Na ja, ob Ängste überflüssig sind...ich weiß nicht...Angst ist ein natürliches Warnsignal, nur ist es eben leider so dass wenn man, ich sag´s mal so, "vorbelastet" ist, sich Angst auch bei Dingen meldet, die im Grunde nicht wirklich gefährlich sind und bei denen andere Menschen eben keine Angst empfinden würden.
ja, du hast das charakteristische merkmal einer angststörung beschrieben, die ich natürlich auch noch habe (meine eltern sind auch teilweise überängstlich).
Und dass du Katastrophen anziehst...ist es möglich, dass du vielleicht unbewusst durch dein eigenes Verhalten, durch deine eigene Übervorsichtigkeit, entsprechende Katastrophen selbst anzieht bzw. sie erzeugt?
Hoffe du erwürgst mich jetzt nicht, aber ich für keinen Teil frag mich halt immer, welchen Anteil ich vielleicht selbst habe an meinen Katastrophen.
das frag ich mich auch, aber gerade bei den körperlichen katastrophen der letzten jahre habe ich wohl eher kaum schuld. kurze erklärung (und das sind nur die letzten fünf jahre): durch den psychischen totalzusammenbruch 2007 kam ich in die psychiatrie und bekam dort zum ersten mal zwei sorten psychopillen (serotoninwiederaufnahmehemmer).
ich war sechs wochen drin und nahm sechs kilo zu. nach einem jahr hatte ich dann aber schon 40 kilo mehr als vor dem aufenthalt drauf. im gleichen jahr fingen merkwürdige schwindelanfälle an (können durch die tabletten ausgelöst worden sein, ist aber nicht nachweisbar), die sich dann in unregelmäßigen abständen wiederholten (inklusive heftigen k*tzarien).
noch ein jahr später waren sie dann so heftig und häufig geworden, dass ich die medis eigenmächtig absetzen musste (ich konnte ja eh nix mehr drin behalten). ab diesem moment habe ich innerhalb der nächsten neun monate über 40 kilo wieder abgenommen (das k*tzen hat dabei leider unfreiwilligerweise nachgeholfen).
das war innerhalb von drei jahren eine viel zu krasse und vor allem zu schnelle gewichtszu- und wieder -abnahme. höchstwahrscheinlich hat das die gallensteinbildung (für die ich genetisch wohl eh prädestiniert bin) zusätzlich noch forciert. seit letztem jahr hatte ich aber wenigstens keine schwindelanfälle mehr. dafür hatte ich dann 8 wochen nach meinem umzug gleich die nächste tolle krankheit am start.
ein gallenstein hatte sich in einem der gallengänge festgesetzt und dadurch eine heftige kolik ausgelöst, wegen der ich eigentlich nicht ins krankenhaus wollte. die schmerzen wurden dann über die nächsten zwei tage dann aber doch so konstant, dass ich dort eingewiesen wurde und mich wenige stunden später auf der intensivstation wiederfand.
man stellte eine pankreatitis fest (die auch noch schwer verlief) und es folgten ercp, zvk, künstliche ernährung, mehrmals ultraschall und röhre (wenigstens die beiden sachen taten nicht weh), wieder mal des öfteren k*tzen, 60-70 infusionen und was weiß ich noch so alles.
nach 2,5 wochen durfte ich dann endlich nach hause (nachdem ich fast einen lagerkoller hatte), um dann 6 wochen später gleich wieder anzutanzen, um mir die gallenblase rausnehmen zu lassen, wobei die schmerzen danach doch um einiges größer waren, als man mir vorher weismachen wollte.
wo hab ich da meinen anteil dran? wahrscheinlich waren es letztendlich einfach diese harmlos aussehenden tablettchen, die diese blöde kettenreaktion ausgelöst haben.
Das verstehe ich nicht...deine Eltern haben dir übel mitgespielt und dir deinen Start ins Leben versaut...warum zerbrichst du dir jetzt den Kopf und hast ein schlechtes Gewissen, ob deine Eltern unter deinen Symptomen gelitten haben könnten? Warum schaust du nicht auf dich selbst anstatt auf deine Eltern?
wie ich gelinda schon sagte, ich liebe meine eltern eben über alles. ich hätte mir damals auch nicht vorstellen können, ihnen das alles jemals zu verzeihen, aber heute weiß ich eben, was dahinter steckt und dass sie selbst so einige psychische baustellen habe.
sie lieben mich und haben mich auch nicht hängen lassen, als die eine blöde ärztin in der psychiatrie damals meinte: wenn gar nichts mehr geht, sollen mich meine eltern doch rausschmeißen, dann würde ich schon von alleine wieder werden. ja toll, wo ich gerade damals völlig aufgeschmissen und hilflos gewesen wäre (ich konnte vor dem klinikaufenthalt nichts mehr alleine machen, nicht mal aufs wc gehen ).
ich rechne ihnen sehr hoch an, dass sie nicht auf diese herzlose person, sondern auf ihren elterlichen instinkt gehört haben. sie haben mich dann mit nach hause genommen und ab da ging es dann fast nur noch bergauf (zumindest psychisch, denn physisch kamen dann ja die oben schon beschriebenen probleme).
sie haben mir nie absichtlich schaden wollen und das weiß ich jetzt auch, nachdem sie nicht mehr auf einem podest stehen, sondern ich sie auch als menschen sehen kann, die eben auch fehlerhaft sind. so wie sie jetzt mit mir umgehen, so ähnlich waren sie auch vor meiner schulzeit zu mir.
jetzt sind sie wahrscheinlich noch bessere eltern, weil sie wissen, dass sie falsch gehandelt haben und ich ihr schlechtes gewissen spüren kann. besonders meine mutter hat damals sehr viel mit mir geweint, weil sie mir nicht helfen konnte und weil sie gesehen hat, wie sehr sie mir mit ihrer erziehung geschadet haben.
Ok, deine Eltern haben auch das für dich getan, was damals ihrer Auffassung nach das Beste für dich zu sein schien, aber dennoch muss dein Augenmerk auf dich und dein Wohlergehen liegen und nicht bei deinen Eltern.