Hallo werte Themengemeinde:
Ich habe
🙂 im Internet betreffs Schule etwas gefunden, was ich teilweise nachvollziehen kann und auch an andere weitergeben möchte.
Es ist nicht unbedingt speziell auf euer Thema bezogen, aber:
bestärkt in meiner Meinung durch das, was ich in euren Schilderungen gelesen habe:
"daß unsere Lehrer (leider!) teilweise
nicht so richtig
praxisnah ausgebildet sind",
möchte ich doch, daß ihr die Problematik mal unter dem Gesichtspunkt des Gesamtkonzepts des Prof. Dr. Peter Stuck seht, denn er ist ja nicht irgendwer.
Wobei ich nicht den Lehrern die Schuld für diese "Störung" geben möchte, nur sie bedarf einer speziellen Umgangsform, spezielle Bewertungsformen und -maßstäbe, die halt überdacht angewendet werden sollten.
Es sind nun mal die Menschen NICHT ALLE GLEICH und was bei einem richtig ist, ist bei dem anderen total falsch.
Das zu erkennen, gelingt offenbar vielen Menschen nicht.
Es gibt Kinder, die eine straffe, konsequente Führung brauchen, wohingegen dergleichen Forderungen bei manchen Kindern nicht nur nicht nützen, sie schaden diesen Kindern.
Hat man nun in einer Klasse so sehr unterschiedliche Kinder, kann es m.E.n. wirklich eine große Belastung sein für die Lehrer, (wie auch für die Kinder).
ICH zweifle jetzt sehr den Text hierher zu kopieren, weil ich euch nicht in eurem Thema stören mag, auf der anderen Seite . . . siehe wie vor.
Ich möchte mich euch um Verzeihung bitten für meinen Beitrag, falls er euch stört, wenn dem der Fall sein sollte, bitte ich die Themeneröffnerin mir eine PN zuschicken, dann lösche ich es.
Prof. Dr. Peter Struck
Die 15 Gebote des Lernens
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Neben einer ganz anderen Lehrerbildung,
die nicht mehr länger nur Lehrer für Fächer und Schulformen,
sondern auch Klassenlehrer schafft,
die den Eltern bei der Erziehung zu helfen vermögen, brauchen wir auch
die Umsetzung der Erkenntnisse von Hirnforschern und Lernpsychologen, die sich zu folgenden Geboten des Lernens bündeln lassen:
[/FONT]
[FONT=ArialMT, sans-serif]Mit dem Lernen muss früher und ganz langsam begonnen werden,
und das Tempo muss dann stärker als bisher gesteigert werden.
Junge Menschen sollten mit fünf Jahren eingeschult werden und
am Ende der Klasse 12 die Hochschulreife erwerben.
„Auf den Anfang kommt es an" sagen die Skandinavier.
Die besten Lehrer müssen in die Vorschule und in die ersten Klassen.
Zur Zeit überfordern wir die Erst- und Zweitklässler, und ab Klasse 3 bis zum Abitur unterfordern wir.
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- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kinder lernen besser, wenn sie selbst lernen, als wenn man sei belehrt. Wir müssen also unsere Belehrungsanstalten zu Lernwerkstätten umbauen.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kinder lernen besser durch Handeln und Sprechen als durch Zuhören, also müssen sie mehr über Materialen und über Reden als bislang lernen dürfen.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Wir brauchen eine andere Fehlerkultur beim Lernen.
Die Art und Weise, wie Kinder lernen, ist die über Um- und Irrwege.
Sie jahrelang mit roter Tinte, schlechten Noten, erhobenen Zeigefingern und bösen Gesichtern durch die Schule zu begleiten,
ist also kontraproduktiv.
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- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kleine Kinder lernen besser ohne Noten,
ältere Jugendliche aber besser mit Noten.
Wenn Schulanfänger zuerst lernen, sich selbst einschätzen zu können und ihre Gefühle angemessen zum Ausdruck zu bringen,
brauchen sie noch keine Noten.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Zu zweit ein Problem zu lösen, gibt mehr an Lernen als:
allein,
zu viert oder
zu 27.
[/FONT][FONT=ArialMT, sans-serif]Die Partnerarbeit ist also
[/FONT][FONT=ArialMT, sans-serif]der Einzelarbeit,
der Kleingruppenarbeit und
der Arbeit im Klassenverband
[/FONT][FONT=ArialMT, sans-serif]überlegen[/FONT][FONT=ArialMT, sans-serif] (von vielen Ausnahmen abgesehen).
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Was Schüler lernen sollen, lernen sie vor allem dadurch,
dass sie es anderen zu erklären haben.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kinder lernen mehr von Gleich- oder Ähnlichaltrigen als von noch so guten Erwachsenen.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kinder lernen in jahrgangsübrgreifenden Lernfamilien mehr,
als bei Unterbringung nach Geburtsjahrgängen.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Erst muss der Lehrer Respekt vor dem Kind haben, dann
erhält er von ihm Respekt zurück.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Kinder brauchen viel Resonanz beim Lernen, und zwar
auch von Mitschülern und Eltern,
nicht nur in Form einer roten Drei vom Lehrer.[/FONT]
[FONT=ArialMT, sans-serif]
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Was Kinder lernen sollen, müssen sie häufig üben und anwenden können.
Die Lehrpläne müssen also so dünn wie in Finnland oder in den Niederlanden werden, damit Zeit für
Üben und Anwenden gewonnen wird.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Lernen braucht Zeit, deshalb reichen Halbtagsschulen für unsere komplexe, komplizierte und immer wissensstärkere Welt nicht mehr.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Lehrer sind effizienter und sie halten besser und länger durch, wenn sie nicht mehr
Be-Lehrer, sondern---> Lernberater oder Coaches sind.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Einsame Lehrer bringen nicht so viel zustande: wie Lehrer im Team.
Wenn zwei Lehrkräfte zusammen zwei Klassen führen oder eine Gruppe von Lehrern eine Klassenstufe und wenn[/FONT] [FONT=ArialMT, sans-serif]Lehrer
wie in Skandinavien 35 Zeitstunden in der Schule verbringen,
von denen nur ein Teil Unterricht ist,
dann ist damit auch kostenlose Supervision und Lehrerfortbildung verbunden.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Gelassene Lehrer erreichen mehr als strenge oder gestresste.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Portfolios, in denen Schüler über Jahre ihre Werke, ihre Selbsteinschätzungen und die Resonanz ihrer Mitschüler, Eltern und Lehrer sammeln, sind ergiebiger
als bloße Notenzeugnisse.
[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Klassen müssen zu Lernfamilien mit Werkstattcharakter gewandelt werden und Schulen zu Lerndörfern, die Lebensmittelpunkte der jungen Menschen sind, [/FONT] [FONT=ArialMT, sans-serif]was Halbtagsschulen nie sein können.[/FONT]
Neben Fachlehrern, die Fächer beherrschen, brauchen Schulen zunehmend Klassenlehrer,die auch etwas von Ernährung, Bewegung, Spiel, Verhaltens- und Lernstörungen,
Gewalt- und Suchtprävention,
Medienerziehung und Elternschaftlernen im Sinne einer zugehenden Pädagogik verstehen,
zumal da mittlerweile etwa 30 Prozent der deutschen Eltern Angst vor Erziehung haben und etwa 60 Prozent der deutschen Kinder nicht mehr hinlänglich erzogen in die Schule kommen.
Die altbewährte Arbeitsteilung, mit der die Familie erzieht und die Schule bildet,
funktioniert bei immer mehr Kindern nicht mehr,
so dass die Schule ihren klassischen Bildungsauftrag mit einem breiteren erzieherischen Rahmen anreichern muss.
In dem Maße, wie die Schule auch langfristig nicht die Erziehung des Elternhauses wird übernehmen können,
und nicht Reparaturbetrieb der Gesellschaft wird werden dürfen,
muss sie gegenläufig wenigstens den Eltern bei der Erziehung zu helfen vermögen, damit ihre Bildung gelingt.
Würde man Schule in diesem Sinne organisieren,
könnten auch die Jungen wieder mit den Mädchen Schritt halten.
- [FONT=Arial-BoldMT, sans-serif]Vita[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Prof. Dr. Peter Struck, geb. 1942, war fast zehn Jahre Volks- und Realschullehrer und danach[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]vier Jahre lang Schulgestalter in der Behörde für Schule,Jugend und Berufsbildung in Hamburg.[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Seit 1979 hat er eine Professur für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Seine[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Arbeitsschwerpunkte sind Sozial- und Schulpädagogik, Bildungspolitik, Jugendforschung,[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Familienerziehung und Medienpädagogik.[/FONT]
- [FONT=Arial-BoldMT, sans-serif][FONT=ArialMT, sans-serif]Seine wichtigsten Bücher: [/FONT][FONT=ArialMT, sans-serif]Die Hauptschule (1979), Projektunterricht (1980), Pädagogik des[/FONT][/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Klassenlehrers (1981), Erziehung gegen Gewalt (1994), Neue Lehrer braucht das Land (1994),[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Schulreport (1995), Die Kunst der Erziehung (1996), Die Schule der Zukunft (1996), Erziehung[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]von gestern, Schüler von heute, Schule von morgen (1997), Netzwerk Schule - Wie Kinder mit[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]dem Computer das Lernen lernen (1998), Vom Pauker zum Coach - Die Lehrer der Zukunft[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif](1999), Erziehung für das Leben (2000), Wie schütze ich mein Kind vor Gewalt in der Schule?[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif](2001), Lernlust statt Erziehungsfrust (2001), Gebrauchsanweisung für die Schule (2001),[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Wieviel Marke braucht mein Kind? (2002), Schule macht Spaß (2003), Die 15. Gebote des[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif]Lernens - Schule nach Pisa (2004), Das Erziehungsbuch (2005), Elternhandbuch Schule[/FONT]
- [FONT=ArialMT, sans-serif](2006), Gegen Gewalt - Erziehung gegen Agggressivität und Angst (2007).
Prof. Dr. Peter Struck
20146 Hamburg
[/FONT]