Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Mein depressiver Partner!

P

Püppi83

Gast
Ich bin gerade nervlich etwas unten. Ich bin seit knapp über einem Jahr mit einem Mann zusammen. Ich weiß, dass er mich liebt, jedoch zeigt er es mir nie. Zum einen liegt es daran, weil er Gefühlsduselei nicht mag und zum anderen weil er depressiv ist. Wir hatten noch nicht einmal Sex, was aber auch mit an meinen schlimmen Erfahrungen liegt. Um Umarmungen, Streicheleinheiten, Küsschen muss ich betteln.

Der Versuch, für ihn da zu sein, gestaltet sich auch schwierig.
Ich versuche immer für ihn da zu sein, doch er ist der Typ, der meint, dass es ihn nervt und er alles alleine schafft.
Er ist der Meinung, dass ich ihm nicht helfen kann, weil ich aktuell angeblich nicht mit mir klar kommen würde.

Wie gesagt, mag er weder Romantik noch Gefühlsdinge. Letztens hat er sein neues Rennrad, das ich ihm schon vorab zum Geburtstag und Weihnachten geschenkt habe, ausprobiert. Dabei hat er wie ein Kind gelacht, was mich gefreut hat. Als ich ihn dann darauf angesprochen habe, meinte er, dass es nicht der Fall war. Er redet auch kaum über seine Gefühle. Komplimente bekomme ich auch nicht.

Nur selten redet er mit mir über seinen Seelenzustand. Dies kommt vielleicht alle 2-3 Monate mal vor. Immer wenn ich ihn frage, wie es ihm geht, meint er gut, wobei ich aber merke, dass es nicht der Fall ist. Wenn wir dann aber mal über ihn tiefgründiger reden, telefonieren wir ca. 4 Stunden. Letztens meinte er, dass es ihm weh tut, dass er mir aktuell nicht das geben kann, was ich brauche. Als ich ihn später darauf ansprach, meinte er, dass er auch, dass er es nicht war bzw. jemand anderes gesagt hat. Ihm muss es peinlich sein, wenn er "Schwäche" zeigt und über seine Gefühle zu spricht.

Ein (weiteres) Problem ist seine Radikalität. Er ist nicht gewalttätig, er ist hart, direkt und ehrlich in seinen Aussagen.
Wenn ich ihm beispielsweise mitteile, dass mir eine Aussage weh getan hat, meinte er, dass ich mir ein dickeres Fell zu legen soll.
Letztens hat er sich entschuldigt, dass er so hart zu mir ist.

Nervig ist auch, dass er beispielsweise auflegt, wenn ihm etwas nicht passt und mich ignoriert, also sein Handy und Telefon ausstellt.
Heute wollten wir telefonieren, aber bis jetzt ist nichts daraus geworden.
Ich denke, dass ich wieder etwas falsch gemacht habe, so dass er sich wieder einmal zurückzieht.

Bei aller Liebe zweifle ich manchmal an unserer Beziehung.
Wie gesagt, weiß ich, dass er mich liebt, aber seine fehlende Zuneigung und die Hilflosigkeit, ihm nicht helfen zu können, machen mich fertig.
Was soll ich in einer Beziehung, in der ich keine Liebe bekomme, meinem Partner nicht helfen kann und jene aus Frustration besteht.
Ich möchte keine Beziehung, in der wir nur nebenher leben.
Ich möchte eine schöne intensive Beziehung.

Hatte jemand von euch schon eine Beziehung zu einem depressiven Partner und kann mir Ratschläge geben, wie ich mich am besten verhalten soll? Ich versuche schon Verständnis für ihn aufzubringen und er hofft, dass ihm seine anstehende Therapie hilft, aber dies braucht Zeit.
 
G

*Gänseblümchen*

Gast
Püppi, lauf! Lauf so schnell Du kannst... Ganz im Ernst - was hat das mit Liebe oder Beziehung zu tun nach nur einem Jahr???
 

Katzenfräulein

Aktives Mitglied
Liebe Püppi,

du bist nicht seine Therapeutin und auch nicht für seinen Seelenzustand verantwortlich.

Der Mann tut dir überhaupt nicht gut. Eine Beziehung, wie du sie dir wünscht, ist mit ihm nicht möglich. Er tut alles, um sich emotional von dir fernzuhalten.
Du verharrst in einer Bittsteller-Haltung, die dich seelisch auffressen wird.

Worin besteht denn das Fundament eurer Beziehung?
 
P

Püppi83

Gast
Ich glaube, dass sein abweisendes Verhalten in seiner schweren Depression begründet ist, nicht weil er mich nicht liebt oder ähnliches.

Anfang des Jahres war er bereits in Therapie, sein damaliger AG wollte ihn schon früher einweisen lassen und in die Klinik persönlich fahren.
Jedoch war diese Therapie nicht die Richtige für ihn.
Kurze Zeit später hat er dann seinen Job verloren, weil nicht sicher war, wann er wieder einsatzfähig ist.
Aktuell wartet er auf den Beginn einer weiteren Therapie auf einer Männerstation.

Er sagt, er hofft, dass ihm diese Therapie hilft.
Er meinte, dass es ihm leid bzw. weh tut, dass er mir aktuell nicht das geben kann, was ich brauche.
Er hat auch Angst, mit mir zu schlafen, weil ich missbraucht wurde und er mich nicht verletzen möchte.
Er hat Angst, so sagt er, dass ich schwanger werde und das Kind verliere.
Zwei seiner Kinder sind bereits verstorben, das dritte sitzt im Rollstuhl.
Dies ist nur ein Problem von ihm, aber wohl das Heftigste.

Er wollte auch schon eine Beziehungspause haben bzw. hat unsere Beziehung in Frage gestellt, eben weil es ihm nicht gut geht und er mir aktuell keine Liebe geben, so wie ich diese brauche.

Er wünscht sich, irgendwann einfach nur glücklich zu sein und das Leben genießen zu können.
Als wir letztens so lange telefoniert haben, meinte er, dass er nach langer Zeit wieder Tränen
in den Augen und froh ist, dass er mich hat.

Aussagen wie diese kommen aber nur sehr selten von ihm, die meiste Zeit spielt er den Harten und sagt, dass er Gefühlsduselei nicht mag.
 
P

Püppi83

Gast
Kommunizierst du ihm klar genug, was dich stört?

Wenn er zum Beispiel während dem Gespräch einfach auflegt. Wie reagierst du dann?
Guten Morgen TomTurbo, ich denke schon, dass ich ihm deutlich mitteile, was mich stört.
Wenn er zum Beispiel auflegt, bleibe ich gelassen, weil er weiß, dass er so reagiert und sich dann später wieder meldet.
Er meinte einmal, dass er lieber aus der Situation geht, bevor es kracht, und meldet sich dann Tage später.

Hatte denn schon mal jemand von euch eine Beziehung zu einem depressiven Partner?
 
G

Gast

Gast
Ich hatte schon eine Beziehung mit einem depressiven Partner, allerdings hat dieser sich vollkommen anders verhalten als der deinige. Er wusste Nähe und Intimität zu schätzen, über seinen (und auch meinen) Gefühlszustand haben wir oft geredet. Wir hatten einen sehr offenen Dialog über die gesamte Situation. Aber Depressionen erlebt halt jeder anders.
Deine Beziehung scheint dich nicht zu erfüllen und ich denke nicht, dass sie es in der näheren Zukunft kann. Überleg dir, ob und wie lange du das so noch mitmachen kannst/möchtest.
 
P

Püppi83

Gast
Ich hatte schon eine Beziehung mit einem depressiven Partner, allerdings hat dieser sich vollkommen anders verhalten als der deinige. Er wusste Nähe und Intimität zu schätzen, über seinen (und auch meinen) Gefühlszustand haben wir oft geredet. Wir hatten einen sehr offenen Dialog über die gesamte Situation. Aber Depressionen erlebt halt jeder anders.
Deine Beziehung scheint dich nicht zu erfüllen und ich denke nicht, dass sie es in der näheren Zukunft kann. Überleg dir, ob und wie lange du das so noch mitmachen kannst/möchtest.

Hallo lieber Gast, vielen Dank für deine Worte und Anmerkungen. Ich möchte sehr gerne die Beziehung trotz aller Schwierigkeiten aufrecht erhalten. Ganz einfach weil ich ihn von Herzen liebe und er an sich arbeiten möchte. Vielleicht ist er auch einfach der Typ, der nicht gerne über Gefühle redet und auch jene nicht so zeigen kann. Dies muss noch nicht einmal etwas mit seiner Krankheit zu tun haben. Er verzieht sogar die Mundwinkel, wenn ich ihm ein Kompliment mache. Darf ich fragen, warum deine Beziehung letztendlich auseinander gegangen ist? Klingt jedenfalls danach.
 

Dredd

Aktives Mitglied
Ich finde das ehrlich gesagt immer sehr interessant, wie schnell hier einer TE mit einem depress. Partner geraten wird, die Beziehung zu beenden. Logisch, Schutz der nicht betroffenen Person ist ein zu berücksichtigender Aspekt, aber bleibt es nicht der TE überlassen ob sie versucht, ihm zu helfen? Zumindest bis zu dem Grad, an dem sie selbst diesen Schluss ziehen kann? Immerhin liebt sie ihren Partner - Flucht vor einem Problem ist selten eine angebrachte Lösung, aber das ist nur meine Meinung; mir fehlt dazu womöglich einfach die Lebenserfahrung.

lg

Dredd
 
P

Püppi83

Gast
Ich finde das ehrlich gesagt immer sehr interessant, wie schnell hier einer TE mit einem depress. Partner geraten wird, die Beziehung zu beenden. Logisch, Schutz der nicht betroffenen Person ist ein zu berücksichtigender Aspekt, aber bleibt es nicht der TE überlassen ob sie versucht, ihm zu helfen? Zumindest bis zu dem Grad, an dem sie selbst diesen Schluss ziehen kann? Immerhin liebt sie ihren Partner - Flucht vor einem Problem ist selten eine angebrachte Lösung, aber das ist nur meine Meinung; mir fehlt dazu womöglich einfach die Lebenserfahrung.

lg

Dredd
Hallo Dredd, danke für deine Meinung.
Es ist doch aber interessant, welche unterschiedlichen Meinungen alle zu diesem Thema haben.
Das Thema Depressionen geht uns alle an und wir sollten andere Meinungen respektieren.
Ich mache mir jedenfalls über jeden Beitrag intensiv Gedanken.
Gruß :)
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben