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keine Akzeptans,wegen Autismus in der Familie :-(

Maria1011

Neues Mitglied
Guten Morgen,
mir fällt es sehr schwer meine Gedanken in Worte zu fassen.
Zuerst mal zu meiner Person bin 51j,habe 3 Kinder,30j,27j,16j,
bin seit vielen Jahren alleinerziehend.Letzes Jahr wurde bei meiner jüngsten Tochter ,
Autismus Spektrum Störung,Konzentrationsstörung ,Aufmerksamkeitsstörung und eine
daraus resultierende leichte Depression
diagnostiziert.Sie hatte schon immer Probleme,sich auszudrücken ,war ein sehr ruhiges Kind.
Die Schule war bis vor 2 Jahren eine richtige Qual für sie,trotz guter Noten,sie hatte immer Schwierigkeiten,
den Schulalltag zu überstehen.
Sie hat von Geburt an eine Ichtyhosis vulgares und eine Neurodermitis.
Die man in den ersten Lebensjahren gar nicht so sah,ausser das sie schnell rot wurde ihre Haut trocken war
und sie keine Milch vertrug.

Sie fing relativ spät an zu sprechen,erst mit 2,5-3 Jahre ,als Baby ganz normal ,blabla ,dada,so
wie Babys halt reden.
Dann im Kindergarten,war scheinbar alles normal,ausser das sie sehr ruhig war,keine besonderen Auffälligkeiten,
niemandem ist etwas aufgefallen.
Sie war zwar ein sehr ruhiges,dennoch sehr lustiges Kind.
besonders in ihrer Familie ,war sie sehr glücklich.

Dann allmählich kamen Allergien hinzu,zuerst Apfel Kiwi,dann bemerkte ich das sie keine Früchte anfassen durfte,ansonsten bekam sie Bläschen auf ihren Händen ,die Hände wurden wund und schmerzten .
Dann vertrug sie verschiedene Medikamente nicht (Antibiotikum),sie war sehr oft krank (Bronchitis).
Und zudem hatte sie sehr starke Wachstumsschmerzen.

Auch in der Gundschulzeit verlief "scheinbar" alles normal,sie erwähnte sehr oft,das die Kinder ihr zu laut wären
in der Schule.

Dann kam die weiterführende Schulzeit,alles begann ihr immer mehr Schwierigkeiten zu bereiten,da man da ja auch nicht mehr so ein Kontakt zu Eltern hat,wie in der Grundschule ,musste sie sozial Kontakte selber herstellen.
Was ihr aber nie richtig gelang,wir schoben alle ihre Schwierigeiten auf die bestehenden Erkrankungen ,die sie hatte.
Hinzu kamen noch Kopfschmerzen,die Monatsblutung ,die nie enden wollte.Kann man sich ja vorstellen ,das man bis dahin schon alle (viele) Ärzte durch hatte.

Mobbing und Ausgrenzung ließen auch nicht lange auf sich warten,davon hat sie aber nie etwas gesagt,oder sagen können.Erst sehr spät,erzählte sie mir davon,als ich zu den Lehrern ging und ihnen davon berichtete,fielen sie aus allen Wolken.
Es fingen 2 Jahre des Grauens ,für meine Tochter an,bis meine Tochter zusammen gebrochen ist und wir dann die Schule wechselten.
Ganze 14 Tage hatte sie es zur Schule geschafft,dann ging gar nichts mehr.
Der Hausarzt bescheinigte eine Depression,er hielt es für angebracht ,sie in eine Klinik unterzubringen.
Man steht da wie vor dem Kopf geschlagen,was soll man machen ,was ist mit meinem Kind los ,man weiss wirklich nicht,ist es der richtige Weg Klinik.
Ich vertraute darauf und brachte sie in eine Klinik.
Man hat auch irgendwie keine andere Wahl,das Kind schafft es nicht zur Schule und dazu kommt noch die Angst,
ob sie sich etwas antun könnte.
Also fuhren wir früh Morgens zu dieser besagten Klinik.
Ich hatte einen Tag vorher angerufen,sie wurde ab dem Zeitpunkt ,als Notall behandelt.
Was ich aber nicht wusste,Notfälle kommen in die geschlossene.
Wir also rein,hatten ein Vorgespräch,dann wude sie aufgenommen,alles wurde ihr abgenommen,nicht mal ihre Creme durfte sie behalten.
Und ich wurde schnell raus geschickt.Mir war sehr mullmig und ich konnte mir gut vorstellen,das mein kind sich auch,
sowas von schlecht fühlte.
Ich nach Hause gefahren,von da aus habe ich dann dort angerufen,habe mich erkundigt,wie es ihr denn dort ginge,
mir wurde dann gesagt das sie in ihrem Zimmer ist.
Dann habe ich ein zweites mal angerufen und konnte mit ihr sprechen.
So angsterfüllt ,hat sich meine Tochter noch nie angehört.
Natürlich habe ich sie beruhigt und ihr gesagt,sie wird sich schon dran gewöhnen.

Einen Tag später hat mir dann meine Tochter berichtet,das sie es dort nicht aushällt,ritzen ,Alkohol, rauchen.
Sowas kannte meine Tochter noch nicht.
Dann habe ich sie Abends von dort abgeholt.
Zur Schule konnte sie dennoch nicht,sie ging dann 2 wochen in eine Hautklinik ,danach mussten mein Kind zum Psychiater,
der ihr alles diagnostiziert hat und mir die Schuld gab,genauso wie die anderen Behörden (Erziehungsfehler),
nur nicht was sie wirklich hat.
Alles wurde nur noch schlimmer,musste ihr auch noch Antidepressiva (sie musste ja auch schon seit dem 12.Lebensjahr die Pille nehmen,weil ihre Monats Blutung nicht aufhören wollte)geben ,obwohl die Ärztin wusste ,das meine Tochter sehr allergisch auf vieles reagiert.

Mittlerweile ging ich selber auf die Suche ,was könnte meine Tochter haben.Dann stieß ich auf Autismus,dachte so das könnte passen und das passt ja sogar zu mir und zu meinen anderen beiden Kindern.Obwohl die Aussagen von denMedien in bezug auf Autismus sehr verwirrend waren,blieb ich dabei.Recherchierte immer weiter,bis ich auf Gruppen im Netz traf,dort wurde mir auch gesagt,das Autismus bei Mädchen total anders ist.Daraufhin kaufte ich mir Bücher darüber,verschlang alles und verglich .
In der zwischenzeit ging es meiner Tochter viel schlechter,ich sagte ihr sie soll das Depressivum nicht mehr nehmen.
Wir haben es sofort abgesetzt.
Der Ärztin erzählte wie auch dem Therapeuten den wir inwischen aufsuchen mussten von meiner Vermutung ,von beiden wurde ich wieder mal belächelt.und es kam die Aussage,sie nicht,schließlich bin ich der langjährige Arzt und habe Ahnung.
Mir wurden massive Erziehungsfehler vor geworfen,von der Ärztin wie auch vom Therapeuten.
Mein Tochter kam mit dem Therapeuten gar nicht klar und er sagte ihr auch noch,wortwörtlich ,das ich an der ganzen Situation ,so wie sie jetzt für meine Tochter ist Schuld wäre und fragte sie ob ich immer noch was wegen Autismus unternehmen wolle.
Das erzählte sie mir natürlich.Da wurde sie sogar sehr wütend und hat viel geweint.

Auf Empfehlung von einigen Müttern,denen es ähnlich ging,rief ich dann sofort in einer Spezial Ambulanz für Autismus an.
Ich hatte Glück,bekam sofort einen Termin zum Erstgespräch,danach für jede Woche,bis die Diagnostik beendet war.
Von da an ging es meiner Tochter wieder besser,auch wenn die Symptome nicht weg gehen /gingen.Wir wurden das erstemal wieder als Mensch behandelt.Meine Tochter konnte sich wieder langsam öffnen.
Es verging ein halbes Jahr,es wurden Tests durchgeführt,meine Tochter wurde beobachtet.
Die Diagnostik ergab ,das sie das Asperger Syndrom,sehr stark ausgeprägt ,im sprachlichen Bereich sehr starke Defizite,eine Konzentrationsstörung ,Aufmerksamkeitsstörung und leichte Depressionen hat,die vom erleben vom Autismus herrühren.Schon ganz schön viel,für so einen jungen Mensch ,aber immerhin wissen wir jetzt was los ist.

Leider finden wir keinerlei Akzeptans,nicht von der Familie und auch nicht von Bekannten.
Was schon ziemlich schwer ist.
Komme oft an meine Grenzen und bin sehr traurig.
Vllt. ist ja hier jemand dem es ähnlich ergeht .
LG
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, liebe Maria,

ich finde es toll, wie hartnäckig Du Dich für das Wohl Deiner Tochter einsetzt.
Gerade bei Ärzten muss man immer mitdenken. Deine Tochter ist kein Gegenstand, an dem jeder herumprobieren darf, wie er gerade will. Du bist und bleibst die verantwortliche Person die entscheidet, ob ein möglicher Lösungsweg beschritten werden soll oder nicht.

Viel Kraft für Dich und alles Gute für Deine Tochter,
Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Hallo Maria,

leider ist unsere Gesellschaft so, dass sie andersartige Menschen nicht akzeptieren kann. Wenn schon Erwachsene nicht "normgerechte" Menschen nicht akzeptieren und tolerieren können, wie soll man es von ihren Kindern erwarten.

Ich kenne Dein Problem selbst, aber ich kann Dir auch nicht helfen, denn ich habe auch noch keine Lösung gefunden. Aber ich empfinde die Situation auch nicht so belastend wie Du. Allerdings hatten wir auch keinen so schlimmen Leidensweg wie Ihr. Depressionen hat mein Kind aber trotz der Diagnose auch.
Wenn die Anderen nichts mit uns zu tun haben wollen, dann ist das eben so. Damit kann ich leben. Wir versuchen auch, die Diagnose möglichst nicht jedem zu erzählen. Na klar, es fällt den Anderen natürlich auf, dass Dein Kind anders ist. Aber da gibt es auch noch andere Kinder mit "Störungen" und "Krankheiten". Ich empfinde mein Kind als besonders und denke, andere haben nicht so ein tolles Kind. Lieber ein autistisches und ehrliches Kind, als so ein verlogener und mobbender Jugendlicher.
Keiner sucht sich seine "Krankheiten" aus und es ist auch keiner Schuld daran. Wenn das die Menschen nicht akzeptieren können, dann muss man sie eben lassen. Aber ärgere Dich bitte nicht mehr darüber. Es hilft nichts und ändern wirst Du damit auch niemanden.

Liebe TE, wenn Du genügend Beiträge hast, schreibe ich Dir noch mal eine PIn. Dann können wir uns vielleicht auch privat austauschen. Ich mag hier im Forum nicht mehr so viel privat schreiben.

Alles Gute!
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
G

Gast

Gast
Huhu ,ich wollte gerne unter jeden Beitrag ,eine Antwort für euch schreiben,
aber irgendwie lande ich immer als Gast..

Zuerst möchte ich euch danken für eure Antworten.
Und wenn ich es geschafft habe unter euren antworten zu schreiben,gehe ich gerne auf jeden einzelnen ein.
LG Maria1011
 

Maria1011

Neues Mitglied
Hallo, liebe Maria,

ich finde es toll, wie hartnäckig Du Dich für das Wohl Deiner Tochter einsetzt.
Gerade bei Ärzten muss man immer mitdenken. Deine Tochter ist kein Gegenstand, an dem jeder herumprobieren darf, wie er gerade will. Du bist und bleibst die verantwortliche Person die entscheidet, ob ein möglicher Lösungsweg beschritten werden soll oder nicht.

Viel Kraft für Dich und alles Gute für Deine Tochter,
Nordrheiner
Hallo,
vielen lieben dank für deine Antwort und deine lieben Worte.
Da stimme ich dir zu,habe aber leider auch erlebt,wie schnell versucht wird ,einen Schuldigen zu suchen.
Anstatt Hilfe zu bekommen.
LG
 

Maria1011

Neues Mitglied
Hallo Maria,

leider ist unsere Gesellschaft so, dass sie andersartige Menschen nicht akzeptieren kann. Wenn schon Erwachsene nicht "normgerechte" Menschen nicht akzeptieren und tolerieren können, wie soll man es von ihren Kindern erwarten.

Ich kenne Dein Problem selbst, aber ich kann Dir auch nicht helfen, denn ich habe auch noch keine Lösung gefunden. Aber ich empfinde die Situation auch nicht so belastend wie Du. Allerdings hatten wir auch keinen so schlimmen Leidensweg wie Ihr. Depressionen hat mein Kind aber trotz der Diagnose auch.
Wenn die Anderen nichts mit uns zu tun haben wollen, dann ist das eben so. Damit kann ich leben. Wir versuchen auch, die Diagnose möglichst nicht jedem zu erzählen. Na klar, es fällt den Anderen natürlich auf, dass Dein Kind anders ist. Aber da gibt es auch noch andere Kinder mit "Störungen" und "Krankheiten". Ich empfinde mein Kind als besonders und denke, andere haben nicht so ein tolles Kind. Lieber ein autistisches und ehrliches Kind, als so ein verlogener und mobbender Jugendlicher.
Keiner sucht sich seine "Krankheiten" aus und es ist auch keiner Schuld daran. Wenn das die Menschen nicht akzeptieren können, dann muss man sie eben lassen. Aber ärgere Dich bitte nicht mehr darüber. Es hilft nichts und ändern wirst Du damit auch niemanden.

Liebe TE, wenn Du genügend Beiträge hast, schreibe ich Dir noch mal eine PIn. Dann können wir uns vielleicht auch privat austauschen. Ich mag hier im Forum nicht mehr so viel privat schreiben.

Alles Gute!
Hallo, danke für deine Antwort
ich empfinde mein Kind auch als besonders und sehr liebenswert und was viele andere sagen ist mir auch nicht so wichtig,
oder sogar egal.Ich wünschte mir nur das meine Familie ein wenig Verständniss aufbringt.
Aber es wird schwierig.

Es ist gut wenn man weiss das andere auch einen ähnlichen Weg gegangen sind.
Wir stehen auch erst ganz am Anfang.
Würde mich freuen wenn du mir dann eine PN schicken würdest
LG Maria
 

Maria1011

Neues Mitglied
Leider ist deine Tochter 20 Jahre zu früh geboren. In 20 Jahren wird angeblich jeder dritte Mensch auf der Welt Autist sein und es wird somit schnell ein Heilmittel dagegen gefunden werden müssen :) . Das ist übrigens mein Thread. Ich bin übrigens selbst betroffen und habe mir viel im Leben mitgemacht:

http://www.hilferuf.de/forum/ich/136172-das-leben-als-autist.html
http://www.hilferuf.de/forum/schule...ur-nicht-bestanden-was-nun-3.html#post2110665
Huhu,ichbin ja schon froh,das wir endlich wissen was los ist.
Denn es betrifft ja unsere gesamte Familie,der eine mehr der andere weniger.
In 20 Jahren ist meine Tochter 36j und ich 71j.
Wenn es so sein sollte ,das dann mehr Autissten als NT´s auf der Welt sind ,ist sie ja noch jung genug um das zu erleben.
Vielen dank für deine Antwort
LG
 

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