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Der Tod - Eine Lösung?

D

darkness_inside

Gast
Hi, ich bin per zufall auf diese Seite gestoßen. Ich bin fast 18 Jahre alt und leide an Depressionen und einer Narzistischen Störung, beides wahrscheinlich ausgelöst durch meine eltern. Genauer kann und möchte ich hier nicht darauf eingehen. Meine Eltern sind seit 2003 getrennt, was aber sehr gut so ist. Das ist auf jeden Fall kein Grund für meine Krankheiten. Meine Mutter hat selbst viele Probleme und ist eigentlich ständig überfordert. Mit 14 bin ich in eine Wohngruppe gekommen. Dort habe ich mich eigentlich sehr wohl gefühlt. Als im Herbst 2007 die Depressionen anfingen wurde es zunehmend schwerer und unangenehmer dort, bis sich schließlich im September 2008 das Jugendamt quergestellt hat und die Maßnahme nicht mehr finanzierte. Somit musste ich wieder zu meiner Mutter ziehen, da es bei meinem Vater leider nicht gegangen wäre. Seit 2007 habe ich 3 mal versucht mein leben vorzeitig zu beenden, was allerdings immer gescheitert ist. Als Konsequenz bin ich in die schlimmste Psychiatrie eingewiesen worden die es hier so gibt... Alle arbeiten dort höchst unprofessionell, das bestätigen auch meine eltern, Lehrer usw. Ich habe mitte Juni einen Gesprächstermin in einer anderen Klinik, allerdings wird es voraussichtlich noch Monate dauern, bis ich dort hin kann. Ich gehe eigentlich in die zehnte Klasse der Hauptschule, wo ich trotz 10B unterfordert war. In der letzten Zeit schaffe ich es nicht mehr morgens aufzustehen und wenn, dann kann ich mich nicht konzentrieren, dadurch werde ich keinen Schulabschluss bekommen. Ich versumpfe wieder immer mehr und stelle mir meinen Tod vor. ich bin zwar manchmal unterwegs um auf andere gedanken zu kommen, allerdings hilft das nur selten und danach geht es mir meistens noch schlechter. Ich hab mittlerweile konkrete vorstellungen meines Todes. Angst habe ich nicht vor dem Tod und auch nicht vor dem was danach kommt (meiner meinung nach nämlich NICHTS) aber ich möchte meine Freunde nicht im Stich lassen. Ich fange wieder an stundenlang im Bett zu liegen und die Zimmerdecke anzustarren. Ich fühle mich leer, kaputt, einfach ausgebrannt. Ich habe Angst mich meinen Freunden anzuvertrauen, weil ich sie nicht belasten will und weil ich Angst habe missverstanden zu werden wie von so vielen. Immer wieder höre ich sprüche wie "ach das wird schon wieder" oder "reiß dich zusammen, nach dem regen kommt auch wieder sonnenschein". Diese ganze von Kapitalismus, Terrorismus, Hass und eigennütz regierte Welt geht mir am allerwertesten vorbei. Ich will und kann so nicht mehr weitermachen. Einerseits möchte ich sterben, damit der Schmerz endlich aufhört und ich nie wieder nachdenken muss, andererseits möchte ich leben. Aber so kann ich nicht leben. Das ist kein Lebenswürdiger zustand so. Ich frage mich echt ob der Tod nicht doch eine Lösung sein könnte...
 
Q

*quasi*

Gast
Der Tod kommt eh eines Tages - er gehört zu den Dingen, die wir Menschen nie werden beherrschen und eliminieren können.
Doch er ist Gottes Sache - und so lange brauchst du eine andere Lösung, nämlich die, mit diesem Leben irgendwie dich zu arrangieren, wie ich es nun schon trotz KH seit über 50 Jahren muss und tue.
Wenn dir die WG gut getan hat - warum nicht eine ähnliche Lebensform weiterhin suchen (nur nebenbei: DARUM geht es mir bei meiner Suche im anderen thread auch; lies ihn mal genau, vielleicht findest auch du dort Anregungen für dich)?
Dazu Thera und Medis - so müsste es doch gehen. Mensch, du bist 18! Am Anfang des Lebens! Da ist noch jede Entwicklung möglich hin bis zur Heilung.
LG quasimodo
 

Zitronengelb

Aktives Mitglied
Ich denke, das muss jeder für sich beantworten. Wenn du dein Leben nicht als lebenswert erachtest und es beenden möchtest, ist es doch deine Bewertung und Entscheidung. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und interpretiert die Wirklichkeit immer wieder selbst neu.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Einerseits möchte ich sterben, damit der Schmerz endlich aufhört und ich nie wieder nachdenken muss, andererseits möchte ich leben. Aber so kann ich nicht leben.
Hallo,
gut, dass du es schaffst, immer wieder Nein zu den Todesgedanken zu sagen. Du sagst: "so kann ich nicht leben" - wie könntest du denn dann leben - welche Veränderung würde dir das Leben wieder schmackhaft machen?
Gruß, Werner
 
D

darkness_inside

Gast
Der Tod kommt eh eines Tages - er gehört zu den Dingen, die wir Menschen nie werden beherrschen und eliminieren können.Doch er ist Gottes Sache - und so lange brauchst du eine andere Lösung...
Schade nur, dass ich Atheist bin. Naja, ich denke mein Leben wäre lebesnwert wenn ich nicht mehr so starke depressionen und eine Aufgabe im leben hätte. Ich weiß ja eigentlich auch, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis ich in Therapie gehe, aber es kommt mir trotzdem vor als würde es noch unendlich lange dauern...
Aber zum Glück gibt es hier Leute die mir wenigstens ein bisschen Mut machen.
Danke @ all!
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

was deine Frage in der thread Überschrift angeht würde ich spontan antworten: Der Tod ist keine Lösung sondern eher Wegrennen und vermeiden von Lösungen.
Auf Gedanken die ohnehin aus einem dir bekanntermaßen depressionskranken Kopf herrühren solltest du nicht hören...das du das ohnehin nicht tust sehe ich als gutes Zeichen. Sieh zu dass du mit einem Psychiater umgehend die richtige Medikation für dich findes, dann sind die Selbstmordgedanken auch wieder weg.

Eines der Kennzeichen einer narzißtischen Störung ist die Tendenz zu versuchen die Schuld oder Verantwortung immer woanders, außer ggf. bei sich selbst zu suchen...das fiel mir auch so bei deinem Beitrag ein wenig auf. Achte da ein wenig drauf nicht deine Eigenverantwortung in Sachen Gesundheit etc. zu sehen. Also zumindest Therapie zulassen und dort mitarbeiten.
Ich hoffe sehr du sprichst viel mit einem Psychologen über deine Probleme und Vergangenheit....das wird dir sicherlich helfen diese Strörung auch in den Griff zu kriegen.
Selbstmordgedanken deuten auf akute Depression, hier ist natürlich Klinikaufenthalt wichtig. Standardtherapie 6-8 Wochen stationär, danach teilstationär weiter und danach ambulant hart in den Therapien weiter arbeiten. Hier wurde WG vorgeschlagen...dazu fällt mir ein dass es z.B betreutes Wohnen für psychisch Kranke gibt oder du kannst halt in ne "normale WG".

Deine Gesundheit obliegt in deiner Verantwortung, wenn du dich gut kümmerst, kannst du es gut schaffen.
Denke also bitte an den richtigen Ansatz und vergiss nie, dass die Welt sich nicht um dich dreht und dir auf dem Silbertablett serviert, was du brauchst sondern du der Welt hinterherrennen und ihr oft mit harter Arbeit abringen musst was du fürs Leben und ein glückliches Leben benötigst.

Stell dich deinen Problemen und versuche deine Depressionserkrankung und Störung so schnell wie möglich in den Griff zu kriegen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und es ist nicht gut für dein Hirn oder auch Leben insgesamt dich zu sehr an diese Störung zu gewöhnen oder die Krankheit, die sich dann um so mehr einnistet...mit der zeit wird es oft schwieriger statt leichter diese Art der Krankheit in den Griff zu kriegen. Also JETZT handeln und dagegen ankämpfen. Denn deinen Kopf wirst du für andere Dinge brauchen, fang an ihn achtsam zu behandeln und zu pflegen = die Therapien machen, viel Sport, Seelenhygiene, genügend Schlaf, keine Drogen etc.

Viel ERfolg!
Tyra

bist du derzeit im ambulanter psychiatrischer und psychologischer Behandlung?
Und betr versumpfen...stell dir ein Beschäftigungsprogramm auf...wenn du akut depressiv bist regle vorzeitigen Klinikeintritt mit einem Facharzt...
 
L

Luna222

Gast
Der Text hat mich - abgesehen von der Tatsache, dass du noch (!) Freunde hast - sehr an mich selbst erinnert. Vielleicht ist eine Therapie bei dir ja hilfreich, und du kommst von deinen Depressionen weg, ich wünsche es dir. Denn solange du Freunde hast, bist du noch nicht in dem Teufelskreis gefangen, in dem ich mich gerade befinde. Deine Hilfe-Suche ist gerade noch rechtzeitig, wage ich zu sagen. Einmal richtig in den Tiefen deiner Psyche versunken, kann es passieren, dass einem alles um sich herum egal wird und man total vereinsamt... hoffentlich fruchtet die Therapie.


Alles Gute und viel Glück,

Luna222
 
D

darkness_inside

Gast
Update: Ich war kurz davor mein Leben zu beenden. In den letzten Wochen geht es nur noch bergab und ich habe echt keinen Bock mehr auf dieses Leben. Sitze nur noch zuhause. War heute das erste mal in der Woche draußen!! Und das auch nur weil ich versprochen habe jemanden zu besuchen... Ich war in ambulanter Therapie, aber das hat einfach nichts gebracht, mein therapeut war zwar ganz gut aber es belastet mich eig nur da er alte wunden aufreißt ohne wirklich was daran tun zu können. Bin mal gespannt ob ich dazu komme nochmal hier zu schreiben...
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Naja, ich denke mein Leben wäre lebesnwert wenn ich nicht mehr so starke depressionen und eine Aufgabe im leben hätte.
Hallo d_i,
wie wäre es fürs Erste mit der "Aufgabe", am Leben zu bleiben und auch in der Therapie nicht gleich aufzugeben. Wunden brauchen in der Regel Zeit, bis sie heilen und es tut auch nochmal weh, wenn man an schlecht verheilte drangeht.

Zur Not solltest du vielleicht doch über einen stationären Aufenthalt mit deinem Arzt sprechen, bis du stabiler bist.

Viele Grüße,
Werner
 

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