gflash ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich selber finde Religion wichtig und glaube auch dran. Ich bin Christin und glaube, dass Werte wie Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Toleranz, Selbstlosigkeit etc.. vorallem in einer Gesellschaft, in der es immer mehr um Leistung geht und jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist (und wenn es einem dreckig geht, ist er selber schuld), sehr wichtig sind. Religion vermittelt eine gewisse Grundmoral und ein Grundvertrauen in jeden Menschen, und natürlich werden manche jetzt sagen, dass das alles utopisch ist und in die heutige Gesellschaft nicht mehr reinpasst, dass man damit nicht "überleben" wird und plötzlich vor den Kopf gestoßen wird von der knallharten Realität. Diese Leute verstehe ich auch, man sollte dabei immer realistisch bleiben. Ich laufe auch nicht einfach durch die Stadt und gebe jedem Bettler Geld, da ich (leider) weiß, dass sie auch zu organisierten Banden gehören können. Skepsis ist durch Erfahrung auch dazugekommen, doch ich versuche so gut wie möglich, trotztdem immer offen gegenüber allem neuen zu sein und gegen Vorurteile aktiv für mich zu arbeiten.
Unter meinen Freunden ist das selten, wir reden miteinander ja auch nicht so über Religion, wir gehen eher auf Partys, Schule und so weiter.. also ich bin in der Hinsicht wie jeder andere "normale" Jugendliche, gehe feiern, teste meine Grenzen aus.. ihr wisst schon 😉
Gegenüber der Kirche bin ich auch nicht gerade unkritisch. Ich bin katholisch und kann nicht verstehen, warum in der Kirche keine Frauen Priester werden können, da muss die Kirche wirklich mal was tun. Auch, was die ganzen Kindesmissbrauchsfälle angeht, denke ich, dass das alles sehr schlecht aufgearbeitet worden ist. Wie gesagt, es gibt da so manchen Kritikpunkt, aber grundsätzlich bin ich für die Kirche, solange sie bereit ist, mit der Zeit zu gehen. Sie muss nicht jede Mode mitmachen, ansonsten hätte sie ja garnicht solange bestehen können, wenn sie mit jeder Modeerscheinung mitgegangen wäre und sich selber treu geblieben wäre. Ich mag es nicht, wenn man sich von Dingen abwendet, weil man sie nicht mehr mag, man sollte vielmehr versuchen, das zu ändern, indem man aktiv wird.
@Verdandi: Ich denke, dass sehr viele Leute wie du denken, dass Kirche und Staat strikt getrennt werden sollen und habe damit auch kein Problem. Man muss der Realität ins Auge sehen, es ist längst nicht mehr so, dass der größere Anteil der Bevölkerung der Kirche angehört. Aber ich finde es nicht gut, wenn die Kirche abgeschafft werden sollte, da es doch auch in zur "Freiheit" des Menschen gehört, zur Kirche zu gehen. Irgendein Benutzer dieses Forums -ich weiß nicht mehr wer- hat als Signatur ein sehr passendes Zitat "Die Freiheit des Menschen hört da auf, wo sie die Freiheit eines anderen verletzt". Religion beruht nunmal auf Gemeindschaft, und ich fände es persönlich sehrr schön, wenn diese toleriert wird. Andererseits, müssen wir auch die Freiheit der anderen tolerieren und wenn sich ein Anwohner neben einer Kirche beispielsweise vom stündlichen Läuten gestört fühlt, kann man das ja so regeln, dass nur noch zu den Gottesdiensten geläutet wird.. (also jetzt einmal als symbolisches Beispiel).
Ich möchte niemandem Religion oder Glaube aufzwingen, für jeden ist das seine persönliche Entscheidung 🙂 Aber ich fände es gut, wenn sich "Andersdenkende" trotzdem auf einen Austausch einlassen und einem die Chanc geben, gewisse Vorurteile abzubauen 🙂 Ich finde es mittlerweile nämlich sehr schade, dass man als Jugendlicher teilweilse dafür ausgelacht wird, wenn man sagt "Ich glaube an Gott".
Liebe Grüße, missladyjanna