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Abscheu und Hassgefühle

Hallo,

mir war schon immer eines klar, aber ich weiß nicht, ob das "normal" ist und ich glaube, ich werde damit mein Lebtag nicht glücklich. Deswegen frage ich mich: Woher kommt es und wieso?

Mein "Problem" ist dieses:
Ich hatte seit jeher nie...wirklich Freunde. Ich war stehts die Bestefreundin von jemanden, war niemals allein.
Ständig scharrten sich die Menschen um mich und ich war höflich, war freundlich, war direkt und ehrlich.
Doch habe ich nie jemanden von ihnen als meinen Freund bezeichnen können, weil ich stehts Distanz hielt.
Ich habe sie teils verachtet, verabscheut und selbst Menschen, die ich einmal gemocht habe, werden mir lästig, überdrüssig.
Ich bin nie eine Freundschaft eingegangen, ohne Hintergedanken.
Und egal was ich auch getan habe, ich verlor das Interesse, früher oder später an ihnen und ließ sie fallen.
Ich weiß nicht, wieso ich das tue oder wieso ich plötzlich so empfinde, aber ich kann es nicht ausblenden.
Das Mädchen, die ich inzwischen so sehr mag, dass sie meine Beste Freundin geworden ist, und ich die ihre, wird mal langsam, schleichend ebenfalls auf diese Weise lästig, dass es mich mitnimmt.
Ich finde bestimmte Attribute an Menschen unglaublich faszinierend, aber...aber sobald ich sie "durchschaut" habe, wird es umso schwerer für mich Kontakt zuhalten.

Ich frage mich, woher dieser Drang kommt und ob ich allein damit bin.

Liebste Grüße
Juliette
 
Hallo Juliette,

ich hatte erwartet, dass die jüngeren Foris zu diesem Thema mal etwas schreiben,
aber vermutlich mussten die immer Fußball gucken. Uns trennen geschätzte 35 Jahre
und deswegen haben wir bei dem Begriff "Freunde" evtl. unterschiedliche Vorstellungen.

In meiner Jugend war ein Freund, jemand, auf den man sich immer verlassen konnte,
der sofort da ist, wenn man Hilfe braucht und nicht erst überlegt und diskutiert, ob diese
Hilfeleistung ausgrechnet jetzt notwendig und in diesem Umfang und überhaupt notwenig
ist.
Eine Freundschaft muss von beiden gepflegt werden, man muss über alles reden können
und auch eimal gepflegt streiten, ohne nachher dem anderen böse zu sein. Entscheidend
ist der beiderseitige Wunsch, diese Freundschaft viele Jahre ohne Hintergedanken fortzu-
setzten.

Nach dieser, meiner ganz eignenen Definition hattest Du bisher keine Freunde. Es waren
mehr oder weniger gute Bekannte, die Dich ein Stückchen auf Deinem Weg begleitet haben.
In ein paar Wochen oder wenigen Monaten kann sich keine dauerhafte Freundschaft ent-
wickeln. Das ist zunächst einmal nur Interesse oder Sympathie und die Zeit zeigt dann, wie
es weiter geht.

Leider hattest Du bisher nicht das Glück, einen wirklichen Freund/in) zu finden. Ich habe
auch nur vergleichsweise wenige wirkliche Freunde, die aber bereits über 30 Jahre...

Liebe Grüße

John
 
Hallo,

mir war schon immer eines klar, aber ich weiß nicht, ob das "normal" ist und ich glaube, ich werde damit mein Lebtag nicht glücklich. Deswegen frage ich mich: Woher kommt es und wieso?

Mein "Problem" ist dieses:
Ich hatte seit jeher nie...wirklich Freunde. Ich war stehts die Bestefreundin von jemanden, war niemals allein.
Ständig scharrten sich die Menschen um mich und ich war höflich, war freundlich, war direkt und ehrlich.
Doch habe ich nie jemanden von ihnen als meinen Freund bezeichnen können, weil ich stehts Distanz hielt.
Ich habe sie teils verachtet, verabscheut und selbst Menschen, die ich einmal gemocht habe, werden mir lästig, überdrüssig.
Ich bin nie eine Freundschaft eingegangen, ohne Hintergedanken.
Und egal was ich auch getan habe, ich verlor das Interesse, früher oder später an ihnen und ließ sie fallen.
Ich weiß nicht, wieso ich das tue oder wieso ich plötzlich so empfinde, aber ich kann es nicht ausblenden.
Das Mädchen, die ich inzwischen so sehr mag, dass sie meine Beste Freundin geworden ist, und ich die ihre, wird mal langsam, schleichend ebenfalls auf diese Weise lästig, dass es mich mitnimmt.
Ich finde bestimmte Attribute an Menschen unglaublich faszinierend, aber...aber sobald ich sie "durchschaut" habe, wird es umso schwerer für mich Kontakt zuhalten.

Ich frage mich, woher dieser Drang kommt und ob ich allein damit bin.

Liebste Grüße
Juliette

Hallo Juiette,

wenn ich den Text von Dir so wirken lasse, bekomme ich den Eindruck, Du hast in Dir das Bedürfnis nach Anerkennung.

Dieses Bedürfnis ist Dir im familiären Umfeld, oder näheren, privaten ( Dir bedeutsamen ) Umfeld verwehrt worden. Du hast Dich ständig sehr abgemüht. Aber bist enttäuscht worden.

Nun triffst Du Menschen, und etwas in Dir will sie genauso behandelt wissen, wie Du behandelt worden bist. Das Du das Verhalten hast, es nicht ausblenden zu können, klingt so, als ob etwas in Dir eine Art Zwang ist.

Das Du zwanghaft nach Fehlern suchst... offensichtlich verbietet Dir etwas in Deinem Unterbewusstsein die Fehler der anderen Leute zu tolerieren - vermutlich ist dieses Etwas in Dir auch dafür verantwortlich, wie tolerant Du dir selber gegenüber Deinen Fehlern bist.

Also, wenn Du einen Fehler bemerkst; ich würde vermuten Du kannst ihn Dir schlecht verzeihen.

Und so suchst Du dann auch zwanghaft bei anderen nach deren Fehlern. Das sie lästig, oder ähnliches sind.

Im Grunde einfach gesagt: niemand ( egal, ob m oder w) wird je gut genug für Dich sein - kommt das hin?
 
Hallo Juliette,

ich hatte erwartet, dass die jüngeren Foris zu diesem Thema mal etwas schreiben,
aber vermutlich mussten die immer Fußball gucken. Uns trennen geschätzte 35 Jahre
und deswegen haben wir bei dem Begriff "Freunde" evtl. unterschiedliche Vorstellungen.

In meiner Jugend war ein Freund, jemand, auf den man sich immer verlassen konnte,
der sofort da ist, wenn man Hilfe braucht und nicht erst überlegt und diskutiert, ob diese
Hilfeleistung ausgrechnet jetzt notwendig und in diesem Umfang und überhaupt notwenig
ist.
Eine Freundschaft muss von beiden gepflegt werden, man muss über alles reden können
und auch eimal gepflegt streiten, ohne nachher dem anderen böse zu sein. Entscheidend
ist der beiderseitige Wunsch, diese Freundschaft viele Jahre ohne Hintergedanken fortzu-
setzten.

Nach dieser, meiner ganz eignenen Definition hattest Du bisher keine Freunde. Es waren
mehr oder weniger gute Bekannte, die Dich ein Stückchen auf Deinem Weg begleitet haben.
In ein paar Wochen oder wenigen Monaten kann sich keine dauerhafte Freundschaft ent-
wickeln. Das ist zunächst einmal nur Interesse oder Sympathie und die Zeit zeigt dann, wie
es weiter geht.

Leider hattest Du bisher nicht das Glück, einen wirklichen Freund/in) zu finden. Ich habe
auch nur vergleichsweise wenige wirkliche Freunde, die aber bereits über 30 Jahre...

Liebe Grüße

John


Ich denke, unsere Definitionen von Freundschaft sind ähnlich.
Zum einem, bin ich als reiches Mädchen auf gewachsen, immer etwas über behütet, aber ungeliebt und auf grausame weise weltfremd, obgleich der ganzen Bücher, die ich verschlang. Faktum: Gefühle sind mir suspekt.
Sie haben ein schalen Beigeschmack und ich habe das Gefühl sie sehr intensiv wahrzunehmen, nicht nur meine.

Das was mich störte, war der Verrat an eigenen Prinzipien. An dem Glaube und Selbstverblendung. Nehmen wir als Beispiel meine Bestefreundin, an der ich unverständlicherweise Gefallen finde (für gewöhnlich konnte ich Menschen, wie sie, nie leiden..), ich bemerke langsam, wie ich mich von ihr distanziere.
Ganz einfach, weil sie mir immer fremder vorkommt und ich glaube, so näher wir uns kennenlernten, umso weniger war ich, ich. Sie widerspricht sich, verblendet sich und merkt nicht, wie egoistisch sie sich benimmt. Wie sehr sie ihre Freunde, Familie und ja, auch mich verletzte damit. Aber das schlimmste ist: Sie kann sich nicht dazu aufraffen, sich zu ändern. Sie weint jedes mal, wenn es ihr klar wird, wie sie sich benommen hat, doch am nächsten Tag ist es vorbei, sie hat es vergessen.
Sie hält sich zwar für "Besser" als alle anderen (Besser im Sinne von ehrlicher und etc), aber letztendlich kann ich nur sagen, dass sie sogar schlimmer ist. Gerade weil sie genauso ist und dennoch behauptet, sie sei es nicht.
Ich hatte so viele Menschen um mich und letztendlich endete es immer damit, dass mir an den Kopf geschmissen wurde, dass ich anderen die Show stehle. Weil...weil ich bin, wie ich bin. Dass ich andere schlecht neben mir aussehen lassen und sie dadurch schrecklich mache, weil sie mich beneiden und hassen lernen.
Ich verstehe es nicht! Wieso? Wieso ist das so? Ich dränge mich nicht in den Vordergrund, ich möchte nichts besonders auffallen, aber ich falle auf, die Menschen sind höflich und zuvorkommend...

In meinem Leben ist Vertrauen eine Basis, die unersätzlich ist. und Vertrauen baut sich für mich mit Zeit auf. Habe ich vielleicht zu hohe Ansprüche? Vielleicht ist mein Denken "veraltet", weil heutzutage diese Werte nicht mehr zählen.
Schlichtweg langweilen mich Menschen, aber das tun nicht alle. Es gab bisher nur eine Person, die mich mein Leben lang kennt und von der ich auf dieser Weise fasziniert bin, jemanden, von dem es so viel zu erfahren und lernen gibt, über das Leben, über Gefühle, über Geschichte und Zeit.
Und dieser Mensch ist für mich ein Freund, weil, er für mich unersätzlich ist. Weil er so lange bei mir war und mir geholfen hat. Und er ist der einzige, den ich allzu lang ertragen kann, dessen Nähe mir keine Qual wird. Denn ja, ich werde krank, wenn ich zu viel Zeit mit Menschen verbringe, selbst meiner Familie oder meiner BF.
Ich bekomme Krämpfe, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Herzrasen und ich brauche meine Ruhe. Distanz.

Das ist ein Zwang oder?
Ein Komplex, dem ich erliege.
Einer meiner wirklich guten Freunde meinte: Die Tatsache, dass ich, so wie er jetzt ist, nicht um ihn Trauern würde, wenn er gehen würde, wäre der Reiz an unserer Freundschaft.
Genau das würde die Freundschaft einzigartig machen, denn man muss sie sich erkämpfen und dann hält sie ein Leben.
(Ziemlich übertrieben, übrigens.)

LG
JulietteDoyle
 
Hallo Juiette,

wenn ich den Text von Dir so wirken lasse, bekomme ich den Eindruck, Du hast in Dir das Bedürfnis nach Anerkennung.

Dieses Bedürfnis ist Dir im familiären Umfeld, oder näheren, privaten ( Dir bedeutsamen ) Umfeld verwehrt worden. Du hast Dich ständig sehr abgemüht. Aber bist enttäuscht worden.

Nun triffst Du Menschen, und etwas in Dir will sie genauso behandelt wissen, wie Du behandelt worden bist. Das Du das Verhalten hast, es nicht ausblenden zu können, klingt so, als ob etwas in Dir eine Art Zwang ist.

Das Du zwanghaft nach Fehlern suchst... offensichtlich verbietet Dir etwas in Deinem Unterbewusstsein die Fehler der anderen Leute zu tolerieren - vermutlich ist dieses Etwas in Dir auch dafür verantwortlich, wie tolerant Du dir selber gegenüber Deinen Fehlern bist.

Also, wenn Du einen Fehler bemerkst; ich würde vermuten Du kannst ihn Dir schlecht verzeihen.

Und so suchst Du dann auch zwanghaft bei anderen nach deren Fehlern. Das sie lästig, oder ähnliches sind.

Im Grunde einfach gesagt: niemand ( egal, ob m oder w) wird je gut genug für Dich sein - kommt das hin?


Anerkennung ist gut. Ich hab lediglich Anerkennung von Menschen gefordert, deren Meinung zu mir wichtig war und ist.
Inzwischen kann ich die Anerkennung von meinen Eltern nicht ertragen. Sie macht mich wütend, ich will sie nicht. Ich tue nichts, um dafür Anerkennung zu bekommen, ich tue es, weil ich es so will.
Ähnlich wie: Wenn man zu viel Eis isst, mags man irgendwann nicht mehr.
Anerkannt wurde ich immer, als Genie, als Mädchen, als Schülerin, als Tochter meiner Familie, als Pianistin.
Ich wurde oft von Menschen enttäuscht, einschließlich meiner Familie. Ich bin von ihren Entscheide enttäuscht, davon, wie wenig sie vom Leben fordern. Wie sich damit zufrieden geben, sich abzuackern, für nichts und wieder nichts. Dafür war ich umso mehr fasziniert von Emotionen. Egal, welchen.
Ich habe den Zwang mit gerade denen zu reden, die es schwer im Leben haben. Ich helfe ihnen gerne auf, gebe ihnen Ratschläge oder eine neue Perspektive, mein Bruder sagte dazu: Schlaue Taktik, suchst dir die Idioten und machst sie zu deinen Untergebenen.
Ich war immer beliebter, als mein Bruder. Doch ich hatte die Nase voll davon, beliebt zu sein. Stattdessen wollte ich helfen, Menschen beobachten, dass Verhalten analysieren. Inwiefern mein Handeln ihr Denken und Tun verändert, während mein Bruder die Kletter der Popularität hinaufkletterte. Und er ist mir zu wider. Diese Gier nach Aufmerksamkeit, die ich an ihm sehe.
Ich gehe sehr mit mir ins Gefecht, ich kann mir Fehler schwer verzeihen und ich nehme sie mir zu Herzen, wenn ich weiß, dass sie richtig sind. Ansonsten gebe ich keinerlei Worte auf andere und das versuche ich meinen Freunden auch "beizubringen".
"Gut genug" ist nicht ganz richtig. Ich suche die Unvollkommenheit, ein Beispiel an einer gefallenen und dennoch unglaublich hellen Persönlichkeit. Ich habe ich meinem kurzen Leben viele Bekanntschaften gemacht. Und sie waren alle strahlend und zutiefst verstörend.
Ein Beispiel: Mein Bester(!) Freund. Er ist hintergangen worden, seine Eltern starben früh, er ist ein Genie und hat die Schule recht schnell abgeschlossen, so wie sein Studium. Er ist zu schnell erwachsen geworde -> weiter: er hat die Firma seiner Eltern übernommen, ist sehr reich, wird gehasst, beneidet und gefürchtet, er muss streng mit sich selbst und der Welt sein und TROTZ allen dem, ist er wundervoll, freundlich, gütig und ein sehr ehrlicher Mensch, obwohl in das Leben so vieles durchleiden ließ.
Niemand ist mir gut genug, das ist übertrieben, aber nur wenige.

LG
JD
 
Ich habe den Zwang mit gerade denen zu reden, die es schwer im Leben haben. Ich helfe ihnen gerne auf, gebe ihnen Ratschläge oder eine neue Perspektive, mein Bruder sagte dazu: Schlaue Taktik, suchst dir die Idioten und machst sie zu deinen Untergebenen.

Aufgrund dieses eingebrachten Zitats erscheint Deine Motivation, hier im Forum selbst ein Thema zu erstellen, geradezu brachial.


Einer meiner wirklich guten Freunde meinte: Die Tatsache, dass ich, so wie er jetzt ist, nicht um ihn Trauern würde, wenn er gehen würde, wäre der Reiz an unserer Freundschaft.
Genau das würde die Freundschaft einzigartig machen, denn man muss sie sich erkämpfen und dann hält sie ein Leben.
(Ziemlich übertrieben, übrigens.)

Entweder ist das die hohe Form der Achtsamkeit von Freundschaften, jeden Moment bewusst zu erleben; und auch den Tod als einen achtsamen Moment zu erleben; aber keinesfalls zu trauern... - oder es ist ne sehr spezielle Form einer freundschaftlichen Sichtweise - auf jeden Fall recht ungewöhnlich.




Ich finde bestimmte Attribute an Menschen unglaublich faszinierend, aber...aber sobald ich sie "durchschaut" habe, wird es umso schwerer für mich Kontakt zuhalten.

Ich frage mich, woher dieser Drang kommt und ob ich allein damit bin.

Dein bester Freund wird vermutlich ähnlich gestrickt sein (wenn Euch vieles verbindet) - die Wahrscheinlichkeit, dass es mehr Menschen als nur Dich gibt, die so sind, ist bei mehreren Milliarden Menschen verhältnismäßig hoch.

Und wenn Du den Drang genauer erklären oder verstehen willst, schau in Deine Umgebung, in Dein Umfeld - was ist Dir beigebracht worden? Welches Gedankenmuster? Welche Empfindungen und Ansichten?

Und was davon hast Du angenommen, und wo bist Du anders als Deine Familie, Eltern usw..?

Es gibt, bei dem Blick auf das eigene Umfeld normalerweise recht gute Informationen für das eigene Verhalten...

LG
David
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es faszinierend, dass jemand, der es gar nicht möchte, im Mittelpunkt steht. Wie geht das? Auch in meinen Bekanntenkreis gibt es Menschen, die gut aussehen, wohlhabend, intelligent und dabei auch noch nett sind. Natürlich sind diese Menschen in allgemeinen beliebt und beneidet (nicht im negativen Sinne), dennoch stehen sie nicht ausschließlich im Mittelpunkt. Bei dir mag vielleicht auch das Alter und deine oberflächliche Gesellschaft eine Rolle spielen. Du willst wahrscheinlich interessante Menschen um dich haben und findest dich lediglich im "Rangordnungs-Gerangel" als "Alpha-Weibchen" vor, dessen Position jederzeit angreifbar ist. Brich mal aus dieser Gruppierung aus. Besuch einen Schachclub oder irgendwas anderes was dich interessiert und treffe Leute, mit denen du dich wirklich verstehst. Leute, die so ähnlich sind wie du.
 
Hallo Juliette,

ergänzend zu meiner vorigen Antwort, ist mir noch ein weiterer Gedanke gekommen:

Wenn Du von Menschen Attribute faszinierend findest, solange bis Du sie durchschaut hast...

dann ist Dein Intellekt wohl stark ausgeprägt.

Da macht Dir intelligenzmäßig wohl kaum jemand etwas vor.

Allerdings: wie schaut es mit Deiner Gefühlswelt aus?

Bist Du schonmal richtig in eine Sache vertieft gewesen, hast Dich fallen lassen können, und bist ohne Analytik ganz in dem Moment gewesen?

Denn ich könnte mir vorstellen, dass dieser Teil (vielleicht) genau bei Dir ( also das sich Fallen-lassen-können) noch ausbaufähig ist. Also Gefühle stärker zuzulassen, und zu erleben.

LG

DB

p.s.: und wem gegenüber hast Du genau "Abscheu und Hassgefühle"? ( wie in Deinem Titel steht)

Dir selber gegenüber, oder den Leuten, die sich von Dir analytisch durchschauen lassen?

Macht einen großen Unterschied, wem gegenüber diese Gefühle gelten.

a)
Denn wenn Du diese Gefühle Dir selbst gegenüber empfindest, fehlt Dir der persönliche Zugang zu Deinem Inneren; Deinem Gefühl...

b)
Richtet sich der Titel gegen die anderen Menschen; so ist es Deine Wahrnehmung der Gesellschaft, welche Dich stört.

Letztlich fällt es zwar beides auf die persönliche Wahrnehmung zurück; ist von der Gewichtung jedoch unterschiedlich.

Im Fall a) fühlst Du dich kraftlos, leer, und undefinierbar...

und im Fall b) ist es mehr ein Lästern über die Natur der Menschen an sich.

Ich hoffe, es wurde etwas deutlicher.

LG nochmals 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie richtig vermutete widersprechen sich meine Tätigkeiten durchgehend. Ein Psychologe deutete auf eine Art Persönlichkeitsspaltung. Am deutlichsten wird dieser Aspekt, wenn man betrachtet, dass ich das Leben, sowieso jegliche Gefühlsregung interessant finde, aber die meiste Zeit Abscheu gegenüber den Menschen empfinde. Andererseits war es interessant, zu hören, dass ich ein Einzelgänger sei. Schön zu hören, aber wie definiert man einen Einzelgänger? Ich bin keiner, nach meiner Auffassung, obgleich ich sehr eigensinnig bin und von der "Norm" abweiche, indem ich einfach gerne für mich bin. Ich bin auch nicht einsam oder dergleichen, nur gerne..."allein" eben. Und ich mach auch gerne "allein" meine Angelegenheiten.
So einfach ist das.

So denke ich es mir auch, diese Freundschaften, die ich pflege sind irgendwo sehr zerstörend, wenn ich es mir genau betrachte. Eben jene Person, die das sagte, hat einen heiden Respekt vor meiner Persönlichkeit und achtete beinahe penibelst auf mein Wohlergehen. Viel weniger wegen der öffentlichen Stellung, denn er ist mir da wohl weit überlegen, scheint er eine ehrfürchtige, aber ehrliche Neigung für mich zu haben. Natürlich auf freundschaftlicher Basis. Dennoch scheint es mir, mehr als nur ungewöhnlich.

Hm...so gesehen eigentlich kaum. Aber ab und zu scheinen wir hinter denselben Zielen hinterher zu sein, aber wir ähneln uns eigentlich "kaum". Wir teilen weder Interessen noch Abneigungen miteinander. Aber er ist ja nicht mein einziger Freund. Tatsächlich weisen die meisten ähnliche Denkensmuster auf oder tolerieren sie zumindest vollständig.

Was ich beigebracht bekommen habe, gibt nicht wirklich Aufschluss, da mein Verhalten als 4jährige ähnlich waren. Zumindest wurde mir immer vermittelt, wie wichtig Familie und Freunde sind. Wie sehr Geld zählt, aber auch Emotionen, Mitgefühl und Nächstenliebe. Ich wurde überbehütet, mir blieb nichts verwehrt. Ich bin, ohne anzugeben, sehr beliebt, die Menschen achten und bewundern mich. Aber ich empfinde daran kein Interesse, keine Freunde, nada, nichts, niente.

LG
J.D
 
Ich finde es faszinierend, dass jemand, der es gar nicht möchte, im Mittelpunkt steht. Wie geht das? Auch in meinen Bekanntenkreis gibt es Menschen, die gut aussehen, wohlhabend, intelligent und dabei auch noch nett sind. Natürlich sind diese Menschen in allgemeinen beliebt und beneidet (nicht im negativen Sinne), dennoch stehen sie nicht ausschließlich im Mittelpunkt. Bei dir mag vielleicht auch das Alter und deine oberflächliche Gesellschaft eine Rolle spielen. Du willst wahrscheinlich interessante Menschen um dich haben und findest dich lediglich im "Rangordnungs-Gerangel" als "Alpha-Weibchen" vor, dessen Position jederzeit angreifbar ist. Brich mal aus dieser Gruppierung aus. Besuch einen Schachclub oder irgendwas anderes was dich interessiert und treffe Leute, mit denen du dich wirklich verstehst. Leute, die so ähnlich sind wie du.

Ich bin nicht das Alpha-Weibchen, wohl eher das schwarze, unnahbare Schaf der Gesellschaften, das sich distanziert, ruhig gibt, wenn es etwas zum Rasen gibt und stetig gelangweilt an andere vorbei blickt. Selbst dadurch falle ich auf, wenn ich allein, lesend in der Bahn sitze, falle ich auf. Es gibt keinerlei Momente, in denen ich nicht angesprochen wurde. In der Schule rennt mir ein Fan-Club hinter her...aber ich will das doch gar nicht!
Bin ich fröhlich, sind die Menschen schockiert, weil sie mich lachen sehen, bin ich ernst, sind sie sich unsicher, bin ich gelangweilt, fühlen sie sich angesprochen. Die Menschen, mitdenen ich liebend gerne 24/7 verbringen würde, sind leider alle nicht in Deutschland oder nur zeitweise und haben auch viel wichtigeres zutun, als dafür zu sorgen, dass eine 14 Jährige sich gut unterhaltet fühlt. Man muss bedenken: sie sind alle älter als ich, viel älter, sie arbeiten alle schon, sie arbeiten viel, und können sich nicht einfach frei nehmen um mich zu besuchen. Trotzdem fehlen sie mir nicht, ganz einfach, da ich weiß, dass sie mich zumindest nicht als gleichgültig ansehen. Dennoch kann ich jenes Gefühl der Abneigung nicht verstehen. Mein Sträuben dagegen, wenn mich Menschen berühren, die ich nicht respektiere.

LG
JD
 

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Du bist keinem Raum beigetreten.

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