Schneeweisschen
Neues Mitglied
Hallo! Ich bin auf dieses Forum gestoßen, als ich bin google "hilfe" eingegeben habe. Dies wird vermutlich ein recht langer Post, da es die letzten Jahre meines Lebens wiederspiegelt.
Ich bin mit meinen 20 Jahren an einem Punkt, wo ich einfach sage: Stop, ich will und kann nicht mehr.
Alles fing in der 7./8. Klasse an - Davor war ich ein sehr sportliches, sehr beliebtes Mädel. Vielleicht liegt eines meiner Probleme daran, dass ich immer einer dieser "Leader" war - ich hatte meinen Freundeskreis und nachmittags riefen oft mehrere Leute bei mir an. Zudem war ich eine sehr gute Schülerin, ohne überhaupt jemals hätte lernen zu müssen.
In der 7.Klasse kam ich aufs Gymnasium und plötzlich waren gut 3/4 meiner alten Freunde nicht mehr erreichbar - entweder auf anderen Schulen oder in den Parallelklassen. In meiner Klasse kam es in den Jahren nieder zu einer Klassengemeinschaft - die Leute blieben sitzten, Neue kamen.
Ich war unglücklich und hörte mit fast allen Sportarten auf, die ich damals betrieb. Nur unpraktisch, dass ich mein Leben lang sportlich gewesen war und ich demnach auch aß. Das ich zunahm und das dies kritisch werden sollte, merkte ich erst viele Jahre später.
Zudem hörte ich auf im Unterricht aufzupassen und bekam meine ersten schlechten Noten, was meine Eltern alarmierte, die anfingen Druck auf mich auszuüben.
In meine Klasse kam dann das eine Mädchen, dass mich in einem meiner Sportvereine immer hehänselt hatte und sehr großes Ansehen in der Schule besaß. Sie zickte, lästerte, brachte andere zum weinen und war die Lieblingsschülerin der meisten Lehrer. Ich fand das ätzend und stellte mich ihr in den Weg - nur leider war ihr Ansehen größer als meines.
Ich versank irgendwo.
Jahre später in der 10.Klasse war ich dann soweit, dass ich mit meinen 170 cm ein Gewicht von 82kg auf die Waage brachte, praktisch keine Freunde mehr hatte, in der Schule zwar ganz gute Arbeiten schrieb aber im Mündlichen nichts sagte, mich mit meiner Mutter nicht verstand und jeden Tag zoffte, während mein Vater tagelang auf Dienstreisen war und ich anfing das ein oder andere Mal die Schule zu schwänzen.
In der 11.Klasse ging ich für ein Jahr als Austauschschülerin nach England - mein großer Wunsch. Es war eine harte Zeit, ich war in dem Glauben gegangen, alles besser machen zu können fernab von der verhassten Schule, meinen Klassenkameraden und Eltern - aber das war ein großer Fehler, ich hätte zuerst mich selbst aufräumen müssen. Letzendlich fand ich auch dort keinen einzigen Freund, nahm zu auf 95Kg, fing an mich selbst zu hassen und zu verurteilen, und schwänzte die Schule oft tagelang hintereinander, sodass ich in dem meisten Fächern eine Anwesenheitsquote von 55-75% hatte.
Als ich wieder zurück in Deutschland war, wurde es für mich nur noch schwerer. Ich hatte mir selbst das Lachen verlernt und was noch schlimmer war, für mich gab es kein Schwarz und kein Weiß mehr, kein richtig und kein falsch - sondern nur noch grau. Schule? Freunde? Leben? Das war mir alles gleichgültig - ich erledigte meine Aufgaben in der Schule nicht mehr, weil es mich nicht interessierte. Demnach konnte ich manchmal dann nicht in die Schule und fing an, auch im Winter bei -10C durch den Wald zu laufen und dort meine 8-10 Stunden zu verharren. Meine Lehrer und Schüler, allen voran das Mädel von damals, fingen an über mich zu reden und zu lästern.
Ich wurde zum Top-Thema der gesamten Oberstufe; schlechte Noten von mir wurden zum Volksfest der Schule. Und das Schlimmste? - Es juckte mich schon lange nicht mehr.
Nach den Osterferien wollte ich dann nicht mehr in die Schule und offenbarte meinen Eltern mein Disaster. Für meine Eltern tat sich ein großer, tiefer Graben auf - aber ich wollte nicht mehr. Ich wollte die Schule wechseln und es nocheinmal versuchen und diesmal mein Bestes geben. Und vor allem mich selbst und mein Lachen wiederfinden.
Eine Schule fand ich, aber zunächst musste ich ein Praktikum an einer Uni absolvieren, in dem ich wirklich aufging und ein Zeugnis mit lauter Einsen kassierte. Ich hatte auch abgenommen, auf bessere 85Kg.
Mir ging es sowieso fiel besser - ich wollte endlich wieder leben und Spaß haben, aber ich war auch fokusiert, auf ein 1,0-1,3er Abitur.
Ich war in den letzten Jahren nie gut gewesen, aber das lang generell daran, dass ich Unterricht immer als langweilig verstand. Ich bin kein Genie, aber ich lerne schneller als die Meisten anderen und habe nie verstanden, weshalb meine Klassenkameraden so lange zum verstehen brauchten. Wenn ich maximal den Abend vor einer Arbeit lernte, schrieb ich sofort eine 1 oder 2 - ich verstand nicht, wieso ich überhaupt mich anstrengen sollte.
Das neue Schuljahr begann und es wurde wirklich besser. Ich verstand mich gut mit meinen neuen Mitschülern, hatte sogar 15 Punkte (1+) im Mündlichen und stand auch in den anderen Fächern sehr gut.
Ich nahm weiter ab auf 80kg.
Dann kam der Dezember und alles änderte sich. Ich stürzte die Treppe herunter und lag im Krankenhaus - als ich im Januar wieder in die Schule kam - war ich nicht mehr die "sehr gute Schülerin", sondern jemand der einfach wegblieb.
Ich war in fast jedem Fach zwei Noten schlechter, obwohl ich Entschuldigungen vom Krankenhaus und Ärzten über meine Probleme (Verdacht auf schwere Gehirnblutungen) eingereicht hatte. Ich legte mich mit den Lehrern an und verlor.
Die Facharbeit in die ich drei Monate meine Lebens investiert hatte und die mein Leben retten sollte, wurde von meinem jungen, übereifrigen Lehrer mit null Punkten bewertet, da sie so ausfürhlich gewesen wäre, dass er sich veranlasst gefühlt hätte, meine Arbeit komplett (!) durch google zu hauen.
Er fand einen Satz, einen einizigen Satz einer Definition, der so ähnlich irgendwo zu finde sei.
Das war wieder um Ostern herum, ich wog mittlerweile lockere 77/78kg und brach zusammen. Ich konnte so nicht mehr - ich sah dort meine Zukunft nicht mehr und richtete mein Augenmerk auf das sogenannte Nichtschülerabitur, bei dem man sich selber auf die Prüfungen vorbereitet, in acht Fächern und wirklich nur die Zentralprüfungen ablegt.
Im Sommer arbeitete ich in einer Produktionsfirma am Band, was mir unglaublich gut tat. Die Menschen waren nett und ich war teil einer Gruppe. Das Geld verdiehnte ich, um mir eine Sprachreise leisten zu können.
Als ich jedoch mit den Prüfungsvorbereitungen anfing, bekam ich einen Schock und saß für gut 1-2 Monate paralysiert in meinem Bett.
Erst später fing ich an und nun sind wir fast am Ende meiner Geschichte. ICH KANN EINFACH NICHT MEHR. Ich habe mir zuviel zugemutet, ich lerne in 6 Monaten, was andere kaum in drei Jahren schaffen. Es überfordert mich und es macht mich kaputt und ich bin am Ende.
Nur was soll nach dem Ende kommen? Ich kann keine Ausbildung machen und ich will auch nicht. Mein Leben wäre für immer zerrüttelt, ich kann nur weiterleben und dieses Kapitel endlich abschließen, wenn ich endlich mein Abitur mache -aber ich schaffe es nicht. Und was soll ich nun machen?
Es ist soviel, dass ich fast täglich zusammenbreche. Ich habe aufgehört zu essen und wiege nun nur noch knapp über 70kg, das ist zwar gut, aber nicht Sinn der Sache. Ich weiß nicht wohin mit meinen Ängsten und meiner Panik. Manchmal schlage ich einfach auf mich ein, meinen Kopf, meine Beine und meine Arme - mein Bauch - aber ich spüre es nicht. Ich fange an zu schreien und were wannsinnig - ich mache außerdem meine Eltern kaputt.
Ich bin so verzweifelt, ich suche nach meinem Vakuum, aber das gibt es nicht und die Zeit rennt. Ich kann einfach nicht mehr. Aber was nun? Noch ein Jahr hinter meinem Abi herzurennen würde ich nicht ertragen.
Ich bezweifle, dass jemand mir helfen kann, da ich das nur alleine kann. Aber ich bin erschöpft und ich kann nicht mehr, auch wenn ich mir jeden Tag das Gegenteil einrede. Es schmerzt und ich kämpfe schon wieder mit den Tränen.
Ich beginne zu verstehen, weshalb Menschen den Tod anstreben - ich habe ihn immer als Ende von allem betrachtet, aber es ist auch das große Vakuum und die Erlösung von den Sorgen - was mache ich nur noch hier?
Ich bin mit meinen 20 Jahren an einem Punkt, wo ich einfach sage: Stop, ich will und kann nicht mehr.
Alles fing in der 7./8. Klasse an - Davor war ich ein sehr sportliches, sehr beliebtes Mädel. Vielleicht liegt eines meiner Probleme daran, dass ich immer einer dieser "Leader" war - ich hatte meinen Freundeskreis und nachmittags riefen oft mehrere Leute bei mir an. Zudem war ich eine sehr gute Schülerin, ohne überhaupt jemals hätte lernen zu müssen.
In der 7.Klasse kam ich aufs Gymnasium und plötzlich waren gut 3/4 meiner alten Freunde nicht mehr erreichbar - entweder auf anderen Schulen oder in den Parallelklassen. In meiner Klasse kam es in den Jahren nieder zu einer Klassengemeinschaft - die Leute blieben sitzten, Neue kamen.
Ich war unglücklich und hörte mit fast allen Sportarten auf, die ich damals betrieb. Nur unpraktisch, dass ich mein Leben lang sportlich gewesen war und ich demnach auch aß. Das ich zunahm und das dies kritisch werden sollte, merkte ich erst viele Jahre später.
Zudem hörte ich auf im Unterricht aufzupassen und bekam meine ersten schlechten Noten, was meine Eltern alarmierte, die anfingen Druck auf mich auszuüben.
In meine Klasse kam dann das eine Mädchen, dass mich in einem meiner Sportvereine immer hehänselt hatte und sehr großes Ansehen in der Schule besaß. Sie zickte, lästerte, brachte andere zum weinen und war die Lieblingsschülerin der meisten Lehrer. Ich fand das ätzend und stellte mich ihr in den Weg - nur leider war ihr Ansehen größer als meines.
Ich versank irgendwo.
Jahre später in der 10.Klasse war ich dann soweit, dass ich mit meinen 170 cm ein Gewicht von 82kg auf die Waage brachte, praktisch keine Freunde mehr hatte, in der Schule zwar ganz gute Arbeiten schrieb aber im Mündlichen nichts sagte, mich mit meiner Mutter nicht verstand und jeden Tag zoffte, während mein Vater tagelang auf Dienstreisen war und ich anfing das ein oder andere Mal die Schule zu schwänzen.
In der 11.Klasse ging ich für ein Jahr als Austauschschülerin nach England - mein großer Wunsch. Es war eine harte Zeit, ich war in dem Glauben gegangen, alles besser machen zu können fernab von der verhassten Schule, meinen Klassenkameraden und Eltern - aber das war ein großer Fehler, ich hätte zuerst mich selbst aufräumen müssen. Letzendlich fand ich auch dort keinen einzigen Freund, nahm zu auf 95Kg, fing an mich selbst zu hassen und zu verurteilen, und schwänzte die Schule oft tagelang hintereinander, sodass ich in dem meisten Fächern eine Anwesenheitsquote von 55-75% hatte.
Als ich wieder zurück in Deutschland war, wurde es für mich nur noch schwerer. Ich hatte mir selbst das Lachen verlernt und was noch schlimmer war, für mich gab es kein Schwarz und kein Weiß mehr, kein richtig und kein falsch - sondern nur noch grau. Schule? Freunde? Leben? Das war mir alles gleichgültig - ich erledigte meine Aufgaben in der Schule nicht mehr, weil es mich nicht interessierte. Demnach konnte ich manchmal dann nicht in die Schule und fing an, auch im Winter bei -10C durch den Wald zu laufen und dort meine 8-10 Stunden zu verharren. Meine Lehrer und Schüler, allen voran das Mädel von damals, fingen an über mich zu reden und zu lästern.
Ich wurde zum Top-Thema der gesamten Oberstufe; schlechte Noten von mir wurden zum Volksfest der Schule. Und das Schlimmste? - Es juckte mich schon lange nicht mehr.
Nach den Osterferien wollte ich dann nicht mehr in die Schule und offenbarte meinen Eltern mein Disaster. Für meine Eltern tat sich ein großer, tiefer Graben auf - aber ich wollte nicht mehr. Ich wollte die Schule wechseln und es nocheinmal versuchen und diesmal mein Bestes geben. Und vor allem mich selbst und mein Lachen wiederfinden.
Eine Schule fand ich, aber zunächst musste ich ein Praktikum an einer Uni absolvieren, in dem ich wirklich aufging und ein Zeugnis mit lauter Einsen kassierte. Ich hatte auch abgenommen, auf bessere 85Kg.
Mir ging es sowieso fiel besser - ich wollte endlich wieder leben und Spaß haben, aber ich war auch fokusiert, auf ein 1,0-1,3er Abitur.
Ich war in den letzten Jahren nie gut gewesen, aber das lang generell daran, dass ich Unterricht immer als langweilig verstand. Ich bin kein Genie, aber ich lerne schneller als die Meisten anderen und habe nie verstanden, weshalb meine Klassenkameraden so lange zum verstehen brauchten. Wenn ich maximal den Abend vor einer Arbeit lernte, schrieb ich sofort eine 1 oder 2 - ich verstand nicht, wieso ich überhaupt mich anstrengen sollte.
Das neue Schuljahr begann und es wurde wirklich besser. Ich verstand mich gut mit meinen neuen Mitschülern, hatte sogar 15 Punkte (1+) im Mündlichen und stand auch in den anderen Fächern sehr gut.
Ich nahm weiter ab auf 80kg.
Dann kam der Dezember und alles änderte sich. Ich stürzte die Treppe herunter und lag im Krankenhaus - als ich im Januar wieder in die Schule kam - war ich nicht mehr die "sehr gute Schülerin", sondern jemand der einfach wegblieb.
Ich war in fast jedem Fach zwei Noten schlechter, obwohl ich Entschuldigungen vom Krankenhaus und Ärzten über meine Probleme (Verdacht auf schwere Gehirnblutungen) eingereicht hatte. Ich legte mich mit den Lehrern an und verlor.
Die Facharbeit in die ich drei Monate meine Lebens investiert hatte und die mein Leben retten sollte, wurde von meinem jungen, übereifrigen Lehrer mit null Punkten bewertet, da sie so ausfürhlich gewesen wäre, dass er sich veranlasst gefühlt hätte, meine Arbeit komplett (!) durch google zu hauen.
Er fand einen Satz, einen einizigen Satz einer Definition, der so ähnlich irgendwo zu finde sei.
Das war wieder um Ostern herum, ich wog mittlerweile lockere 77/78kg und brach zusammen. Ich konnte so nicht mehr - ich sah dort meine Zukunft nicht mehr und richtete mein Augenmerk auf das sogenannte Nichtschülerabitur, bei dem man sich selber auf die Prüfungen vorbereitet, in acht Fächern und wirklich nur die Zentralprüfungen ablegt.
Im Sommer arbeitete ich in einer Produktionsfirma am Band, was mir unglaublich gut tat. Die Menschen waren nett und ich war teil einer Gruppe. Das Geld verdiehnte ich, um mir eine Sprachreise leisten zu können.
Als ich jedoch mit den Prüfungsvorbereitungen anfing, bekam ich einen Schock und saß für gut 1-2 Monate paralysiert in meinem Bett.
Erst später fing ich an und nun sind wir fast am Ende meiner Geschichte. ICH KANN EINFACH NICHT MEHR. Ich habe mir zuviel zugemutet, ich lerne in 6 Monaten, was andere kaum in drei Jahren schaffen. Es überfordert mich und es macht mich kaputt und ich bin am Ende.
Nur was soll nach dem Ende kommen? Ich kann keine Ausbildung machen und ich will auch nicht. Mein Leben wäre für immer zerrüttelt, ich kann nur weiterleben und dieses Kapitel endlich abschließen, wenn ich endlich mein Abitur mache -aber ich schaffe es nicht. Und was soll ich nun machen?
Es ist soviel, dass ich fast täglich zusammenbreche. Ich habe aufgehört zu essen und wiege nun nur noch knapp über 70kg, das ist zwar gut, aber nicht Sinn der Sache. Ich weiß nicht wohin mit meinen Ängsten und meiner Panik. Manchmal schlage ich einfach auf mich ein, meinen Kopf, meine Beine und meine Arme - mein Bauch - aber ich spüre es nicht. Ich fange an zu schreien und were wannsinnig - ich mache außerdem meine Eltern kaputt.
Ich bin so verzweifelt, ich suche nach meinem Vakuum, aber das gibt es nicht und die Zeit rennt. Ich kann einfach nicht mehr. Aber was nun? Noch ein Jahr hinter meinem Abi herzurennen würde ich nicht ertragen.
Ich bezweifle, dass jemand mir helfen kann, da ich das nur alleine kann. Aber ich bin erschöpft und ich kann nicht mehr, auch wenn ich mir jeden Tag das Gegenteil einrede. Es schmerzt und ich kämpfe schon wieder mit den Tränen.
Ich beginne zu verstehen, weshalb Menschen den Tod anstreben - ich habe ihn immer als Ende von allem betrachtet, aber es ist auch das große Vakuum und die Erlösung von den Sorgen - was mache ich nur noch hier?