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mein Vater redet hinter ihrem Rücken schlecht über meine Mutter

Zegi

Mitglied
Hallo liebe User,
ich möchte mir mal was von der Seele schreiben.

Mein Vater redet hinter dem Rücken meiner Mutter schlecht über sie. Er sagt, sie sei dick und manchmal sagt er ihr am Essenstisch sie soll nicht so viel essen, da sie eben schon so dick sei.

Sonntag kam er in mein Zimmer und wollte mit mir reden. Zunächst ging es um meine Beziehung und er sagte des Öfteren, man kann sich ja nie sicher sein, wie lange man mit jemanden zusammen lebt. Dann fing er plötzlich an von meiner Beziehung auf seine Ehe umzuschwenken, beziehungsweise die Beziehung zwischen ihm und meiner Mutter. Er sagte, wenn meine Schwester und ich nicht wären, hätte er meine Mom schon längst verlassen. Ich bin sowas von ihm gewohnt, gerade, wenn er sein Bier am Abend getrunken hat. Aber das, was er zu meinem festen Freund sagte, hat mich schon tief getroffen. Er gab ihm 10€. Mein Freund entgegnete, er wird es ihm wieder zurückzahlen und das, was mein Vater darauf erwidert hat, kann ich bis jetzt immer noch nicht fassen. Er meinte:"Jaja und ich hab irgendwann eine schöne Frau." Meine Mutter ist so eine liebe und fleißige Frau, die alles für uns tun und selbst auf alles verzichten würde, nur damit es uns gut geht.

Es geht ja mittlerweile nicht mal mehr nur um meine Mutter. In einem seiner tollen Sprüche erwähnt er meine Oma ganz gerne. "Wenn deine Mutter irgendwann mal so fett ist, wie deine Oma verlasse ich sie." Bei meiner Oma ist es genau das selbe, wie mit meiner Mutter. Ich liebe sie unbeschreiblich doll. Sie setzt sich immer für mich ein und hört mir bei all meinen Problemen zu. Ich fürchte mich oft vor ihrem Tod. Deshalb muss ich Abends oft weinen, denn ich kann es nicht ertragen, irgendwann ohne sie zu sein.

Meine Mutter hat Depressionen, weil ihre Schilddrüse nicht richtig funktioniert. Sie war deshalb auch schon 6 Wochen in einer Klinik. In der Zeit war ich mit meinem Vater alleine. Meine Schwester ist zwar oft vorbeigekommen, aber trotzdem war in dieser Zeit keine feste Ordnung. Niemand ist mit mir aufgestanden, niemand aß mit mir zusammen und niemand erkundigte sich nach meinem Befinden. Ziemlich am Ende dieser Zeit fuhr ich mit meinem Vater irgendwo hin und plötzlich sagte er, wenn meine Mutter noch mal zur Klinik muss, verlässt er uns. Das Ganze ist ca. 2 Jahre her und ich bin immer noch nicht darüber hinweg.

Ich kann es einfach nicht verstehen, wie er zu meiner Mutter, die so ein herzensguter Mensch ist, so gemein sein kann.

Mein Vater lebt in seiner eigenen Welt. Er war bereits in seiner Jugendzeit erfolgreicher Schlagzeuger, Sänger, Entertainer, etc. in verschiedenen Metallbands. Daher hat er womöglich seine Arroganz, die man so im Alltag gar nicht spürt. Aber ich merke, dass er denkt, meine Mutter wäre viel zu schlecht für ihn, da er ein Rocker ist und Rocker eben knackige, gutaussehende Frauen verdient haben.

Er kann froh sein, dass er so eine tolle Frau an seiner Seite hat.

Wahrscheinlich merkt man mir an meinem Schreibstil noch an, dass ich ein Teenager bin. Ich kann mich nicht besonders gut ausdrücken uns wechsel oft plötzlich das Thema. Aber ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie trotzdem einen Rat geben. Ich habe nicht mal eine direkte Frage an euch, wollte es einfach loswerden und eure Meinung dazu hören.

Es wäre lieb, wenn ihr mir da irgendwie helfen könntet. Es macht mich so unglaublich wütend und traurig. Ich will nicht, dass meine Eltern sich trennen, nur, weil mein Vater denkt, es gäbe noch was besseres als meine Mutter. Er sagte zwar, dass unser Familienzusammenhalt im Allgemeinen sehr stark wäre, aber ich will, dass meine Eltern sich lieben und nicht nur zusammen sind, weil sie 2 Kinder haben. :(
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Zegi,

es ist echt sehr traurig, wie schlecht Dein Vater denkt und redet.

Wenn ich mich so versuche in die Situation hineinzudenken, dann würde ich (an Deiner Stelle) Deinem Vater folgendes sagen:

"Ich bin stolz darauf, so eine liebevolle Mutter und so eine liebevolle Oma zu haben. Es macht mich sehr traurig, wie undankbar und lieblos Du Dich verhältst. Ich versichere Dir, ich will niemals einen Mann heiraten, der in seinem Denken und Verhalten Dir auch nur ähnlich ist."

Ich denke, Zegi, so eine klare Stellungnahme für Deine Mutter ist das Beste, was Du für sie und für Dich tun kannst. Ob sich Dein Vater diese Worte zu Herzen nimmt, bleibt offen.

LG, Nordrheiner
 

Zegi

Mitglied
Vielen vielen vielen Dank. Du hast mich auf den richtigen Weg gebracht, was die Formulierung betrifft. Ich werde sicher erst mal Mut gewinnen müssen, bevor ich diese auch anwenden kann, aber ich werde es tun.

Weißt du auf eine Art bin ich sehr wütend auf meinen Vater. Aber ich liebe ihn auch und will ihn nicht verletzen.

Ich glaube, dass ich es irgendwie hinbekommen muss, dass er es sich zu Herzen nimmt. Andererseits muss ich es so sagen, dass er nicht tieftraurig darüber ist, dass ich sowas zu ihm sage.

Er liebt mich und meine Schwester so, leider, wie beschrieben, liebt er meine Mutter anscheinend nicht mehr.
 
L

Leopardin

Gast
Manche Menschen sollten keine Partnerschaft eingehen. Vor allem wie man so was noch auf den Rücken der eigenen Kinder abwälzen kann. :wein:
Dein Vater sollte sich als unterste Schublade bei Ikea bewerben - ganz großes Kino, was er sich da leistet!

Liebe hat mit dem Gewicht nichts zu tun, auch wenn viele da anderer Meinung sind - aber die haben auch vom Leben nicht viel verstanden.
Dein Vater ist bestimmt einer, der an jedem Finger 10 haben kann, was? :D - es haben ja immer diejenigen optisch die größten Ansprüche, die charakterlich und intellektuell nichts zu bieten haben.

Ich fühle mit dir, dass es eine absolut beschissene Situation ist. :blume:
 
L

Leopardin

Gast
Vielen vielen vielen Dank. Du hast mich auf den richtigen Weg gebracht, was die Formulierung betrifft. Ich werde sicher erst mal Mut gewinnen müssen, bevor ich diese auch anwenden kann, aber ich werde es tun.

Weißt du auf eine Art bin ich sehr wütend auf meinen Vater. Aber ich liebe ihn auch und will ihn nicht verletzen.

Ich glaube, dass ich es irgendwie hinbekommen muss, dass er es sich zu Herzen nimmt. Andererseits muss ich es so sagen, dass er nicht tieftraurig darüber ist, dass ich sowas zu ihm sage.

Er liebt mich und meine Schwester so, leider, wie beschrieben, liebt er meine Mutter anscheinend nicht mehr.
Natürlich liebst du ihn.
 

Zegi

Mitglied
Wenn mein Vater der Meinung ist, dass er meine Mutter nicht schön findet, dann ist das seine Sache. Aber wie du schon schreibst, wenn er das auch noch auf dem „Rücken seiner Kinder“ austrägt, ist das noch mal eine ganz andere Geschichte. Ich will davon einfach nichts wissen, am liebsten würde ich es meiner Mutter erzählen, aber ich weiß genau, dass es sie verletzen würde.

Es ist so eine blöde Situation, weil ich nicht weiß, wie ich es verarbeiten soll. Ich wünsche mir bei Situationen, die so sind, wie diese, dass ich sie einfach vergessen könnte, damit ich mir keine Gedanken darüber mache.


Er hat Eigenarten mit denen viele nicht umgehen können und eine, die mich sehr verletzt, ist, dass er mir, wenn ich ihm was Alltägliches erzähle, gar nicht richtig zuhört und oft nicht mal antwortet. Für Außenstehende muss das so klingen, als wäre ich ihm egal. Aber das bin ich nicht, das weiß ich. Er ist bloß so … egoistisch. Wenn er gerade reden will, dann auch nur über seine Themen. Das wäre dann z.Bsp. Musik.

Alles in allem mag ich beide – Mama und Papa – sehr. Aber was meinen Vater da schon wieder geritten hat, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. :mad:
 
G

Gast

Gast
Es ist wirklich traurig, wenn ein Elternteil den anderen schlecht macht, müsste er doch wissen, dass Du beide liebst und nicht zwischen beiden wählen kannst.
Es ist nicht fair, dass man Dich quasi vor eine Entscheidung stellt, welchen Elternteil Du lieber haben sollst.
Für wen sollst Du Stellung beziehen? Für Deine Mutter, die ständig schlecht gemacht wird oder für Deinen Vater?
Das kann man nicht von Dir erwarten.

Scheinbar ist Dein Vater der Meinung, dass Deine Mutter keine Liebe verdient hat, sonst würde er nicht so abwertend über sie reden. Er ist mit ihr unzufrieden, aber er hat sie auch geheiratet. Es muss doch einen Grund dafür gegeben haben. Irgendwann war da doch mal Liebe, oder nicht?
Menschen verändern sich und scheinbar ist Dein Vater mit der Veränderung Deiner Mutter nicht einverstanden, doch anstatt es mit ihr auszumachen, versucht er Dich auf seine Seite zu ziehen. Warum? Sollst Du mit ihm zusammen Front gegen Deine Mutter machen?
Hat sich Dein Vater in den Jahren denn nicht verändert? Gibt es nicht auch Dinge an ihm, die nicht gefallen könnten?

Du sitzt zwischen den Stühlen, weil Dein Vater Dich in diese Position gebracht hat. Das ist Dir gegenüber sehr unfair, vor allem, weil Du noch recht jung bist und Du am wenigsten für die Situation kannst.
Und Du bist in der Zwickmühle, weil Du beide Elternteile liebst, es aber nicht beiden recht machen kannst, ohne unter der Situation zu leiden.

Deine Mutter scheinst Du ohne Einschränkungen zu lieben, Deinen Vater hingegen kannst Du im Moment nicht verstehen, weil er sich so abfällig äußert. Es muss sich also am Verhalten Deines Vaters etwas ändern, damit auch Du wieder zur Ruhe kommen kannst.

Ein Weg ist die Konfrontation, indem Du ihm sagst, dass Du nicht möchtest, dass er sich so schlecht über Deine Mutter und auch über Deine Oma redet.
Möglich ist allerdings, dass er dann auch anfängt über Dich negativ zu reden oder Dich fallen lässt.

Die Frage ist also, womit Du am besten Leben könntest. Worunter würdest Du weniger leiden? Womit könntest Du Dich am ehesten abfinden?
Versuche das für Dich herauszufinden.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Zegi,

wenn mir ein Mensch egal ist, dann interessiert mich nicht, welchen Weg er geht und was er macht. Das Interesse – und noch mehr die Liebe zu einem Menschen machen es mir nicht möglich, diesen Menschen und sein Tun zu ignorieren. Deshalb sehe „ich“, der liebende Mensch, sowohl das Gute als auch das Böse. Und beides nenne ich glasklar beim Namen. Nicht anders, nur so kann der von mir geliebte Mensch erkennen, wie ich ihn und sein Tun empfinde und bei einem Mindestmaß an Selbsterkenntnis umdenken. Es geht mir also um Umdenken und auch dies nicht weil ich Recht haben will, sondern weil ich das Böse abwehren möchte.

Was ich sage, auch wenn es negative Kritik ist, geschieht nicht, um nur einfach meinen Frust loszuwerden. Nein, was ich sage sage ich, um das Schlechte abzuwehren und um das Gute zu fördern. Je klarer meine Sprache, je besser kann der andere verstehen, was gemeint ist.

Also prüfe einfach nur Deine Einstellung, warum Du sagen willst was Du sagen willst. So würde ich meinem Text z.B. hinzufügen können:

„Was Du ihr an Verletzungen zufügst, fügst Du auch mir zu. Es gibt Menschen, denen man nachsagt: <Sie sind vom Teufel geritten>. Und ich will nicht, dass Du Dich zum Esel des Teufels machst zum Schaden von Mutter, mir – und letztendlich auch Dir selbst.“

Soviel zum Stichwort "reiten".

LG, Nordrheiner
 

Zegi

Mitglied
Ich möchte mich vielmals bei dir bedanken, denn als ich deine Antwort gelesen hab, standen mir Tränen in den Augen. Du sprichst mir aus der Seele, denn du kannst genau das in Worte fassen, was ich denke. Vor allem ist dir noch viel deutlicher als mir aufgefallen, was ich fühle.

Ich weiß oft, wenn ich plötzlich traurig bin, nicht warum. Aber jetzt weiß ich, warum ich in dieser Situation traurig bin.


Ich muss erst mal eine Nacht drüber ruhig im Bett liegen und nachdenken, wie ich jetzt am besten handeln soll.


Die einzige Tageszeit, an der ich mit meinem Vater ungestört reden kann, ist, wenn wir zusammen Mittag essen. Da ist meine Mutter arbeiten und mein Vater in der Regel den ganzen Tag über zuhause. Er muss nur nachts arbeiten.


Ich werde ihn darauf ansprechen, was er am Sonntag zu mir gesagt hat. Ich werde ihm vermitteln, dass es mich sehr traurig und wütend macht. Ich muss mich nur irgendwie zusammenreißen, nicht zu weinen.

Ich mag es nicht vor anderen Leuten zu weinen, aber wenn doch, dann gehe ich eben in mein Zimmer.


Danke danke danke für deine Antwort. Ich hab jetzt Klarheit in meinen Gedanken.


Ich habe mich an euch gewendet und ihr habt mir geholfen, ein großes Dankeschön.
 

Zegi

Mitglied
Auch du, Nordrheiner hast mir geholfen. Du hast Recht – ich sollte es zur Sprache bringen. Ich hoffe, dass er es noch mal aus einer anderen Sicht betrachtet. Ich hoffe, dass er selbst merkt, wie gemein seine Worte sind. Und ich hoffe, dass er irgendwann sieht, was meine Mutter für ein wertvoller Mensch ist.

Ich habe an meiner Pinnwand ein Bild von den beiden am Strand und einem Herz aus Steinen, welches sie zusammen gelegt haben. Und das lässt mir keine Ruhe bis die beiden wieder zueinander finden.


Mein Vater meinte, dass zwischen ihnen beiden nichts mehr los ist. Ich bin aber der Meinung, dass sie ja zusammen in Liebe leben könnten, wenn sie nur wollten.
 

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