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Panikattacke-Wie kann ich helfen?

G

Gast

Gast
Hallo miteinander,

Mein Freund und ich führen eine Fernbeziehung mit über 8'ooo km zwischen uns, was das ganze nicht viel einfacher macht. Doch er hat schon seit langer Zeit mit Panik- und Angstattacken zu schaffen. Ich habe jetzt bereits viel gelesen darüber und auch wie ich, als Aussenstehende, ihm helfen kann. Was die meisten sagen, ist: 1. Sich über Panikattacken informieren - hab ich gemacht. 2. Hilfe anbieten und klar machen, dass man da ist- hab ich auch schon tausend Mal gesagt & 4. Hilfe holen, bei jemandem der sich auskennt, zum Beispiel ein Arzt- die hab ich ihm auch schon mehrmals vorgeschlagen, aber irgendwie will er nicht & ich kann es ihm auch nicht aufzwingen. Ich würde gerne mit ihm gehen & zusammen den Arzt aufsuchen, aber das ist einfach nicht möglich. Ich fühle mich so hilflos... Ich weiss nicht was ich tun soll oder auch kann. Er leidet sehr darunter. Anscheinend hat er dies geerbt, aber mit seiner Mutter mag er auch nicht darüber sprechen. Was soll ich tun? Helft mit..

Danke im voraus
 
E

Edy

Gast
Das hast du schon enorm, finde ich. Erkannt, respektiert. Im wirklichen Leben gelten solche "Patienten" eher als Feiglinge, Drückeberger, Faulpelze usw...

Alles "Holzklötze" natürlich und keine Ahnung, die so urteilen und alles nur noch schlimmer machen, aber dürften wohl die meisten unserer Mitmenschen sein.

Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht daran, dass das vererbt ist, eher traumatischen Erfahrungen geschuldet. Und ich glaube auch nicht, dass man das wie auch immer durch Therapie o. Ä. gänzlich wegbekommt bzw. heilen kann, zumindest dürfte es einen zeitweise einholen.

Eher so ein scheiß Los, dass jemand zieht, und die meisten ergötzen sich dran.

Natürlich ist die einzige Möglichkeit, das zu bekämpfen, Arzt, Psychologe, Therapie, Medikation usw., da würde ich schon dranbleiben, und meinen persönlichen Respekt, wenn du denjenigen nicht fallenlässt.
 
G

Gast

Gast
Das hast du schon enorm, finde ich. Erkannt, respektiert. Im wirklichen Leben gelten solche "Patienten" eher als Feiglinge, Drückeberger, Faulpelze usw...
Ich denke nicht, dass man ein Feigling ist wenn man unter starken Ängste leidet & sich nicht dazu überwinden kann mit einem Arzt darüber zu sprechen. Dies braucht sehr viel Kraft und auch Mut. Es ist ähnlich wie mit Depressionen. Da braucht es auch sehr viel Überwindung mit jemandem darüber zu sprechen.
Solche Schritte sind das Gegenteil von einfach und wenn man sich nicht getraut zeigt das nicht, dass man ein Faulpelz ist oder gar ein Drückeberger...
 

stella nigra

Mitglied
Also, ich habe meine Panikattacken mit einer Verhaltenstherapie recht zügig und gut in den Griff gekriegt. Es stimmt, dass mich Anflüge davon noch eine Zeit begleitet haben, aber die waren nicht mehr als ein Hauch im Vergleich zu dem Sturm der Panik. Und seit geraumer Zeit bleibt selbst der aus.

Vererbung kenn ich eher von Depression. Im Zusammenhang mit Panikattacken hab ich davon noch nie gehört.

Viel mehr als Du schon getan hast, lässt sich über 8000 km nicht machen. Und "mit ihm zum Arzt gehen" würde wohl nichts bringen. Therapie funktioniert nur, wenn der Patient es selbst auch will. Aber falls Dein Freund nur Vorbehalte gegenüber Tiefenpsychologischer Behandlung hat - die ist nicht nötig. Man kann Angststörungen eben recht erfolgreich behandeln, ohne die Kindheit aufzuarbeiten. Das bringt schon eine enorme Verbesserung der Lebensqualität.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Gast,

wie Stella Nigra schon richtig berichtet hat, handelt es sich bei Panikattacken um eine Verhaltensstörung. Diese hat ihren Ursprung im Gehirn, wo alle Handlungsanweisungen abgespeichert werden. So hast Du z.B. vor langer Zeit mal gelernt, wie man aus der Liegeposition in die Standposition kommt. Heute stehst Du auf, ohne darüber nachzudenken. Alles läuft automatisch ab. Stell Dir mal vor, Du hättest als Handlungsanweisung gespeichert, nach dem Aufstehen aus dem Fenster zu springen.

Was Panikattacken so schwierig macht, ist die Tatsache, dass Angstgefühle abgerufen werden. Also das Gehirn öffnet völlig unnötig eine Türe. Was aus meiner Sicht gegen Panikattacken hilft, sind bewusste Handlungen, die der Angst widersprechen.

Also anstatt bei Bombendrohung des Gehirns und der Gefühle in den Schutzkeller zu laufen, zündet man sich in aller Ruhe eine Zigarette an und hört Mozart.

Der Betroffene muß sich nur immer klar machen, dass es keine Bombe gibt und ein Laufen in den Schutzkeller völlig unnötig ist. Durch bestimmte Handlungen, die dem Verhalten bei Bombendrohung widersprechen, erfolgt im Laufe der Zeit eine Neuprogrammierung des Gehirns. Und um Neuprogrammierung geht es. Durch Training des Gehirns, durch Gewöhnung an neue Handlungsanweisungen bei Bombendrohung.

Aber vielleicht kann Stella Nigra erzählen, mit welchen Verhaltenstrainingsmaßnahmen sie eine Neuprogrammierung durchführte.

LG, Nordrheiner
 

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