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Verein für Sterbehilfe

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Für weitere Antworten geschlossen.

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Hallo Liebe Foris,

Ich habe Hart aber fair gesehen und in der Talk-Show war ja Roger Kusch der ja Menschen dadurch assistiert in den Tod gehen zu dürfen. Es waren auch Fälle von einer einsamen Frau die ihren Mann verloren hat und auch generelle psychische Probleme (die aber von Ärzten und Psychologen untersucht werden.)

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es für legitim halte wie und wann ein Mensch sterben will und man niemanden zwingen muss. Das einzige was ich bedenklich finde, ist dass man dafür bezahlen muss.

Was denkt ihr darüber?
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Ja aber was ist heute schon noch umsonst? Auch die Gesundheit kann ne ganze Menge kosten.
Wenn sich die Kosten aber im Rahmen halten, finde ich es OK.
Ich fände es auch gut wenn es mehr solcher Vereine gäbe. Und wenn jeder selbst über sein Ende entscheiden dürfte.
Diese Sendung habe ich nicht gesehen, aber ich finde das Thema sehr interessant.

Wolf
Kann man bei Youtube Sterbehilfe Datum:02.11

Ich finde es auch ok. Jeder soll eine Alternative haben.
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Hallo Liebe Foris,

Ich habe Hart aber fair gesehen und in der Talk-Show war ja Roger Kusch der ja Menschen dadurch assistiert in den Tod gehen zu dürfen. Es waren auch Fälle von einer einsamen Frau die ihren Mann verloren hat und auch generelle psychische Probleme (die aber von Ärzten und Psychologen untersucht werden.)

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es für legitim halte wie und wann ein Mensch sterben will und man niemanden zwingen muss. Das einzige was ich bedenklich finde, ist dass man dafür bezahlen muss.

Was denkt ihr darüber?
Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen dieses Bedürnis haben. Deswegen ist es auch aus meiner Sicht legitim. Als Mensch möchte man denke ich ungern leiden.
Ich finde übrigens fast alles Verwerflich, was in irgend einer Weise mit Geld zu tun hat, denn dieses impliziert immer das Interesse daran den Profit zu maximieren und die eigentlichen wichtigen Gesellschaftswerte in den Hintergrund zu rücken.
Der eigentliche Wert ist aber hier die Hilfe für jeden anzubieten möglichst ohne großes Leid zu sterben, so wie ich zumindest die Sterbehilfe verstehe. Habe jetzt nicht nach der Definition geschaut.

Was mich stört, dass eigentlich rational sehr nachvollziehbare Dinge trotzdem immer wieder konservativ betrachtet, tabuisiert, verächtet usw. werden. Für mich war Sterbehilfe nie ein großes Thema, denn es ist für mich absolut sinnvoll. Punkt.

Ich würde z.B. auch meinen Körper (nach meinem Tod :D )gerne für einen guten Zweck sozusagen spenden, z.B. für Untersuchungen und Forschung am menschlichen Körper. Gut heute ist das natürlich sehr schwer vorstellbar, bei der heutigen vergeiselten Wissenschaft.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen dieses Bedürnis haben. Deswegen ist es auch aus meiner Sicht legitim. Als Mensch möchte man denke ich ungern leiden.
Ich finde übrigens fast alles Verwerflich, was in irgend einer Weise mit Geld zu tun hat, denn dieses impliziert immer das Interesse daran den Profit zu maximieren und die eigentlichen wichtigen Gesellschaftswerte in den Hintergrund zu rücken.
Der eigentliche Wert ist aber hier die Hilfe für jeden anzubieten möglichst ohne großes Leid zu sterben, so wie ich zumindest die Sterbehilfe verstehe. Habe jetzt nicht nach der Definition geschaut.

Was mich stört, dass eigentlich rational sehr nachvollziehbare Dinge trotzdem immer wieder konservativ betrachtet, tabuisiert, verächtet usw. werden. Für mich war Sterbehilfe nie ein großes Thema, denn es ist für mich absolut sinnvoll. Punkt.
Sehe ich ganz genauso.
 

Adria78

Aktives Mitglied
Ich sehe es ein wenig differenzierter als Ihr. Ich habe auch die Sendung gesehen und sie war sehr interessant. Es ist für mich ein großer Unterschied ob wir über jemanden sprechen, der unheilbar an einer tödlichen Krankheit erkrankt ist oder jemanden mit psychischen Problemen. Zwar denke ich auch bei unheilbar Erkrankten, das da zu allererst die Palliativmedizin greifen sollte, aber ich denke, das man als "letzten Ausweg" Sterbehilfe zugelassen sein sollte.

Bei den psychischen Erkrankten oder Menschen die einsam sind, sehe ich das anders. Da kann man den Zustand ändern, verbessern. Sind wirklich alle Therapien ausgenutzt worden? Da war eben von einer Dame die Rede, die sich nach dem Verlust des Ehemanns umgebracht hat. Eine Therapie hat nix genützt, also war das für den Verein gerechtfertigt.

Für mich nicht. Jeder der mal in Therapie war, weiß, das so eine nicht auf Anhieb klappt. Manchmal ist der Therapeut nicht der Richtige oder die Therapieform. Manchmal dauert Trauer auch länger. Manchmal dauert Trauer auch Jahre. Freunde von mir haben ihr einziges Kind durch einen Unfall verloren, ich weiß wovon ich rede. Da stand auch Selbstmord im Raum. Sie haben sich getrennt. Und sind noch einmal, Jahre später, mit neuen Partnern, Eltern geworden. Das hätten sie nie erleben dürfen, wenn sie sich umgebracht hätten. Und ihr Schmerz war wirklich unendlich. Leben tun sie immer noch mit dem Schmerz, war ja ihr Kind. Aber trotzdem leben sie wieder ein gutes Leben.

Dann ist die Frage, wie groß ist der Druck von außen. Auf Menschen mit Krankheiten und Behinderungen. Ich hatte einen schwerbehinderten Verwandten, der sich umgebracht hat. Er hat von außen nichts anderes zu hören bekommen als "du bist unnütz", "keiner will dich haben". Er sah keine Verbessrung an seiner Situation. Er war Anfang 20. Keine zehn Jahre später hat die Medizin erhebliche Fortschritte gemacht. Genauso wie die Gesellschaft. Er hätte nur durchhalten müssen. Wäre er jetzt noch am Leben, ginge es ihm besser. Das wird bei jedem Familientreffen bedauert. Hätte er nur durch gehalten!

In einer anderen Reportage habe ich eine Dame gesehen, die sich nach einem Schlaganfall an einem Sterbehilfeverein gewandt hat. Nach dem Schlaganfall ging es ihr richtig dreckig. So richtig. Konnte kaum noch gehen, kaum noch sprechen. Sie hatte den Mut nicht. Jetzt kann sie wieder gehen und sprechen. Das ist bei Schlaganfallpatieten sehr häufig der Fall. Das Hirn trainiert um. Die Funktionen der kaputten Areale werden von den gesunden übernommen. Das dauert ewig. Die Therapien sind hammerhart. Psychisch ist man am Boden. Auch das kenne ich durch einen sehr junge Verwandte, die bereits mit 35 einen Schlaganfall hatte. Zwei Jahre dauerte es, bis man wirklich eine Verbesserung sah. Ganz hergestellt ist sie immer noch nicht. Aber ihr Leben ist wieder schön.

Und was ist mit der Oma, die den Verwandten lästig fällt? Die vielleicht noch etwas zu vererben hat? Ich möchte nicht, das man Omas bedrängt, nur weil es "einfacher" für uns ist.

Also: Sterbehilfe. Für mich ist es ein schwieriges Thema. Nicht so einfach zu beantworten.
 

Suavi

Aktives Mitglied
Wieso klammern sich die Menschen so sehr an den Gedanken, dass jedes Leben schützenswert ist?

Wir, als Gesellschaft, opfern ständig Menschenleben und das für weit niedere Motive als das Leid eines Menschen auf seinen eigenen Wunsch zu beenden.

Wir fahren Auto. Statistisch gesehen sterben viele Tausend Menschen jedes Jahr. Wir wissen auch, dass die Mortalitätsrate von Verkehrsunfällen abhängig ist von der Geschwindigkeit. Würden wir alle 50er Zonen in 30er Zonen ändern oder allgemein Autos für den Privatgebrauch verbieten (und z.B. das ÖVN ausbauen), würden sehr viele Menschen noch leben. Doch wir nehmen den Tod dieser Menschen in Kauf - aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Bequemlichkeit. Wir wollen billig einkaufen, z.B. Klamotten, in dem Wissen, dass die Fabriken, in denen sie im Ausland produziert werden, nicht sicher sind und es sicherlich eine statistische Kennziffer gibt, wieviele Hosen auf einen toten Menschen kommen, der durch einen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Zahlen wir mehr, retten wir mehr Leben.

Wir nehmen den Tod von Menschen für viele Dinge in Kauf. Die meisten werden wahrscheinlich denken, dass es zu weit hergeholt wäre und es einen Unterschied macht, ob ich nun Klamotten bei Kik kaufe oder aktiv Sterbehilfe leiste und ja, es macht einen Unterschied; zwar keinen rationalen, aber einen moralischen. Unsere Moral ist maßgeblich von unserem Gefühl geprägt verantwortlich zu sein. Je intransparenter oder weiter weg die Verantwortung ist, desto akzeptabler ist es.

Für die meisten macht es nämlich auch einen Unterschied, ob jemand von der Klippe fällt und ich ihm nicht helfe oder ob ich ihn selbst runterstoße. Das Ergebnis bleibt jedoch das Gleiche!

Ich empfinde Menschen, die aus moralischen Gründen aktive Sterbehilfe ablehnen als Heuchler.

Die Angst ist natürlich berechtigt, dass, macht man die gesetzliche Tür dazu erst einmal auf, es ausgenutzt werden kann.
Die Angst hingegen, dass unsere Gesellschaft durch ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe verroht, weil ältere oder kranke Mitbürger, die der Gesellschaft zur Last fallen, moralisch gezwungen werden, sich umzubringen (umbringen zu lassen), da es diese Alternative ja nun gibt, sehe ich nicht! Der Mensch hat eine natürliche Tötungshemmung. Aktive Sterbehilfe erfolgt nur auf den eigenen Wunsch! Wir werden niemanden dazu bedrängen es zu tun, nur weil es gesetzlich nicht mehr sanktioniert wird. Menschen können sich auch jetzt schon umbringen, wenn ihnen danach ist. Vielleicht wird es einige Fälle geben, in denen die gesetzliche Sterbehilfe ausgenutzt und entgegen des Willens des Menschen genutzt wird, aber wie beim Autofahren wären dies die Kollataralschäden, die wir für den größeren Nutzen in Kauf nehmen, in dem wir z.B. terminal kranken Menschen gestatten, sich helfen zu lassen in Würde zu sterben.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Hi,

wäre aber arg schade um all`die gerade Volljährigen mit Lebensunlust, weil Pech in der Liebe, doofe Lehrer oder sonstige Problemchen. Wenn JEDER das Recht hat, sich umbringen zu lassen, dann auch die.
Dabei könnte ihnen morgen, bei richtiger Hege und Pflege, die Sonne aus dem...Pony scheinen.
Kareena, ich habe mir deine Themen mal angeschaut. Du bist 22, machst eine ungeliebte Ausbildung und willst laut deiner Aussagen nicht mehr leben.
Möchtest du dich gerne an einen solchen Verein wenden?
Wissend, dass Leben Veränderung bedeutet und es in ein paar Monaten ganz anders aussehen könnte? Kein Mensch wird zum Leben gezwungen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu töten. Sie werden täglich genutzt. Warum soll die Verantwortung für den eigenen Suizig delegiert werden? Braucht man eine Absolution?
Nein, ich habe nicht vor mich Umzubringen. Das ist ein allgemeines Gesellschaftliches Thema. Da ich die Sendung aktuell gesehen habe, wollte ich das zur Sprache bringen.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Wieso klammern sich die Menschen so sehr an den Gedanken, dass jedes Leben schützenswert ist?

Wir, als Gesellschaft, opfern ständig Menschenleben und das für weit niedere Motive als das Leid eines Menschen auf seinen eigenen Wunsch zu beenden.

Wir fahren Auto. Statistisch gesehen sterben viele Tausend Menschen jedes Jahr. Wir wissen auch, dass die Mortalitätsrate von Verkehrsunfällen abhängig ist von der Geschwindigkeit. Würden wir alle 50er Zonen in 30er Zonen ändern oder allgemein Autos für den Privatgebrauch verbieten (und z.B. das ÖVN ausbauen), würden sehr viele Menschen noch leben. Doch wir nehmen den Tod dieser Menschen in Kauf - aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Bequemlichkeit. Wir wollen billig einkaufen, z.B. Klamotten, in dem Wissen, dass die Fabriken, in denen sie im Ausland produziert werden, nicht sicher sind und es sicherlich eine statistische Kennziffer gibt, wieviele Hosen auf einen toten Menschen kommen, der durch einen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Zahlen wir mehr, retten wir mehr Leben.

Wir nehmen den Tod von Menschen für viele Dinge in Kauf. Die meisten werden wahrscheinlich denken, dass es zu weit hergeholt wäre und es einen Unterschied macht, ob ich nun Klamotten bei Kik kaufe oder aktiv Sterbehilfe leiste und ja, es macht einen Unterschied; zwar keinen rationalen, aber einen moralischen. Unsere Moral ist maßgeblich von unserem Gefühl geprägt verantwortlich zu sein. Je intransparenter oder weiter weg die Verantwortung ist, desto akzeptabler ist es.

Für die meisten macht es nämlich auch einen Unterschied, ob jemand von der Klippe fällt und ich ihm nicht helfe oder ob ich ihn selbst runterstoße. Das Ergebnis bleibt jedoch das Gleiche!

Ich empfinde Menschen, die aus moralischen Gründen aktive Sterbehilfe ablehnen als Heuchler.

Die Angst ist natürlich berechtigt, dass, macht man die gesetzliche Tür dazu erst einmal auf, es ausgenutzt werden kann.
Die Angst hingegen, dass unsere Gesellschaft durch ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe verroht, weil ältere oder kranke Mitbürger, die der Gesellschaft zur Last fallen, moralisch gezwungen werden, sich umzubringen (umbringen zu lassen), da es diese Alternative ja nun gibt, sehe ich nicht! Der Mensch hat eine natürliche Tötungshemmung. Aktive Sterbehilfe erfolgt nur auf den eigenen Wunsch! Wir werden niemanden dazu bedrängen es zu tun, nur weil es gesetzlich nicht mehr sanktioniert wird. Menschen können sich auch jetzt schon umbringen, wenn ihnen danach ist. Vielleicht wird es einige Fälle geben, in denen die gesetzliche Sterbehilfe ausgenutzt und entgegen des Willens des Menschen genutzt wird, aber wie beim Autofahren wären dies die Kollataralschäden, die wir für den größeren Nutzen in Kauf nehmen, in dem wir z.B. terminal kranken Menschen gestatten, sich helfen zu lassen in Würde zu sterben.
Sehe ganz genauso. Außerdem können wir schlecht beurteilen, warum ein Mensch so handelt.
 

frara

Urgestein
naja, ich bin ja schwerkrank, wie ihr wisst.
sollte sich mein zustand verschlimmern, brauche ich keinen sterbeverein..
ich hab alles da.
meine geschwister wissen bescheid.
ich hab keine angst vor dem tode, ich hoffe nur, dass ich keine allzu lächerliche figur dabei abgebe (die letzten worte meines vaters)
 
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