ich bewundere dich, dass du so dazu stehen kannst, obwohl es dich ja auch quält, kirre macht, wie man lesen kann.
merci, früher war mir fast alles peinlich an mir, weil ich eben keinen von mir überzeugen konnte. seit ich aber in der psychiatrie war, bin ich zumindest in dem punkt "freier" (nach dem motto: ist der ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert). ich lasse inzwischen einfach nicht mehr gelten, wenn menschen mich angreifen, die nicht sowas wie ich durchgemacht haben / immer noch durchmachen müssen. außerdem sind es nunmal tatsachen und ich habe mich vorher immer selbst verleugnen müssen, um ja nicht noch mehr ärger zu bekommen. ich habe mir das alles ja auch nicht ausgesucht.
Im Grunde genommen wirst du nicht drumherum kommen, das therapeutisch aufzuarbeiten. Soooo lange bist du ja auch noch nicht in Therapie.
jupp, ich habe mich zwar lange darum gedrückt, weil ich hoffte, da alleine wieder rauszukommen, es hat aber nicht geklappt. das erste mal in therapie war ich allerdings schon 2005, aber bis jetzt waren dann schon längere therapiepausen dabei, weil ich einfach keine passende psychologin gefunden hatte.
Du warst in der Psychiatrie? - das lese ich auch das erste Mal. Das tut mir sehr leid, Biene, dass es dir so schlecht ging zeitweise. Ich will ja jetzt nicht nur gegen deine Eltern hetzen, aber es ist wirklich fürchterlich, was manche Menschen bei wehrlosen Kindern anrichten. Ich nenne das trotzdem "seelische Gewalt in der Kindheit", wenn es jemandem als Erwachsener so schlecht geht.
ja, ist leider echt doof gelaufen, aber weil es größtenteils auf missverständnissen und eigener unsicherheit meiner eltern basiert und keine böse absicht dahinter gesteckt hat, konnte ich ihnen dann doch noch verzeihen (obwohl es manchmal schon etwas "sadistisch" von ihnen rüberkam). naja, der drops ist gelutscht und rückgängig kann es auch nicht mehr gemacht werden.
Diese Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, wie du sie ansprichst, wie äußert sich das genau? Geht das auch in die Richtung wie von dem einen User beschrieben, dass selbst schon Fussel auf dem Laptopkeyboard zum Problem werden können?
ja so ähnlich, kommt bei mir drauf an. meine unterlagen und andere papiersachen fasse ich z. b. fast nur mit so dünnen stoffhandschuhen an, weil die bei mir ganz akkurat sein sollen. die darf dann auch praktisch kein anderer mit seinen händen anfassen. bei unterlagen, die ich bei ämtern oder so vorlegen muss, ist das für mich nicht so einfach zu ertragen.
beim fußboden bin ich aber gar nicht so pingellig, da kann auch mal ruhig was rumliegen und es muss nicht ständig sauber gemacht werden (wahrscheinlich weil man da ja meistens nichts mit den händen anfassen muss.
meine hände müssen immer schön sauber sein. ich habe aber keine angst vor keimen, sondern ich mag einfach keine krümel oder fettige hände. das kann ich gar nicht ab, dann kann ich auch nichts anderes mehr anfassen.
Ich hoffe, du verurteilst mich jetzt nicht, dass ich dennoch etwas zu deinen Problemen schreibe.
warum sollte ich? ich freue mich doch über reaktionen. ist doch klar, dass man nicht alle probleme persönlich kennen kann und das ist ja auch gut so, ne.
Was ich dir damit sagen will ist, dass andere es sehr wohl schaffen, einen kirre machen zu können. Ob das nun die eigenen Erzeuger, Arbeitskollegen oder was weiß ich wer, sind.
ja, leider ist das so.
Vielleicht macht es bei dir notfalls auch Sinn, noch mal einen anderen Therapeuten anzugrasen. Klar, auf der einen Seite ist das noch nicht so lang, um das große Weltwunder bei dir erwarten zu können;
aber bringt dir die aktuelle Therapie denn selbst etwas?
hmm, naja, mal gucken, also ich finde sie schon recht sympathisch und fühle mich zumindest schon mal immer besser, wenn ich bei ihr nach einer sitzung wieder rausgehe. vielleicht ist es noch nicht die richtige therapie, aber schaden tut sie jedenfalls auch nicht und ich muss auch zugeben, dass ich momentan noch zu viele andere (auch physische) baustellen habe, die ich letztes jahr wegen des umzugs und der langwierigen gallensache noch nicht in angriff nehmen konnte, aber wo ich jetzt beim abarbeiten bin.
Ich weiß im Übrigen durch meine eigenen Sozialstudien und mein psychologisches Hintergrundwissen, das ich mir mit sehr viel psychologischer Literatur angeeignet habe, dass Zwangserkrankungen nicht sehr easygoing zu behandeln sind und es sehr lange dauern kann.