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Sollten wir einen Psychologen aufsuchen?

G

Gast

Gast
Hallo,

es geht um unsere Tochter (10 Jahre), die Verhaltensauffälligkeiten zeigt.

Sie war zum größten Teil immer ein ruhiges und folgsames Kind. Es ist nur schon mal schwierig, wenn sie mit kleinen Frusterlebnissen nicht umgehen kann. Wenn sie z.B. bei Gesellschaftsspielen verliert oder eine für sie unberechtigte Note bekommen hat. Dann kann sie Wutanfälle bekommen was sich dann so äußert, daß sie herumschreit, Spielzeug gegen die Wand wirft oder ihren Schreibtisch mit einem Gegenstand zerschrammt.
Wenn man sie ermahnt oder mit ihr schimpft, bricht sie auch schnell in Tränen aus.

Sie versuchte während der gesamten Grundschulzeit sich in die Klassengmeinschaft einzufügen, war aber leider nie sehr beliebt. Sie wirkt nicht so aufgeschlossen und spielerisch wie andere Kinder und ist etwas ungeschickt in ihrem Sozialverhalten.
Sie hatte bisher nur eine einzige Freundin, an die sie sich sehr geklammert hat. Einmal kam sie weinend nach Hause, weil sie ihrer Freundin gesagt hat, daß sie sie lieb hat und diese hätte sich gar nicht darüber gefreut. Hätte gesagt, daß sie doch nicht lesbisch sei!
Auffallend ist, daß sie gleich jedes Kind das nur einmal mit ihr gespielt hat, gleich als Freundin bezeichnet.
Die Kinder spüren es wohl, wie sie tickt und das wurde schon einige Male ausgenutzt.
Sie kommen an und sagen "wenn Du mir das Spielzeug schenkst, bist Du meine Freundin". Unsere Tochter tat es und sah das Mädchen nie wieder.
Einmal kam eine Klassemkameradin mit zwei anderen Mädchen. Sie sagten "wenn Du uns alle auf deine Schaukel lässt, sind wir alle Deine Freundinnen". Meine Tochter tat es widerwillig, weil sie andere nicht gern an ihre Sachen ranlässt. Auch diese Kinder ließen sich daraufhin nicht mehr blicken.
Das Schaukeln ist übrigens eine Beschäftigung, in der sie ewig versinken kann. Sie ist dann dabei so wild und ungestüm, daß ich manchmal schon Angst bekomme. Es passt auch nicht zu ihr, weil sie sonst ziemlich ängstlich ist.
Bei anderen sozialen Kontakten fällt sie manchmal unangenehm auf.
So nahm ihre Freundin sie im letzten Sommer z.B. zu Bekannten mit, um dort im Swimmingpool zu schwimmen.
Dort bekam sie von den Eltern ein Eis, wo sie dann deutlich ihren Ekel zum Ausdruck brachte. Sie isst so gern Wassereis. Das gab es dort auch, aber mit einer Cremefüllung. Sie zeigte darüber dermaßen ihren Unmut, daß man ihrer Freundin sagte sie soll meine Tochter bloß nie wieder mitbringen.
Auch auf Kindergeburtstagen ist sie sehr eigen bezüglich ihres Essverhaltens. Wenn es nur Torte und Obstkuchen gibt, rührt sie nichts an. Sie mag nur Trockenkuchen. Bei uns zu Hause isst sie allerdings fast alles.

Wir haben vor einem Jahr eine nette Familie mit zwei Kindern kennengelernt. Die Tochter ist im gleichen Alter wie meine, wird aber leider von dieser richtig abgelehnt. Und das obwohl beide ruhig sind. Sie wird komplett ignoriert.
Ich überlege schon den Kontakt wieder abzubrechen, weil auch die Mutter meine Tochter nicht mag.
Einmal betrachtete meine Tochter sehr genau die ganzen Bilder, die im Wohnzimmer hängen. Sie wurde dann von meiner Bekannten gleich scharf darauf hingewiesen, daß sie wohl erst noch lernen muss wie man sich weniger auffällig in der Wohnung fremder Leute umsieht.
Ich dachte nur, sie ist doch noch ein Kind und sagte das auch!

Leider haben sich ihre Leistungen auf dem Gymnasium verschlechtert. In der Grundschule war sie noch eine ziemlich gute Schülerin außer im rechnen, aber jetzt hat sie zunehmend Misserfolge. Sie tut sich mit fast allen Fächern schwer. Im ersten Zeugnis hat sie bereits eine Fünf und ein paar Vieren.
Sie lernt nur leidenschaftlich gerne Englisch. Arbeitet sogar schon im Stoff vor, wovon ihre Lehrerin nicht gerade begeistert ist.
Ansonsten gilt ihr einziges Interesse der Literatur. Sie konnte auch schon früh flüssig lesen. Umso enttäuschter war sie jetzt, weil in der Schule ein Lesewettbewerb ansteht. Jedes Kind sollte einen Auszug aus seinem Lieblingsbuch vor der Klasse vorlesen und es wurde dann entschieden, wer teilnehmen darf. Bei meiner Tochter lachten die Kinder über das Buch, das sie sich dafür ausgesucht hatte. Die Lehrerin hingegen kritisierte, daß das Lesen ein Herunterleiern gewesen wäre.
Auf einem Schulausflug betrachtete sie wohl fasziniert einen Esel. Sie liebt Tiere und kommt an keiner Weide mit Pferden oder Kühen vorbei. Ein paar Kinder höhnten gleich: Na, bettrachtest du dein Ebenbild?
Da unsere Tochter so sensibel ist, nimmt sie sich solche Dinge gleich sehr zu Herzen und versteht natürlich auch nicht, warum ihr Fleiß in Englisch nicht honoriert wird.

Wir möchten so gern, daß unsere Tochter glücklicher wird.
Wir haben schon einige über ADS gelesen und könnten uns vorstellen, daß so etwas bei ihr vorliegt.
Sollten wir mit ihr mal zu einem Psychologen gehen?
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hallo,

ja, die Erzählung mit dem Betrachten der Bilder in der fremden Wohnung ist nun wirklich nicht ihre Problematik. Aber mir fällt dadurch auf, dass ihr ja auch schon zweifelt und irritiert seid; was ist normal in ihrem Verhalten und was nicht?
Ob es ADS ist (hab da so meine Zweifel) oder eine andere Problematik, ist nebensächlich, solange ihr es nicht wisst. Aber trotzdem mal einen Link zum Anklicken: www.ads-hyperaktivitaet.de

Eure Tochter hat ja offensichtlich einen Leidensdruck (beziehungsweise ihr). Und das ist immer ein Grund einen Psychologen oder Arzt aufzusuchen. Ihr könnt euch auch von einer Beratungsstelle aufklären lassen, da die ihre Termine schneller vergeben (z.B. Pro Familia). Ein Psychologe wird in der Regel nicht von der Kasse bezahlt. Ihr solltet euch dann lieber an einen Psychiater oder Kinderarzt/psychiater wenden.
Ich denke, ihr solltet euch kümmern (aber das tut ihr hier ja auch schon; schön:)).
Ganz liebe Grüße
 
G

Gast

Gast
Hallo,

ich verstehe deine Sorgen!
Ich bin zwar gerade mal 16 Jahre alt, aber eure Tochter erinnert mich
zu sehr an mich selbst. Ich war zwar nicht agressiv wenn mal etwas
nicht geklappt hat, aber umso mehr frustriert. Ich finde es toll, wenn
Eltern bemerken dass ihre Kinder offensichtlich Probleme haben.
Ich kann dir nur raten, sucht euch einen guten Therapeuten und
probiert es einfach mal aus. Wenn ihr das nicht tut, könnte das
früher oder später ernsthafte Konsequenzen für deine Tochter
bedeuten. Meine Eltern haben meine Probleme damals still schweigend
hingenommen bzw. auf gut deutsch ignoriert, und ich habe deswegen
bis heute wirklich noch enorme Probleme. Sie wird es dir vielleicht später
unbewusst danken wenn du jetzt handelst :)

Viel Glück und Liebe Grüße!
 

fusselbürste

Mitglied
Guten Morgen,

ich schließe mich meinen Vorrednern an. Ich finde es sehr gut, daß Du Dir Gedanken um Eure Kleine machst und es nicht einfach hinnimmst nach dem Motto: das wird schon wieder....

Ich habe mich vor einiger Zeit auch an eine Beratungsstelle gewand, da auch mein Großer so seine Probleme mit seinem sozialen Umfeld hat. Es hat ihm sehr gut getan. Nun steht er kurz vor der Pubertät und ich bin froh mich auch weiterhin bei Problemen an den Psychologen wenden zu können.

Mit dem Thema ADHS kenne ich mich nicht so gut aus und kann hier nicht wirklich etwas sinnvolles beitragen. Ich denke aber, daß auch hier die Beratungsstelle weiterhelfen kann.

Ich wünsche Euch alles Gute!
 
G

Gast

Gast
Hallo,

es geht um unsere Tochter (10 Jahre), die Verhaltensauffälligkeiten zeigt.

Sie war zum größten Teil immer ein ruhiges und folgsames Kind. Es ist nur schon mal schwierig, wenn sie mit kleinen Frusterlebnissen nicht umgehen kann. Wenn sie z.B. bei Gesellschaftsspielen verliert oder eine für sie unberechtigte Note bekommen hat. Dann kann sie Wutanfälle bekommen was sich dann so äußert, daß sie herumschreit, Spielzeug gegen die Wand wirft oder ihren Schreibtisch mit einem Gegenstand zerschrammt.
Wenn man sie ermahnt oder mit ihr schimpft, bricht sie auch schnell in Tränen aus.

Sie versuchte während der gesamten Grundschulzeit sich in die Klassengmeinschaft einzufügen, war aber leider nie sehr beliebt. Sie wirkt nicht so aufgeschlossen und spielerisch wie andere Kinder und ist etwas ungeschickt in ihrem Sozialverhalten.
Sie hatte bisher nur eine einzige Freundin, an die sie sich sehr geklammert hat. Einmal kam sie weinend nach Hause, weil sie ihrer Freundin gesagt hat, daß sie sie lieb hat und diese hätte sich gar nicht darüber gefreut. Hätte gesagt, daß sie doch nicht lesbisch sei!
Auffallend ist, daß sie gleich jedes Kind das nur einmal mit ihr gespielt hat, gleich als Freundin bezeichnet.
Die Kinder spüren es wohl, wie sie tickt und das wurde schon einige Male ausgenutzt.
Sie kommen an und sagen "wenn Du mir das Spielzeug schenkst, bist Du meine Freundin". Unsere Tochter tat es und sah das Mädchen nie wieder.
Einmal kam eine Klassemkameradin mit zwei anderen Mädchen. Sie sagten "wenn Du uns alle auf deine Schaukel lässt, sind wir alle Deine Freundinnen". Meine Tochter tat es widerwillig, weil sie andere nicht gern an ihre Sachen ranlässt. Auch diese Kinder ließen sich daraufhin nicht mehr blicken.
Das Schaukeln ist übrigens eine Beschäftigung, in der sie ewig versinken kann. Sie ist dann dabei so wild und ungestüm, daß ich manchmal schon Angst bekomme. Es passt auch nicht zu ihr, weil sie sonst ziemlich ängstlich ist.
Bei anderen sozialen Kontakten fällt sie manchmal unangenehm auf.
So nahm ihre Freundin sie im letzten Sommer z.B. zu Bekannten mit, um dort im Swimmingpool zu schwimmen.
Dort bekam sie von den Eltern ein Eis, wo sie dann deutlich ihren Ekel zum Ausdruck brachte. Sie isst so gern Wassereis. Das gab es dort auch, aber mit einer Cremefüllung. Sie zeigte darüber dermaßen ihren Unmut, daß man ihrer Freundin sagte sie soll meine Tochter bloß nie wieder mitbringen.
Auch auf Kindergeburtstagen ist sie sehr eigen bezüglich ihres Essverhaltens. Wenn es nur Torte und Obstkuchen gibt, rührt sie nichts an. Sie mag nur Trockenkuchen. Bei uns zu Hause isst sie allerdings fast alles.

Wir haben vor einem Jahr eine nette Familie mit zwei Kindern kennengelernt. Die Tochter ist im gleichen Alter wie meine, wird aber leider von dieser richtig abgelehnt. Und das obwohl beide ruhig sind. Sie wird komplett ignoriert.
Ich überlege schon den Kontakt wieder abzubrechen, weil auch die Mutter meine Tochter nicht mag.
Einmal betrachtete meine Tochter sehr genau die ganzen Bilder, die im Wohnzimmer hängen. Sie wurde dann von meiner Bekannten gleich scharf darauf hingewiesen, daß sie wohl erst noch lernen muss wie man sich weniger auffällig in der Wohnung fremder Leute umsieht.
Ich dachte nur, sie ist doch noch ein Kind und sagte das auch!

Leider haben sich ihre Leistungen auf dem Gymnasium verschlechtert. In der Grundschule war sie noch eine ziemlich gute Schülerin außer im rechnen, aber jetzt hat sie zunehmend Misserfolge. Sie tut sich mit fast allen Fächern schwer. Im ersten Zeugnis hat sie bereits eine Fünf und ein paar Vieren.
Sie lernt nur leidenschaftlich gerne Englisch. Arbeitet sogar schon im Stoff vor, wovon ihre Lehrerin nicht gerade begeistert ist.
Ansonsten gilt ihr einziges Interesse der Literatur. Sie konnte auch schon früh flüssig lesen. Umso enttäuschter war sie jetzt, weil in der Schule ein Lesewettbewerb ansteht. Jedes Kind sollte einen Auszug aus seinem Lieblingsbuch vor der Klasse vorlesen und es wurde dann entschieden, wer teilnehmen darf. Bei meiner Tochter lachten die Kinder über das Buch, das sie sich dafür ausgesucht hatte. Die Lehrerin hingegen kritisierte, daß das Lesen ein Herunterleiern gewesen wäre.
Auf einem Schulausflug betrachtete sie wohl fasziniert einen Esel. Sie liebt Tiere und kommt an keiner Weide mit Pferden oder Kühen vorbei. Ein paar Kinder höhnten gleich: Na, bettrachtest du dein Ebenbild?
Da unsere Tochter so sensibel ist, nimmt sie sich solche Dinge gleich sehr zu Herzen und versteht natürlich auch nicht, warum ihr Fleiß in Englisch nicht honoriert wird.

Wir möchten so gern, daß unsere Tochter glücklicher wird.
Wir haben schon einige über ADS gelesen und könnten uns vorstellen, daß so etwas bei ihr vorliegt.
Sollten wir mit ihr mal zu einem Psychologen gehen?
Hi,

kann es vielleicht möglich sein, das Deine Tochter auf dem Gymnasium überfordert ist?

Kinder können sehr grausam sein. Das Deine Tochter nicht sehr beliebt ist, kann ihr leider auch auf anderen Schulen passieren. Überall in der Schule gibt es kleiner und größere Grüppchen, die sich zusammentun um "schwächere" Kinder fertigzumachen. Das Deine Tochter darunter auch sehr leidet, kann ich nachvollziehen. Eigentlich ist die Schule dafür zuständig so ein "Mobbing" zu unterbinden. Jedes Kind möchte bei den Anderen beliebt sein, das ist völlig normal. Und das sie sich ausnutzen lässt um Freunde zu bekommen, sehe ich auch noch als normal an. Sie sieht das ja nicht so negativ, wie wir Erwachsenen.

Das sie sich in einer Wohnung irgendwelche Bilder lange und intensiv angeschaut ist, finde ich nicht schlimm. Vielleicht haben sie diese Bilder fasziniert oder sonst was. Ich würde das Gespräch zur Schule suchen.

Du wirst die anderen Kindern und Eltern nicht ändern, Du kannst Dein Kind nur stärken und immer wieder mit ihr reden. Im späteren Berufsleben, sieht es teilweise ja leider nicht anders aus.

Das Deine Tochter inzwischen aggressiv reagiert bei - aus ihrer Sicht - Misserfolgen und Ungerechtigkeit, kann ich auch nachvollziehen. Ich war früher auch eher ruhig und wurde oft beleidigt, weil ich ein paar Kilos zuviel auf den Rippen hatte. Irgendwann war ich nicht mehr ruhig und hab blaue Augen verteilt. Und ab da war komischerweise auch Ruhe im Karton. Ich würde erst, wenn garnichts mehr geht einen Psychologen aufsuchen.

LG
Mania
 

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