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Selbstzweifel..werde ich nochmal glücklich?

D

Darius

Gast
Guten Tag liebe Community,

Im Grunde habe ich nie gedacht das ich mal einen Thread zu meiner mentalen Verfassung aufmachen würde aber im Moment geht es mir nicht besonders gut.
Habe das Gefühl das mir im Moment alles etwas über den Kopf wächst.
Erstmal zu meiner Person: ich heiße Darius bin 23 Jahre alt und im Moment Student und strebe einen eigentlich lukrativen Job an, das Studium läuft soweit sehr gut und ansonsten kann ich mich eigentlich auch nicht beklagen was mein Leben angeht. Allerdings ist mir in letzter Zeit häufiger aufgefallen das ich mich von jeder Kleinigkeit so stark zurückwerfen lasse und mir wirklich alles leicht kritische so zu Herzen nehme das ich daran teilweise wochenlang zu knabbern habe. Ich weiß echt nicht woran es liegen kann aber ich habe eine Riesenangst vor Ablehnung von anderen.. Dazu kommt eine große Antriebslosigkeit.. ich kann mich einfach nur schwer zu irgendwas motivieren und daher wundert es mich auch das ich bislang schulisch so gut davon gekommen bin.
Zu meiner Geschichte: Meine Jugend war relativ hart.. Mein Vater war, sagen wir mal, sehr rabiat. Er hat mich nicht geschlagen, zumindest nicht das ich mich entsinnen könnte, aber er hat es immer gut verstanden mich runterzumachen und als Volltrottel darzustellen. In der Schule lief es ab der Realschule auch nicht so prächtig und stand eigentlich immer im abseits und konnte selten aus mir rausgehen. Das waren teilweise echt harte Jahre für mich und dadurch konnte ich mich auch schulisch nicht wirklich entfalten. Ich fristete ein Dasein als Außenseiter und Trottel für alles. Da es von den Noten her nicht reichte um weiter auf Schule zu bleiben begann ich nach der Schule eine Ausbildung und hoffte das alles besser werden würde. So sah es auch zunächst aus aber die Bedingungen waren für mich auf Dauer zu hart und ich kam mit dem rauhen Ton kaum klar und so ließen auch meine Leistungen auf der Arbeit zu wünschen übrig. Wie soll ich sagen ich stand schon wieder am Rand. Die Ausbildung habe ich jedoch durchgezogen bis zum bitteren Ende weil mir das einfach wichtig war keine halben Sachen zu machen. Da ich in dem Beruf allerdings keine Zukunft sah beschloss ich mich weiterzubilden und holte das Abitur nach was auch sehr gut funktionierte und das erste mal auch in einem, für mich, angenehmen sozialen Umfeld. So waren meine Noten dann auch relativ gut am Ende und ich begann dann ein Studium was wie gesagt bisher auch sehr gut läuft. Auch an sozialen Kontakten mangelt es mir nicht und im Grunde bin ich auch relativ beliebt. Um so schlimmer ist es daher, dass mich immer mehr die Selbstzweifel plagen die früher nich so ausgeprägt waren. Ich kann einfach nicht mein Innerstes offenbaren weil ich Angst davor habe zurückgewiesen zu werden..zurückgewiesen wie es schon so oft der Fall war. Das bedeutet auch das ich eigentlich mit niemandem offen über meine Probleme reden kann, mir würde zumindest niemand einfallen dem ich es offenbaren könnte. Zu meinen Eltern habe ich immernoch ein gestörtes Verhältnis. Man muss dazu sagen das mein Vater auch noch Alkoholiker ist. Wir vertragen uns zwar aber riesiges Vertrauen habe ich jetzt auch nicht. In einer festen Beziehung bin ich im Moment auch nicht und darin steckt mein nächstes Problem.. Ich tu mir sehr schwer auf Frauen zuzugehen genau wegen dieser Angst zu Versagen.. Folge ist das alle meine bisherigen Beziehung durch die Initiative der Frauen zu stande gekommen sind, was ja wohl nicht üblich ist als Mann?!
Meinen Freunden kann und will ich mich nicht offenbaren, weil ich dadurch meine Fassade fallen lassen müsste die ich mir so schön aufgebaut habe und das kann ich nicht.
Alle glauben ich bin glücklich mit dem was ich habe und doch kann keiner sehen was in mir vorgeht. Wenn es mir schlecht geht lache ich wenn ich unter Menschen bin, damit bloß keiner fragt was mit mir los ist. Ich habe mir ein forsches Auftreten angewöhnt um mich selbst zu schützen und so denken alle ich sei selbstbewusst und hätte keinerlei Probleme aber das bin ich nicht.
Weiß im Moment echt nicht weiter. Ich suche das Glück in der Perfektion,ich will einfach alles richtig machen und auf alle einen guten Eindruck hinterlassen und dabei merke ich immer mehr das ich so auch nicht glücklich werden, wie ich es mir jahrelang vorgaukeln wollte. Es liegt einfach nicht in meiner Natur
Diese Erkenntnis ist einfach doppelt hart wenn man sich immer daran geklammert hat nur so glücklich zu werden
Ich weiß nicht wie ich aus diesem Sumpf rauskommen soll und so dachte ich das es mir vielleicht hilft hier mal meine Erfahrungen zu posten und auf Ratschläge von neutralen Personen zu hoffen.
Ob ich nochmal wirklich glücklich werden kann?

Ich entschuldige mich nochmal für den übertrieben langen Text und würde mich über jede Rückmeldung freuen

Darius
 

auralia

Mitglied
Hallo Darius,

Ich kann dir leider wenig tips dazu geben. Aber als ich deine Nachricht gelesen habe, habe ich mich selbst in ihr wiedererkennt. DIe Unsicherheit macht einen manchmal fertig und eine Fassade hat den Nachteil, dass sie weg ist wenn sie einbricht. Ich weiß selbst nicht genau wie aber ich denke, dass wir ganz bestimmt lernen sollten Schwächen zu akzeptieren um uns nicht selst ein Bein zu stellen.

Das was du geschrieben hast hört sich für mich erstmal positiv an: Du bist erfolgreich, bis jetzt auch ohne dich sehr dazu anstrengen zu müssen, hast Freunde die dich mögen und scheinst auch bei Frauen gut anzukommen.

Ich glaube, dass wir ständig dannach streben immer glücklich zu sein ist auch eine Art von Selbstbetrug. Wie sollte man das Glück denn erkennen, wenn es einfach immer da wäre?

Deine Kindheit war ganz sicher schwer und es ist auch gut sich erklären zu können, welche Gefühle damit zusammenhängen. Dennoch solltest du versuchen neue Erfahrungen auch mit in dein Selbstbild einzuschließen. Welche Erfolge helfen dir dich gut zu fühlen? In welchen Situationen fühlst du dich stark?
 
L

Lenja

Gast
Ich suche das Glück in der Perfektion,ich will einfach alles richtig machen und auf alle einen guten Eindruck hinterlassen und dabei merke ich immer mehr das ich so auch nicht glücklich werden, wie ich es mir jahrelang vorgaukeln wollte. Es liegt einfach nicht in meiner Natur.
Vielleicht würde es dir helfen, sich zu fragen, ob es richtig ist, alles perfekt (fehlerfrei) machen zu wollen? "Richtig" gegnüber unserer Natur (nicht nur deiner), unserer Selbst- und Welterkenntnis, unserer Entwicklung und Reifung?

Vielleicht sind "Fehler", die in diesem Sinne eigentlich keine Fehler mehr sind, finde ich, einfach die wichtige, unverzichtbare Erfahrungen, die uns auf die Wahrheit, auf die Realität und den Weg dahin hinweisen, das sie uns auf eine unangenhme Weise spüren lassen, dass wir uns von ihr entfernt haben und dadurch gleichzeitig, wo sie ungefähr zu finden ist.

So sorgen, denke ich, unsere Fehler dafür, dass wir die Verbindug mit Realität/Wahrheit nicht verlieren (denn nur im Kontakt mit ihr können sie entstehen!). Und wenn wir den Mut haben, sie direkt zuzulassen, zu erkennen, und ihren Hinweisen gleich zu folgen, wachsen sie nicht weiter an und bleiben eher harmlos und relativ erträglich. Man kann sich dann mit ihnen sogar anfreunden. :)

Liebe Grüße!
Lenja
 
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