Ich habe auch vor ca. einem Jahr aufgehört zu rauchen und muss sagen, dass es mir bei weitem nicht so schwer gefallen ist wie ich vorher dachte. Natürlich ist es auch kein Zuckerschlecken. In der ersten Woche besteht dein Tagesablauf im Grunde nur aus Nichtrauchen. Das ist alles, worum sich deine Gedanken und Handlungen drehen werden. Aber viel schneller als du denkst, hört das auf und das Rauchen spielt in deinem neuen Tagesablauf und Gewohnheiten eine immer kleiner werdende Rolle.
Ich bin auch immer davon ausgegangen, dass ich mich mental darauf vorbereiten müsste und dann eine Art Abschiedszigarette rauchen müsste, um es wirklich zu schaffen, aber am Ende ist mir nur klar geworden, dass eine Abschiedszigarette nur Symbol dafür ist, dass man noch viel zu gerne raucht und es aus dem Grund auch nicht schaffen wird.
Ich habe relativ spontan aufgehört, als ich eine ziemlich starke Erkältung hatte und eh erstmal 3 Tage nicht rauchen konnte und die Hälfte der Zeit verpennt habe. Auslöser war, dass ich kaum atmen konnte und mir vorgestellt habe, wie schrecklich es sein muss, wenn das immer so ist wenn man beispielsweise einen Tumor in der Luftröhre oder Lunge hat. Und da dachte ich mir "Sowas iwll ich nicht. Ich versuch jetz einfach aufzuhören." Und siehe da, es hat geklappt.
Ich habe insgesamt bei weitem nicht so lange geraucht wie ihr (bei mir müssten es so um die 9 oder 10 Jahre gewesen sein), aber trotzdem ist das wichtigste, was man benötigt, um aufzuhören, der WILLE und ein Fünkchen an Selbstdisziplin.
Wenn man will, schafft man alles.
Ich rate dir auch, dir selbst nicht zu viel Druck aufzubauen. Wenn du rückfällig werden solltest und zwischendurch doch mal zu einer Zigarette greifst, ist das kein Grund alles gleich wieder hinzuschmeißen und den Versuch für nichtig zu erklären. Sollte es vorkommen, dass du schwach wirst, sieh es als Ausrutscher an und mach danach weiter mit der Anti-Rauchkur. Das heißt aber nicht, dass man beim kleinsten Verlangen wieder zur Kippe greift und sich einredet, dass das Verlangen jetzt viel zu groß war, um zu widerstehen...
Und ich rate dir vor allem dir Ersatzhandlungen zuzulegen, um die Zeit zu füllen, die du sonst mit Rauchen verbringst. Ich hatte mir einen Hoolahoop Reifen gekauft, den ich immer dann benutzt habe , wenn ich Verlangen nach einer Kippe gespürt habe. Besonders beim Hausarbeiten schreiben brauche ich Denkpausen, in denen ich vorher immer zur Kippe gegriffen habe. Jetzt bewege ich mich stattdessen lieber ein bisschen.
Gleichzeitig habe ich mich dafür entschieden auch noch eine Diät einzulegen, was mir auch geholfen hat, meinen Fokus nicht mehr aufs Rauchen zu legen, sondern nach neuen gesunden Rezepten zu suchen, ein bisschen Sport zu machen usw.
Ich hatte durch den Rauchverzicht auch automatisch viel mehr Lust, mein Leben gesünder zu gestalten und habe mich viel besser gefühlt und viel bewusster gelebt.
Das Abnehmen hat zwar nicht wirklich geklappt, aber es war ein gutes Mittel, um sich abzulenken und seinen Tagesablauf neu zu gestalten.
Also nochmal zusammengefasst, was du zum aufhören brauchst oder es dir erleichtern wird:
- Wille und Selbstdisziplin
- sich selbst immer daran Erinnern, WARUM man aufhören will
- Ablenkung und Ersatzhandlungen schaffen durch Sport/Hobbies/Interessen/Arbeit/Dinge, die du immer schon erledigen wolltest (z.b. Fotos ordnen oder blablabla)
- Versuchen, den Tagesablauf neu zu gestalten und Gewohnheiten, die sonst eng mit dem Rauchen verbunden waren, abwandeln (z.B. statt Kaffee Tee trinken)
- sie den Rauchstopp als eine Art Projekt an, ohne dir zu großen Druck aufzubauen
- im Falle eines Rückfalls, nicht verzagen und sich Vorwürfe machen, sondern da weitermachen, wo man aufgehört hatte
Viel Glück! Du packst das!