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In meiner Clique sind alle Akademiker bis auf mich. Hat das Zukufnt ?

  • Starter*in Starter*in Matthiasw
  • Datum Start Datum Start
M

Matthiasw

Gast
Ich bin seit Jan 2011 in einen netten Freundeskreis gekommen. Obwohl ich nicht direkt den Eindruck habe dass ich dort nicht akzeptiert werde, habe ich Probleme damit weil ich ganz normaler Angestellter bin und von denen jeder irgendwas studiert hat, und ich daher immer denke die sind alle besser und gescheiter als ich.

Manchmal fällt es mir schwer das zu unterdrücken, vor allem wenn dann über Gehälter und irgendwelche komplizierten Sachen auf deren Beruf bezogen gesprochen wird. Ich bin zwar nicht neidisch, sondern projeziere das eher auf mich, und rede mir ein weniger wert zu sein weil ich eben nicht irgendwas großes studiere. Ich habe Angst dass die das merken und mich irgendwann meiden, weil ich manchmal richtig wütend auf mich selbst werde und bei solchen Themen schnell die Runde verlasse oder versuche das Thema zu wechseln.

Hat diese Clique für mich Bestand oder sollte ich mir vielleicht lieber gleichgelagerte Leute suchen ?
 
Hallo,

für mich klingt das eher nach einem Problem mit deinem Selbstbewusstsein. Es kommt gar nicht darauf an ob jemand Akademiker ist oder nicht oder was er bzw. sie verdient, sondern ob die Clique für ausreichend viele Themen die gleiche Wellenlänge hat. Dass man nicht bei jedem Thema mitreden kann ist normal, auch der durchschnittliche Akademiker hat nicht viel Ahnung außerhalb seines Fachgebiets.

Die Frage ist: Reden die Leute wirklich oft lange über Themen mit denen du nichts anfangen kannst? Oder nur ab und zu, und du kannst dich dann eben zurück halten. Wenn die Clique sich aber immer in "Meiner ist viel größer als deiner"-artige Gespräche verliert, ist das Klima dort sowieso nicht so toll... andernfalls würde ich an deinem Selbstbewusstsein arbeiten. 🙂
 
Ich bin seit Jan 2011 in einen netten Freundeskreis gekommen. Obwohl ich nicht direkt den Eindruck habe dass ich dort nicht akzeptiert werde, habe ich Probleme damit weil ich ganz normaler Angestellter bin und von denen jeder irgendwas studiert hat, und ich daher immer denke die sind alle besser und gescheiter als ich.

Manchmal fällt es mir schwer das zu unterdrücken, vor allem wenn dann über Gehälter und irgendwelche komplizierten Sachen auf deren Beruf bezogen gesprochen wird. Ich bin zwar nicht neidisch, sondern projeziere das eher auf mich, und rede mir ein weniger wert zu sein weil ich eben nicht irgendwas großes studiere. Ich habe Angst dass die das merken und mich irgendwann meiden, weil ich manchmal richtig wütend auf mich selbst werde und bei solchen Themen schnell die Runde verlasse oder versuche das Thema zu wechseln.

Hat diese Clique für mich Bestand oder sollte ich mir vielleicht lieber gleichgelagerte Leute suchen ?

Du bist weshalb in den Freundeskreis aufgenommen?
Vermutlich habt Ihr ähnliche oder dieselben Interessen. Das verbindet.

Wenn über komplizierte Sachen auf deren Beruf bezogen gesprochen wird... . Sorry, aber wenn so manche aus nicht akademischen Berufen mit ihrem "Fachchinesisch" anfangen, dann ist das auch für Aussenstehende zunächst einmal nicht verständlich. Dasselbe gilt für Hobbys.

Wozu Deine Angst?
Geht es um Bildungsabschlüsse oder um "Dünkel"?
Und für Deinen Ärger auf Dich selbst, können die anderen nichts.
Schau, wenn Du in dem Freundeskreis bist, was teilt ihr dann... . - Freundschaft entsteht durch gemeinsammes Tun.
Es wird Gründe geben, weshalb Du dabei bist... .



LG
Landkaffee
 
Hi Matthias,

bleib locker, nicht jeder, der Dipl., Bsc und sonstiges vor seinem Namen stehen hat, ist auch erfolgreich oder eine große Leuchte (auch wenn sich die Herrschaften gern so darstellen 😉). Ich habe an einer Uni gearbeitet und so einige der Leute dort, die jetzt Bachelor oder gar Doktor sind, sind nur durch Mitleid des Profs dazu geworden ("Damit für ihn die viele Zeit nicht verschwendet war.." 🙄). Hat man den Titel erst mal, fragt keiner mehr wirklich, wie es dazu kam und derjenige wird einen Teufel tun, anderen zu erzählen, dass seine Diss der absolute Müll war.

Da sag ich mir dann immer: Lieber eine solide Ausbildung, als einen Mitleids-Doktor. Sei stolz auf das, was du erreicht hast (manche schaffen ja nicht mal das!) und hör auf, dein Licht unter den Scheffel zu stellen. Wenn du dir etwas ungebildet vorkommst, dann ließ doch mal ein Buch mehr im Jahr oder abonniere Fachzeitschriften, sowie eine große Tageszeitung. Auch das Fernsehen muss nicht immer schlecht sein. So manche "Politik-Talkshow" kann auch sehr unterhaltend und horizonterweiternd sein.

LG
Star
 
Super Antworten, vielen Dank.

Also wie ich da reingekommen bin war eher zufällig, und genau wie du beschreibst wegen denselben Hobbies/Interessen.
Wenn wir freizeitmäßig unterwegs sind passt es auch meistens.

Ich kann auch nicht unbedingt sagen dass da jemand überheblich wird oder mich als weniger ansieht, das bin eher ich selbst. Da ich sehr vielseitig interessiert bin kann ich mich auch über Politik und Wirtschaft durchaus unterhalten.

Nur wenn Themen wie Gehalt, Urlaub, Auto, Urlaub und vor allem so fachspezifische Sachen besprochen werden, da komm ich mir irgendwie so einfach vor. Und natürlich haben die teilweise Ansprüche aus materieller Sicht, die ich mir z.B. nicht so einfach leisten kann. Neid ist aber das falsche Wort, ich fühle mich selbst irgendwie nicht so dazugehörig.
 
und ich daher immer denke die sind alle besser und gescheiter als ich.
...
Manchmal fällt es mir schwer das zu unterdrücken...

Wie wäre es, wenn du das offen und aufrichtig dort angesprochen hättest..?

Es ist doch dein (nettes) Frundeskreis, in dem du dich akzepziert fühlst.
Wahrscheinlich merken sie auch, dass du etwas unterdrückst und dich in bestimmten Momenten nicht wohl fühlst. Wenn die Situation angesprochen und geklärt wird, kann es für dich und die anderen entspannter werden. Denn es gibt bestimmt etwas an dir, was euren Freundeskreis bereichert, eine Qualität, die nur du, so wie du bist, da einbringst. Vielleicht sollst du dir (und den anderen) das einfach noch mal bewusst machen, damit sich dein innerer Freiden wieder einstellt.

Alles Gute! 🙂
Lenja
 
Hallo Matthiasw!

Schwer zu sagen, was für Sie das Beste ist. Es kommt darauf an, welche Absichten Sie mit Ihrer Zugehörigkeit zu dieser Gruppe verfolgen. Abwägungsfragen dürften wohl auch noch hinzu kommen. Nicht gut finde ich, dass scheinbar in der Gruppe nicht gemerkt wird, dass ihnen einige Gesprächsthemen nicht gefallen. Das wirkt auf mich ein wenig dumm, ignorant und rücksichtslos. Man kann den Leuten aber auch nicht in den Kopf schauen.

Ob Ihnen diese Gruppe das gibt, was Sie bei ihr suchen, müssen Sie selbst entscheiden. Ihr Unbehagen bewerte ich in diesem Zusammenhang eher als schlechtes Zeichen.

Sicherlich wäre es am besten, wenn man Menschen findet, die den Wert eines Menschen nicht nach materiellen Kriterien bewerten, sondern danach, ob der jeweilige Mensch einen guten Charakter besitzt. Solche Leute scheint es viel zu wenig zu geben.

Vielleicht wäre es ratsam, wenn Sie versuchen, Ihre sozialen Kontakte dermaßen zu vergrößern, dass Sie nicht nur von dieser Gruppe abhängig sind.
 
Rainer hat Recht. Außerdem wird Intelligenz, Wortgewandheit, Interesse an seiner Umwelt usw. nicht daran gemessen, ob jemand Akademiker ist oder nicht. Ich bin manchmal darüber erschrocken, was für Flachpfeifen so alles Abi gemacht und studiert haben. Das ist für absolut nichts ein Maßstab. Ich kenne genug studierte Menschen, die so borniert und charakterlich zurückgeblieben sind, dass ich mich frage, wie die ihr Leben jemals bis dahin geschafft haben. Null Selbstreflektion oder eigenständiges Denken, gepaart mit Fachidiotie pur. Gilt natürlich nicht für alle Akademiker, kann man nie pauschal sagen, ist mir klar, braucht mich jetzt auch keiner drauf hinzuweisen. Ich will es nicht kleinmachen oder runterreden, einen bestimmten Lebensweg zu beschreiten und sein Leben vordergründig in irgendwelche Karrierebahnen zu pressen, das muss jeder selber wissen, es hat nur nichts mit Intelligenz zu tun, sondern lediglich mit eigenen Prioritäten und Präferenzen - sonst nix.

Einer meiner imho intelligentesten und interessantesten Freunde, mit dem ich die lebhaftesten Gespräche führen kann, teilweise über mehrere Ebenen hinweg (Mehrdeutigkeiten, Anspielungen und weiß der Geier) ist Gärtner. Sein bester Freund hat einen Doktortitel und dessen Freundin ist Chirurgin. Wenn wir zu viert in einer Runde sitzen, bemerke ich da keine Unterschiede - bis natürlich auf die Tatsache, dass Gärtner und ich in Einzimmerwohnungen mit IKEAmöbeln hausen und uns alles mögliche vom Mund absparen müssen und die anderen beiden ein eigenes Haus, teure Klamotten und dicke Schlitten besitzen. Man kann nie pauschal sagen, was wen wieviel Aufwand kostet, etwas zu erreichen, da spielen viel zu viele Faktoren mit rein. Ich kann sagen, dass die beiden Akademiker (eigentlich bin ich ja auch Akademikerin, wenn ich fertigstudiert hab) mehr Willensstärke besessen haben oder intelligenter waren, weil sie ihr Leben in graden Bahnen verlaufen ließen - aber vielleicht kamen sie auch nur aus intakten Familien, in denen ihnen der Rücken gestärkt wurde, und vielleicht war ihr Leben auch einfach vorgelenkt und sie haben nie über Alternativen nachgedacht. Vielleicht sind sie auch weniger gescheit, weil ihr relativer Reichtum sie auch nicht glücklich macht und zumindest teilweise die persönliche Entwicklung ein gutes Stück auf der Strecke geblieben ist und sie lieber dort Zeit hätten investieren sollen. Was die Frau teilweise für Allüren rauskehrt, meine Güte. Das hatte man als Teenager, nicht als erwachsene Frau die mitten im Berufsleben steht.
Aber das muss jeder selber wissen.

Wie dem auch sei, mit Akademikern und Nicht-Akademikern gibts keine Probleme, nur mit den Leuten, die einen kleinen Penis haben und deswegen zwanghaft ihren Status herauskehren möchten. Und mit was auch immer sie das zu tun versuchen - es ist immer unangenehm und man braucht sich damit auch nicht messen zu wollen.

Deine Bedenken kenne ich übrigens auch. Aber hier hat Rainer eben Recht - man muss schon selber zu sich stehen. Warum sollte man sich kleiner machen, wenn man es nicht ist? Außerdem stehts ja auch jedem offen, mehr aus sich zu machen, wenn man erhöhte materielle Ansprüche hat. Hast du da vielleicht einen wunden Punkt?

Und wie definiert man seinen eigenen Stand? Zwar intelligente aber doch im schulischen Bereich auf ganzer Linie versagt habende dafür durch vermehrte Schwierigkeiten und der Konfrontation mit eigenen Ängsten und Schwächen ihren Charakter mehr ausgebildet habende was zwar in gewisser heutiger Gewandheit aber gleichzeitiger Verarmung resultiert und deswegen sich minderwertig fühlende Leute? Nee, da würde ich einfach in der Clique bleiben und an meinem wunden Punkt arbeiten 😉

Sobald man das tut, rückt das eigene Leben in den Mittelpunkt, dessen Held man nun mal ist, und man hört auch auf, sich dauernd mit anderen zu vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ich habe Probleme mit Nicht-Akademikern ...

... die sich oft für minderwertig halten, obwohl ich sie gar nicht als solche ansehen!

Aber wenn Sie dann lange genug andächtig zu mir hinaufschauen, dann muß ich irgendwann zwangsläufig auf sie herab schauen und dann haben sie genau das erreicht, was sie befürchtet haben: Sie werden als geringwertiger und kleiner, von oben herab angeschaut!

Schon in der Bibel heißt es ja: "Was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen!"

Also wer sich als minderwertig betrachtet, der wird man es auch bald sein!

Das Problem hatte ich auch schon ein paar Mal.

Eine gute Freundin von mir (Nicht-Akademikerin) hatte mich mal zum Kaffeekränzchen mit zwei ihrer Kolleginnen (auch Nicht-Akademiker) eingeladen. Diese waren zuerst noch sehr freundlich zu mir, aber als sie dann nach meinem Beruf fragten und ich sagte Studentin, ging ihre Laune mächtig in den Keller und sie verhielten sich mir gegenüber latent feindselig. Es gab immer wieder Spitzen und jegliches Klischee über Studenten wurde herausgekramt.

Dasselbe hatte ich mal bei einem Praktikum, als eine andere Prakikantin ein Fachwort, dass ich benutzt hatte, nicht verstand. Diese verhielt sich dann ähnlich wie die beiden oben genannten Damen.

Dabei war ich mir keiner Schuld bewusst, denn ich setze andere wegen ihres "Nicht-Akademiker" -Status nicht herab. Ich komme sogar selbst aus einer Arbeiterfamilie.
 
Irgendwie finde ich so ein Verhalten lustig, weil es immer viel mehr über die Menschen aussagt als über einen selbst.

Zu Grundschulzeiten war ich mit einem Mädchen befreundet, wir haben viel zusammen gespielt und mochten uns. Später haben wir uns aus den Augen verloren, als ich auf das Gymnasium ging und sie "nur" auf die Realschule.

Später, als ich grade mein Gymnasium so richtig verbockt hatte, die 10. Realschule gemacht hatte und grade ein FSJ absolvierte, weil ich absolut keinen Plan hatte, was ich mit meinem Leben anstellen soll, habe ich sie zufällig bei ICQ gefunden und angeschrieben, wie es ihr ginge und bla.

Sie antwortete total reserviert und zickig, sie hätte grad keine Zeit, denn sie würde grad fürs Abi lernen (nach der Realschule hatte sie aufs Gym gewechselt) und ihr würde eben nicht alles so in den Schoß fallen wie "manch anderen Leuten", womit sie mich meinte.

Ich hab da dann nur still in mich reingegrinst und bin offline gegangen. Was gehen mich ihre Komplexe an?

Es gibt auch Leute, die Zeit darauf verwenden, mir aufs Brot zu schmieren (ohne dass ich das Thema auch nur angeschnitten habe), ich sei ja nach dem Studium gar keine "richtige" Akademikerin, weil ich ja nur eine FH besuche. Da denk ich mir auch nur: Oh Mann, habt ihr sonst keine Probleme? Selbst wenn ich mir den A* mit meinem eigenen Gesicht abwische, macht mich das nicht minderwertiger als euch.
 

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