.

Das war vor 100 Jahren nicht anders als heute.

Du hattest in deiner Kindheit kein Glück und trägst noch schwer daran.
Wenn du aber mit dir ins Reine kommst... steht auch einem Kind nix im Weg.

Es ist ja keiner Hellseher von uns.... vielleicht rettet dein Nachkomme mal die Erde !?;-)
Oder ist einfach nur ein Mitbewohner auf Zeit... die er/sie nutzt wie er/sie mag.

Gruß
Mia
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 60940

Gast
Nein, für mich nicht. 8 Milliarden und Ausrotten von Krankheiten? Selektion ist schon garnicht so doof, denke ich mir manchmal. Wieso noch mehr? Es gibt so viele Kinder in der Welt die ohne Eltern aufwachsen müssen.

Also Adoption, auf jeden Fall. Wenn es sich ergibt.
 

Natascha74

Aktives Mitglied
wenn jemand kein Kind haben will ist es doch völlig in Ordnung.
Besser als sich zu vermehren und dann keine guten Eltern zu sein.
Wenn du dir also nicht 100%ig sicher bist, dann lieber nicht.

Nur dieses "soll man ein Kind in DIESE Welt setzen" finde ich schlimm.
Wann war denn die Welt besser?
Im 1. oder im 2. Weltkrieg?
Höhlenmenschen hatten auch keinen Supermarkt um die Ecke wenn das Mammut wieder einmal schneller war und der Bauch grummelte.
Oder im Mittelalter mit Hungersnöten, Pest usw...?

Unsere Vorfahren, egal ob vor 100, 500 oder tausenden Jahren, hätten liebend gern mit uns getauscht - kein Hunger, medizinische Versorgung, Dach über dem Kopf ....
Aber all diese Vorfahren haben sich vermehrt.
 

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