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Freund so nehmen wie er ist ohne Kritik

Fleu80

Mitglied
Hallo, ich würde mich gerne mit euch zu o.g. Thema austauschen.

Meckern und Kritik ist das was ich gelernt habe. Akzeptanz und Toleranz ist das was ich für die Zukunft anstrebe.

Jetzt ist es natürlich schwer alte Verhaltensmuster zu unterbrechen. Gibt es Tipps wie man vorgehen kann? Hat jemand geschafft ein besser Mensch zu werden?

Ist es überhaupt möglich mit einem Partner ohne Kritik zu üben zu leben?


LG Fleu
 

Mozu

Aktives Mitglied
Hi Fleu!

Ich glaube, man muss sich in diesem Thema gar nicht für ein Extrem oder das Andere entscheiden.. wie so oft gibt es denk ich einen "goldenen Mittelweg". Natürlich ist es schlecht für die Beziehung, ständig die Fehler des Partners herauszustreichen und wegen Kleinigkeiten einen Streit vom Zaun zu brechen. Aber genauso schlecht wäre es doch, jede Unzufriedenheit immer runterzuschlucken und nie ein offenes Gespräch darüber führen zu können.

Ich finde, Kritik ist ja erst einmal nichts schlechtes. Jemand, der niemals kritisiert wird, hat vielleicht Schwierigkeiten, zu erkennen, wie er und seine Verhaltensweisen auf andere wirken. Verhaltensweisen, die vielleicht gar nicht unbedingt "zu ihm" gehören, sondern die er sich einfach angewöhnt hat, ohne speziellen Grund. Und Kritik ist, oder kann auch, eine Chance sein, Verbesserungspotential in sich zu entdecken. Vielleicht kann man eher es als Meinungsverschiedenheit bezüglich gewissen Werten sehen. Beispiel: wenn ich meinen Partner kritisiere, weil er schlecht/zu wenig sauber macht, dann haben wir verschiedene Werte, was Sauberkeit und Ordnung angeht.

Natürlich kommt es darauf an, erstens: was oder wie oft man kritisiert, und zweitens: wie man kritisiert.

In meiner eigenen Partnerschaft ist es mein Ziel, nie "ins Blaue hinaus" zu kritisieren, sondern mir genau zu überlegen, was mich warum stört, und es dann in einer ruhigen Minute liebevoll zur Sprache zu bringen, wenn ich dann immer noch denke, dass es wirklich so wichtig ist.
Das klingt jetzt hochtrabender als es gemeint ist :D

Übrigens denke ich, jemanden zu kritisieren, heisst nicht, dass man ihn nicht nimmt (und sogar gut findet), wie er ist. Es kann auch einfahc nur ein Hinweis sein auf etwas, was einen noch ein bisschen glücklicher machen würde. Zumindest bei mir ist das so. Ich sollte vielleicht mal ein Beispiel bringen: Mein Freund hat die nervige Angewohnheit, Türen einfach hinter sich zuzuziehen, statt die Klinke runterzudrücken. Das führt dazu, dass das Türeschliessen manchmal recht laut ist, und ich dadurch aufwache, wenn er nachts aufs Klo geht oder so. Und meine Erfahrung damit ist: Kritik (am besten noch wütend und mitten in der Nacht vorgebracht) bringt da überhaupt nichts. Manchmal sage ich es ihm, aber auf eine nette Art und Weise, am nächsten Morgen, einfach nur so als Hinweis. Manchmal sage ich nichts und schlafe einfach wieder ein, und so hat es sich ein bisschen eingependelt: er denkt öfter daran, leise zu sein, und ich schlafe schneller ein, wenn er es mal vergisst.
Ich war früher allgemein schneller gereizt wegen solchen Dingen.. irgendwann habe ich so ein bisschen diese "ist doch eigentlich gar nicht so wichtig" Einstellung angenommen. Ich weiss leider nicht genau, wie das gekommen ist, deshalb kann ich dir keine konkreten Tipps dazu geben. Ich habe einfach viel darüber nachgedacht.
 

Cinne

Aktives Mitglied
Schön, dass du dir das zum Ziel gesetzt hast, etwas daran zu ändern. Ich finde es kommt auch immer drauf an, wie man Kritik anbringt.

Meckern geht immer leicht, aber wenn du merkst, es "ändert" sich nichts, dann war es der falsche Weg.

Wenn mich jemand immer wieder kritisiert/ herum meckert, werde ich meist bockig und tue erst recht nichts mehr, weil ich weiß ich kann es der Person nicht recht machen egal wie sehr ich mich anstrenge.

z.b. Wenn ich alles putze und sändig kommt "du machst das nicht richtig" Dann lerne ich für mich, lieber alleine zu putzen. und mach in den "mecker" situationen dann gar nichts mehr.

Man sollte zum einen auch mal versuchen sich die Person selbst hineindenken, ob sie für gewisse Situaionen evtl. gar nichts kann etc.?

Und wie wäre es wenn du einfach mit "ich wünsche mir..." anfängst? Das klingt lag nicht so fodernd, wie z.b. "Jetzt hast du das und das schon wieder nicht gemacht"
 
R

Rabenfeder

Gast
Ich denke mal, es kommt darauf an, was Dich an Deinem Freund stört und in welchem Ausmaß es Dich stört... es bringt ja nichts, wenn Du ihn akzeptierst, wie er ist und dafür Dich so verbiegst, dass Du nicht mehr die Frau bist, in die er sich verliebt hat.
 
B

Bohemia

Gast
Es gibt positive und negative Kritik.

Positive Kritik kann auch z.B. ein Kompliment sein, wenn jemand Talent hat und jemand anderes kritisiert, das, was er "erschaffen" hat mit positiven Äußerungen.

Positive Kritik wäre wohl auch, wenn jemand etwas macht, das einem selber missfällt oder das sehr unvernünftig wäre und man ihn einfühlsam mit freundlichen Worten auf die Unvernunft hinweist. Können viele aber nicht, einfühlsam sein, auch ich nicht. So etwas muss man wohl lernen, wie auch immer.

Negative Kritik ist, wenn man den Anderen mit unschönen Worten nieder macht für etwas, das nicht gut war. Oder wenn er etwas Gutes getan hat durch sein Talent, trotzdem auf Mängel hinzuweisen. Niemand wird doch gerne negativ kritisiert mit Gemecker, Runtermachen usw.

Bin der Meinung, wenn jemand direkt danach fragt, kann man der Person ja das Für und Wider mitteilen.

Um nicht ins Meckern zu verfallen, müsste man beim Partner die Beweggründe kennen lernen, warum er/sie so handelt. Das heisst, man muss sich mit dem Partner intensiv beschäftigen, aber wenn er blockt und nicht zugänglich ist, dann nützt auch kein Meckern, das lässt ihn nur noch mehr verschließen oder verstummen, er fühlt sich durch Meckern angegriffen und kann dadurch ja nicht erkennen, dass jemand sich Sorgen macht oder mit irgend etwas unzufrieden ist weil, er sich in 1. Linie einfach nur angegriffen fühlt. Sollte das Ganze aber zu schwierig werden und ein Partner möchte nichts ändern an ungutem Verhalten, dann sollte man sich trennen, wenn man oft genug versucht hat durch Verständnis und ohne Meckern oder Anschuldigungen, auf ihn einzugehen.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Fleu,

aus meiner Sicht ist es wichtig, bei allem was "ich" denke oder tue - sowie was der Partner denkt und tut - darüber nachzudenken: Bringt uns das zueinander etwas näher - oder entfernt es uns voneinander?

Beispiele:
Eine störende Handlung zu entfernen, dient dem Näherkommen.
Einen störenden Umstand erst mal hinzunehmen, weil er sich von heute auf morgen nicht ändern lässt, dient dem Näherkommen.
Dem Partner seine Macken lassen, nicht an ihm herumzuerziehen, ist ein Zeichen von Toleranz und dient dem Näherkommen.

Manchmal ist es schwer zu beurteilen, ob "wir" uns jetzt durch beabsichtigtes Handeln oder durch Unterlassen näher kommen oder nicht. Hinterher fällt eine Beurteilung schon leichter. Korrekturen sind daher nicht verboten.
Wichtig erscheint mir, sich über diese Art des Denkens und Handelns auszutauschen.
Manchmal ist die Absicht "sich näherkommen" gut - nur die Art und Weise nicht. Also auch die Art und Weise sollte mit in die Überlegung einbezogen werden: Bringt uns das zueinander etwas näher - oder entfernt es uns voneinander?


Eher hinderlich: "ich" kritisiere und erziehe am Partner herum, damit er "mir" näherkommt.

LG, Nordrheiner
 

Fleu80

Mitglied
Ich wünsche mir doch einfach nur mal geliebt zu werden :(

Wenn mich mal jemand wirklich lieben würde mit all meinen Wünschen und Bedürfnissen dann müsste ich diese nicht einfordern. Würde ich sie nicht immer einfordern würde mich vielleicht auch mal jemand lieben.

Es ist einfach ein Teufelskreis.

Ich schaffe es nicht ein mal NICHT zu kritisieren oder vorzuwerfen weil ich permanent in Verteidigung bin. Dabei wünsche ich mir gar nicht viel. Das ein mann mich mit Respekt behandelt und meine Wünsche sieht.

Fleu80
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ich wünsche mir doch einfach nur mal geliebt zu werden :(

Wenn mich mal jemand wirklich lieben würde mit all meinen Wünschen und Bedürfnissen dann müsste ich diese nicht einfordern. Würde ich sie nicht immer einfordern würde mich vielleicht auch mal jemand lieben.

Es ist einfach ein Teufelskreis.

Ich schaffe es nicht ein mal zu kritisieren oder vorzuwerfen weil ich permanent in Verteidigung bin. Dabei wünsche ich mir gar nicht viel. Das ein mann mich mit Respekt behandelt und meine Wünsche sieht.

Fleu80
Für mich stellt sich da die Frage: Warum bist Du mit einem Mann zusammen, bei dem Du permanent in Verteidigungsstellung sein "musst"? Es scheint so, dass Du Dich in einer Beziehung befindest. Daher stellt sich auch die folgende Frage: Warum bist Du mit einem Mann zusammen, der Dich nicht liebt?
 

Fleu80

Mitglied
Nein das begleitet mich eher schon immer so. Mein leben lang schon. Es ist nicht nur eine Person. Es ist das leben gegenüber dem ich mich verteidigen muss.

Auch Beziehungen vergangene und kommende ich verhalte mich immer gleich.
 
K

kasiopaja

Gast
Nein das begleitet mich eher schon immer so. Mein leben lang schon. Es ist nicht nur eine Person. Es ist das leben gegenüber dem ich mich verteidigen muss.

Auch Beziehungen vergangene und kommende ich verhalte mich immer gleich.
Dann solltest Du vielleicht Dein Verhalten überdenken.
 

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