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Vater zerstört Familie, Lage aussichtslos, bitte

G

Gast

Gast
Hallo, ich bin 16, habe Mutter (58 und somit noch voll im Leben), Vater(72, Retner aber früher sehr erfolgreich im Beruf), Bruder(19 und wohnt zuhause, macht FSJ).
Meine Familie ist so gestört, dass nicht mal meine Mutter mehr "Familie" sondern "Wohngemeinschaft" sagt. Mehr kann ich kaum ins Detail gehen, es ist zu viel.
Punkt ist, dass besonders in letzter Zeit es immer schlimmer wurde, da mein Vater immer schlimmer wird (er ist depressiv und Alkohol abhängig, weigert sich es einzusehen oder im Falle der Depression seine Medikamente zu nehmen). Es ist an diesen Punkt gekommen da mein Bruder, meine Mutter und ich endlich angefangen haben uns gegen diese mit-Abhängigkeit zu stellen. (Trotzdem verheimlichen wir noch vieles vor meinem Vater da wir mit seinen Reaktionen nicht leben wollen (er ist bisher erst einmal physisch übergriffig geworden (soweit ich weiß, ich war ein halbes Jahr im Ausland und bin sowieso Nestkücken) aber trotzdem))
meine Mutter ist inzwischen völlig am ende da seine emotionalen Attacken sich hauptsächlich gegen sie richten und mein Bruder kann ihn schon seit Jahren nicht mehr ausstehen, es ist schon sehr oft eskaliert zwischen den beiden.
Die einfachste Lösung wäre natürlich meine Mutter zu bitten sich von meinem Vater zu trennen, aber meine Mutter ist sehr auf ihr/unser Image bedacht, außerdem versucht sie immer noch uns Kinder ein Haus (keine Zuhause) zu bieten. Außerdem wirkt es nicht so schlimm, da wir eine recht wohlhabende Familie sind (meine Mutter ist erfolgreich im Job, mein Vater war es und hat intelligent investiert), wir ein schönes Haus, einen Garten, Autos ballaballa haben. ich möchte wirklich nicht angeben, ich möchte nur deutlich machen, dass man nie auf die Idee kommen würde dass wir so zerbrochen sind (da kommt wieder das Image Bewusstsein meiner Mutter raus, beide Kinder wurden darauf gepolt nichts über die Familie zu sagen etc).
Es scheint einfach nicht gravierend genug um so scheiße zu sein, denn /eigentlich geht es uns ja gut/ aber halt eben nicht. Außerdem besteht der Fakt dass ich mir 100% sicher bin, dass mein Vater uns noch liebt aber einfach mit sich zu sehr im Unreinen ist und es deswegen an uns auslässt.
Des Weiteren würde sich mein Vater höchstwahrscheinlich umbringen wenn eine Trennung passieren würde (auch wenn dieser Text bisher sehr lapidar geschrieben ist (ich kann sonst nicht darüber reden), das ist eine sehr reale chance und er hat schon in der bisherigen Situation ab und zu Suizid erwähnt oder den Wunsch danach ausgedrückt).
Aber er lässt sich auch nicht therapieren. Wir haben schon mehrmals versucht ihn zu überreden was zu tun, etc. und er hat schon Medikamente bekommen aber nimmt sie nicht etc.
Trotzdem ist meine Hauptsorge meine Mutter da sie nur Opfer und nicht Täter ist und zu viel zu schultern hat mit alle dem.

ich erwarte natürlich keine Lösung, vielleicht eine Evaluation von einem Außenstehenden? einfach ein paar Gedanken, da ich mit meinen Freunden da nicht drüber reden kann.
Es tut mir auch leid, dass dies so konfus geschrieben ist, wie oben schon angedeutet die Situation ist extrem komplex und ich weiß überhaupt nichts mehr.
 

Adria78

Aktives Mitglied
Da ich in der gleichen Situation wie Du steckte, allerdings vor über 25 Jahren, kann ich dazu gut etwas schreiben.

Deine Mutter ist erwachsen. Es ist ihre Entscheidung sich diesen Terror weiter an zu tun oder nicht. Du darfst sie nicht so sehr in der Opferrolle sehen. Warum nicht? Weil Dich das kaputt macht. Weil Du dann die Verantwortung übernimmst, die Du als Jugendlicher mit 16 nicht übernehmen musst/solltest. Nämlich die Verantwortung für Eurer Familienwohl. Das ist die Verantwortung Deiner Eltern. Dein Vater übernimmt sie gar nicht. Deine Mutter will die Konsequenzen (Imageverlust, finanzieller Verlust) nicht tragen. Vielleicht verdrängt sie auch, wie sehr Ihr Kinder leidet.

Du hast leider als Minderjähriger diese Entscheidungsfreiheit nicht.

Liebt Dich Dein Vater? Wahrscheinlich auf seine eigne verquere Art. Aber das sollte Dich nicht dazu bringen, sein Verhalten bis in Ewigkeit zu tolerieren. Sein Verhalten ist nicht zu tolerieren. Alkoholkrankheit hin oder her. Selbstmordandrohungen? Die kenne ich nur zu gut. "Pariere, oder ich bringe mich um." Du wirst es nicht glauben, die bekomme ich heute noch von meinem Vater zu hören.

Ich musste lernen (dazu brauchte ich aber eine Therapie), das die Verantwortung für das Leben meines Vaters in seinen Händen liegt. Nicht in meinen. Es ist seine freie Verantwortung, wenn er sich etwas antut. Nicht meine. Ich kann ihn nicht hindern. Egal was ich tue, ich kann ihm auch nicht helfen. Aber ich kann eines tun: Mein eignes Leben leben. Meine eigne Verantwortung zu tragen. Und ihm seine zu lassen. Das aber wirklich im tiefsten Herzen verinnerlichen ist sehr schwer! Das gebe ich gerne zu. Ganz kalt lässt es mich auch nicht, ich habe diese Woche wieder so eine Drohung erhalten.

Normalerweise würde ich Dir raten, Dir ein eignes Leben aufzubauen, auszuziehen. Das ist mit 16 Jahren natürlich total unmöglich. Jugendamt.... da hättest Du wahrscheinlich Hemmungen. Es wäre möglich, das Du in eine Jugend-WG ziehen könntest. Aber das ist natürlich schon ein sehr großer Schritt.

Ich würde es mit was ganz kleinem beginnen. Professionelle Beratung suchen. Die gibt es. Die brauchst Du. Von daher: Wenn Du keine Kontakte weißt, schreibe mir hier kurz ein Feedback, dann suche ich die Adressen für Dich heraus.

Ansonsten ist die erste Anlaufstelle diese hier:
https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php
 
V

Vogelfrei

Gast
Hallo ,

Das kenne ich auch , nach aussen muss alles gut und perfekt aussehen und in echt ist es das Gegenteil. Das macht einen fertig und man bekommt das Gefühl das sein eigenes Wohlergehen nicht so wichtig sei. Du musst das nicht mit machen auch wenn du erst 16 Jahre bist. Denn ewig so zu Leben kann auch dich Krank machen.

Und egal ob dein Vater selbst Hilfe braucht und Probleme hat oder nicht hat er als Vater eigentlich die Verantwortung für dich und auch für seine Familie. Und egal wie er Leidet oder nicht hat er nicht das recht euch Leid an zu tun egal auf welche weise auch emotional nicht. Dein Vater ist erwachsen er hat die Möglichkeit sich helfen zu lassen damit es ihm besser gehen kann und auch seine Familie nicht mit leiden muss.

Du scheinst Intelegent zu sein und ich glaube du weißt auch das es so nicht weiter gehen kann und es für dich auch Möglichkeiten giebt. Ich denke du kannst es schaffen etwas zu unternehmen auch wenn as vielleicht wirklich nicht leicht sein wird es ist der richtige Weg.

Es gibt die Möglichkeit sich mit einem Vertrauenslehrer zu unterhalten und ihm deine Situation zu schieldern .
Es giebt die Möglichkeit sich beim Jugendamt zu melden und mit ihnen darüber zu sprechen, vielleicht solltest du darüber nachenken ob die eine betreute WG mit anderen Juendlichen nicht ein besseres zuhause für dich wäre. Beim Jugenamt können sie dir dabei helfen. Du musst darüber zuhause auch nicht sprechen bevor du keine lösung für dich hast denn nachher eskaliert dies.

Wichtig ist du musst NICHT schweigen du hast Rechte auch mit 16 !!! Du bist noch so Jung und hast fast alles noch vor dir lass dir deine Zukunft nicht kaput machen und tuhe jetzt was.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Die einfachste Lösung wäre natürlich meine Mutter zu bitten sich von meinem Vater zu trennen, aber meine Mutter ist sehr auf ihr/unser Image bedacht,
Ist das wirklich so? Oder vermutest Du das?

ich möchte wirklich nicht angeben, ich möchte nur deutlich machen, dass man nie auf die Idee kommen würde dass wir so zerbrochen sind (da kommt wieder das Image Bewusstsein meiner Mutter raus, beide Kinder wurden darauf gepolt nichts über die Familie zu sagen etc).

Außerdem besteht der Fakt dass ich mir 100% sicher bin, dass mein Vater uns noch liebt aber einfach mit sich zu sehr im Unreinen ist und es deswegen an uns auslässt. Das ist aus meiner Sicht der zentrale Punkt


Des Weiteren würde sich mein Vater höchstwahrscheinlich umbringen wenn eine Trennung passieren würde (auch wenn dieser Text bisher sehr lapidar geschrieben ist (ich kann sonst nicht darüber reden), das ist eine sehr reale chance und er hat schon in der bisherigen Situation ab und zu Suizid erwähnt oder den Wunsch danach ausgedrückt).

Aber er lässt sich auch nicht therapieren. Wir haben schon mehrmals versucht ihn zu überreden was zu tun, etc. und er hat schon Medikamente bekommen aber nimmt sie nicht etc.
Trotzdem ist meine Hauptsorge meine Mutter da sie nur Opfer und nicht Täter ist und zu viel zu schultern hat mit alle dem.

ich erwarte natürlich keine Lösung, vielleicht eine Evaluation von einem Außenstehenden? einfach ein paar Gedanken, da ich mit meinen Freunden da nicht drüber reden kann.
Es tut mir auch leid, dass dies so konfus geschrieben ist, wie oben schon angedeutet die Situation ist extrem komplex und ich weiß überhaupt nichts mehr.
Lieber Gast,
ich hätte noch viele Fragen zu stellen, um eine ausgewogene Evaluation abzugeben. Insofern kann ich nur meinen Eindruck und meine Vermutung mitteilen.

Ich gehe von der Vermutung aus, dass es in den letzten Jahren kein dramatisches Unglück gab, welches Deinen Vater "aus der Bahn" in den Alkohol geworfen hat. Er mag Freunde verloren habe, vielleicht auch Geschwister, aber kein Unglück war für sich alleine so gravierend, dass die heutige Situation entstanden ist.

Du hast sehr tüchtige und vermutlich auch intelligente Eltern. Bewusst oder unbewusst streben Paare Ziele im Leben an. Lass' Dir von Deiner Mutter und ggf. auch von Deinem Vater erzählen, wie die Ehe begann und welche Werte beide immer wichtig fanden ... und auch lebten. Was war ihnen immer wichtig?

Genau das Anstreben dieser Ziele und das Leben dieser Werte haben zu der heutigen Situation geführt. Die Situation Deines Vater lässt sich (aus meiner Sicht) so beschreiben: materiell zufrieden bis glücklich, jedoch seelisch unglücklich.

Wenn ich richtig vermute, dann fehlen Deinen Eltern Werte, die weit über die materiellen Ziele hinausgehen. Insofern ist Deine Mutter nicht nur Opfer, sondern auch Täter. Beide Elternteile sind Täter durch Unterlassung. Vermutlich haben sie es versäumt sich um immaterielle Werte, um den Sinn des Lebens zu kümmern. Es gibt viele ältere Menschen, die sich heute die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen - und das Versäumnis eingestehen, diese Frage nicht viele viele Jahre früher gestellt zu haben. Sie haben es versäumt, genauso hartnäckig nach der Antwort auf die Sinnfrage zu suchen, wie sie es für ihren materiellen Erfolg getan haben.

Nach außen gut dastehen ist wichtig - und nach innen?

Warum soll sich Dein Vater therapieren lassen?

"Kein Therapeut kann mir den Sinn des Lebens geben. Es ist schon beängstigend, dass man am Ende des Lebens feststellen muß, dass der Sinn, den man sich selbst gegeben hat, wertlos ist."

Ich vermute, dass dies die innere Einstellung sein könnte, die Deinen Vater im Moment prägt.

Deine Eltern sind vermutlich beide starke Persönlichkeiten. Das ist sowohl gut als auch schlecht. Darin liegt das Problem. Je stärker die Persönlichkeit, je schwerer fällt es diesen Menschen, grundlegende Versäumnisse einzugestehen. Mit aller Kraft hält man den Anschein wie eine Maske vor das Gesicht.

Seid ihr überhaupt in der Familie gewohnt, über Sinn des Lebens, über Wertvorstellungen zu sprechen und ggf. auch Vorstellungen zu hinterfragen?

Ich denke, Deinem Vater könnte ein wenigstens ebenbürtiger Gesprächspartner helfen, der auf gleicher Augenhöhe mit ihm über die Sinnfrage sprechen kann. Sicher wäre eine Hilfe für sein Alkoholproblem auch gut. Nur - die meisten Alkoholprobleme werden durch andere Probleme ausgelöst. Und wenn man diese Probleme löst, wachsen die Chancen ungemein, dass auch das Alkoholproblem gelöst wird. Das Hintergrundproblem sollte in Erfahrung gebracht werden. Und ich vermute, dass das Hintergrundproblem heisst: "Der Sinn meines Lebens".

Ich weiß nicht, ob es jemanden bei Euch gibt (z.B. Pfarrer), mit dem Dein Vater reden wollen würde. Ich weiß nicht, ob ein Pfarrer kommen würde, wenn Du den Pfarrer ansprichst und ob Dein Vater den Pfarrer reinlassen würde.

Wie ich vermute, ist Deine Mutter - als Partnerin Deines Vaters - sowohl Mittäterin als auch Opfer. Sie hält vermutlich die gleichen Werte für wichtig, die Deinen Vater bisher leiteten. Und sie ist Opfer eines Versäumnisses, was sie mit eingeleitet und vermutlich mit verursacht hat. Auch für sie gilt das Gleiche, das auch sie vermutlich eine Umstellung der Werte benötigt. Sie wird vermutlich den Sinn in ihrem Leben darin sehen, für die Kinder zu sorgen. Und sobald die Kinder keine Kinder mehr sind und aus dem Haus gehen, wird sie auf ihre Art und Weise vor einer Leere stehen, ähnlich wie Dein Vater heute.

Was kannst Du tun? Für Deine Eltern wirst Du wenig tun können. Du kannst zu Fragen nach "dem Sinn des Lebens" anregen. Aber viel mehr auch nicht. Nur für Dich kannst Du viel tun: Du kannst ab heute nach dem Sinn des Lebens fragen und Dich auf die Suche nach Antworten begeben.

Wenn Du meine Zitate in der Signatur liest, wirst Du erahnen, wo ich die Antwort für mich gefunden habe.

Ich hoffe, meine Gedanken können Dir weiterhelfen.

Wenn Du Fragen hast, dann stelle sie.

LG; Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Lebt ihr für euch oder für ein Schein Zerrbild für die Öffentlichkeit ?
Was gibt euch das?
Wenn Ihr nicht bereit seid auf das ( materielle ) zu verzichten und eurer Zukunft die Priorität zu geben, dann macht weiter so.
Wer ist den da so wichtig ( außen ) wenn Ihr Materiell unabhängig seit, das die euch wichtiger sind, wie euer Gesundheit / Seelenleben und Zukunft?
Alkoholismus ist immer eine Familien Krankheit, Ihr gebt da die co Abhängigen:
https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/alkoholabhaengigkeit/angehoerige-und-co-abhaengigkeit/
 

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