Angenommen?
Ich würde sie nicht aufgeben und ihnen immer wieder klar sagen, dass sie bei mir sicher sind und ich ihnen zur Seite stehe, wenn sie mich brauchen. Da wäre es mir auch egal, was oder inwiefern sie falsch gemacht haben. Denn darüber zu reden löst ersteinmal keine Probleme an sich, sondern schafft nur Konflikte, für die beide nicht bereit sind. Auch würde ich mich nicht für sie schämen, ich würde mir Sorgen machen und zwar gewaltige, weil ich will dass meine Eltern glücklich, zufrieden sind und sich Zuhause wohlfühlen.
Angenommen meine Eltern würden es nicht auf die Reihe bekommen ihren Haushalt zu organisieren, dann würde ich ihnen dabei immer wieder helfen, ihnen zu zeigen wie sie sich selbst helfen können, mit ihnen immer wieder üben, ihnen verständlich machen, dass sie keine Angst haben müssen und dass sie nicht alleine sind, dass sie sich auf mich verlassen können, aber sie sich nicht davon abhängig machen dürfen.
Angenommen mein Vater, der nicht arbeitet, aber ansonsten noch zu haushaltlichen Tätigkeiten fähig wäre, würde nichts tun, dann würde ich ihm die Hölle heiß machen und ihm jeden Tag den Mop und das Wischtuch in die Hand drücken und ihn zu Boden starren, bis er anfängt.
Angenommen ich würde bei meinen Eltern immer wieder entmüllen müssen, weil sie es selbst nicht auf die Kette kriegen, dann würd ich einmal alles einkisten was nicht niet und nagelfest, kein Müll und ohne alltäglich nutzbarem Wert ist und deponieren. Falls sie was brauchen dann können sie an die Kisten ran und sich die Sache rausholen und sie nach Gebrauch wieder abgeben.
Manchmal ist das halt so, dass auch Kinder sich um ihre Eltern kümmern müssen, wenn wir das mal annehmen. Das muss man dann genauso gut akzeptieren können. Eltern sind auch nur Menschen, und Menschen müssen auch Verpflichtungen sich selbst gegenüber lernen. Wenn etwas schief gelaufen ist, dann kann man darüber irgendwann reden. Wenn die Zeit dafür da ist und bestimmte Strukturen verstanden worden sind. Dann haben meine Eltern auch einen Bezug dazu wie es anders sein kann und sie werden meinen Standpunkt besser verstehen können, besser vrestehen können was sich dadurch für sie ändern würde und welche Vorteile sie davon haben können. Etwas aufzwingen funktioniert nicht, das funktioniert bei Kindern ja auch nicht. Eltern sind auch Kinder ihrer eigenen Eltern.
Hab mal etwas A*sch in der Hose und steh für deine Eltern ein. Mit entmüllen hilfst du ihnen nicht, sei für sie da und helfe ihnen damit sie es alleine schaffen. Das mit dem eindeponieren musst du nicht machen, das wär nur meine Art das zu machen.
Es bringt nichts sich so darüber aufzuregen und sich zu fragen "Warum habe ich solche Eltern?" oder noch irgendwelchen Wunschträumen hinterherzutrauern, weil die Eltern es nicht schaffen. Man sucht sich seine Familie halt nicht aus, das ist nunmal so. Und jeder hat seine eigenen Probleme mit denen er täglich zu kämpfen hat. Und wie ich schon sagte, manchmal müssen sich Kinder auch um ihre Eltern kümmern. Klar gibt es Grenzen, aber ich finde wichtig ist es zu vergeben und zu lernen, dass man selbst auch daran beteiligt ist und dass man auch mal gewisse Pakete gemeinsam tragen muss.