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Wie sieht unsere Welt in 50 Jahren aus?

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Soul

Sehr aktives Mitglied
Was meint ihr, wie die Welt in ca. 50 Jahren aussehen wird?

- Welche Innovationen werden wir erreicht haben?
- Welche Fortschritte in der Medizin wird es geben?
- Was bringt uns die Nanotechnologie?

Seid kreativ und bring eigene Vorschläge ein; spielt einmal Zukunftsforscher und stellt uns in diesem Forum Eure Vorstellung über die Welt von Morgen vor.

Ich bin gespannt. :)

Soul...
 

maximilian

Aktives Mitglied
Seit 30 Jahren gibt es kein freiverkäufliches Öl mehr am Weltmarkt. Die Kohlereserven werden durch den vermehrten Abbau auch nur noch wenige Jahrzehnte halten.

Regenerative Energien haben sich als nicht ausreichend erwiesen in allen 4 Energiebereichen (Strom,Heizung,Mobilität und Nahrungsmittel) die fossilen Energien zu ersetzen. Fusion hat sich als nicht realisierbar erwiesen (wen das interessiert kann von mir Dokumente bekommen, die zeigen dass das eine Sackgasse ist), Uranerz ist fast aufgebraucht.

Es kommt zur Rationierung von Strom, Heizung und Mobilität, um die Energien für die Nahrungsmittelproduktion zu reservieren. Es gibt rationierte Biotreibstoffe die für die Nahrungsmittel- und Transportindustrie reserviert sind. Dennoch kommt es immer wieder zu versorgungskrisen.

Das verschwinden der industriellen Dünger (aus Gas und Öl hergestellt) wird für einen drastischen Rückgang der Weltbevölkerung sorgen (Jedes Kalorien was wir essen, braucht mittlerweile ein vielfaches an Energie aus Öl- und Gasprodukten). In 50Jahren werden wir 2-3Mrd. Menschen weniger auf der Welt sein, und die Entwicklung schreitet vorran.
(Die Entwicklung der Weltbevölkerungsanzahl lässt sich wunderbar mit dem Ölfördergraphen verknüpfen)

Er kommt zu Plünderungen von Benzinlieferungen.
Mad Max wird einen vorwarnenden Charakter bekommen wie 1984 für die heutigen schäublschen Zustände.
Man wird im Winter frieren und das meiste seines Einkommens für teurere Nahrungsmittel und Heizenergie ausgeben (die wieder jahreszeit entsprechend sein müssen, weil die Energie fehlt sie über weite Strecken zu transportieren).

Die Industriegesellschaft ist nicht mehr vorhanden, es fehlt die Energie, die Leute werden wieder mehr Landwirtschaft betreiben und sich an Wäldern beteiligen oder selbst welche besitzen. Die regionale Wirtschaft wird gestärkt und es werden wieder vermehrt Berufe gebraucht die mit der Industrialisierung und Automatisierung langsam verschwanden.

Auf den Feldern werden wieder Pferde und Ochsen die Pflüge ziehn.
Die Menschen werden in der Nähe ihrer Arbeitsstellen wohnen, es werden wieder Dienstleistungsberufe in die Fläche gehen müssen, und die Städter werden sich gegenseitig ihre Gärten beklauen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul

Sehr aktives Mitglied
Hallo Maximillian

Ich denke auch, dass wir mit fossilen Rohstoffen riesen Probleme kriegen werden; doch denskt Du nicht, dass wir andere Wege finden; alternative Energiequellen. Vielleicht sogar eine Brennstoffzelle entwickeln, die alles revolutioniert?

Ich denke sogar, dass wir einmal um Wasser krieg führen werden

Doch...

Wir dürfen für die Zukunft nicht nur Schwarzmalerei betreiben; auch wenn es düster aussieht. Der Mensch hat schon oft in grösster Not die tollsten Entdeckungen gemacht.

Soul...
 

maximilian

Aktives Mitglied
Der Wasserstoff für die Brennstoffzelle muss irgendwo her kommen. Brennstoffzellen sind ein Einrichtung um Energie umzuwandeln, da wir aber keinen reinen Wasserstoff haben, können sie keine neuen Energiequellen erschließen.

Die Oberfläche der Erde, die eingestrahlte Sonnenenergie, kann man nur einmal nutzen. Durch Düngermangel werden die Erträge der Felder zurückgehen, wir brauchen also für unsere normalen Nahrungsmittel schon mehr Fläche, und mit dem Rest der Fläche kannste nicht Strom, Heizung und Mobilität gleichzeitig gewährleisten.

Nein, ich hab Energietechnik studiert, da kommt mMn keine Wunderwaffe (den Einstieg in neue Energieträger hat die Menschheit bisher nur geschafft, wen von dem vorherigen Energieträger (menschl.Kraft,Holz,Kohle) noch genug da war. In einem Mangelzustand, wo man erstmal Ernährung und Heizwärme sichern muss, kann man keine großen Anstrengungen unternehmen), das beste ist sich frühzeitig darauf einzurichten (könnte schon in 3-4Jahren die ersten Knappheiten geben): Garten/Acker besorgen, Wald besorgen, Einkochen lernen, Lebensmittellagerraum anlegen (Vorsprung verschaffen), Energieverbrauch senken, soweit wie möglich autonom werden.
 

Soul

Sehr aktives Mitglied
Danke für Deine Meinung Maximilian...

Und wie siehst Du die Entwicklung in anderen Gebieten wie in der Medizin oder der Nanotechnologie?

Soul...
 

mikenull

Urgestein
Danke Max! Endlich mal jemand, der meine Einschätzung im großen und ganzen teilt. Ich bin allerdings der Hoffnung, das die erneuerbaren Energien schneller zunehmen, als wir das heute abschätzen können.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Entwicklung in allen anderen Bereichen seh ich skeptisch, mMn haben wir jetzt den höchsten Stand der Industriegesellschaft erreicht und werden uns die nächsten Generationen eher mit Rückzugsgefechten beschäftigen müssen. Und an der Industriegesellschaft hängt die meiste Forschung. Ein gewisses gesundheitliches Level muss man wohl halten, aber z.B. MRTs oder CTs als Standarddiagnostik wird entfallen müssen, weil die Geräte und die Betreibung durch die Energiekosten (die ja überall durchschlagen, sei es in der Fabrik bei der Stromrechnung, oder beim Transportteur, oder beim Bergwerk welches das Erz rausholt und bearbeiten muss) unvertretbar teuer werden.

Wenn du einen eklatanten Energiemangel in vielen Bereichen hast, musste dich auf die grundlegenden Sachen konzentrieren, und das ist nunmal Ernährung und Wärme. Damit werden wir schon genug Sorgen bekommen. Einfach mal überlegen wenn es innerhalb von 3-4Jahre 30-40% der Öl- und Gasheizungsbesitzer keine Ware mehr kaufen können, weil sie die dann vom Mangelzustand (und gleichzeitiger extremer Abhängigkeit der Konsumenten) bestimmten Preise nicht mehr bezahlen können. Es fängt doch jetzt schon an, Nebenkosten sind mittlerweile das größte Armutsrisiko, überleg mal wenn das auf die Mittelschicht übergreift, dass sie die Wahl haben zwischen pleite oder frieren.

Nee, da wird sich keiner mehr Gedanken um Nanotechnologie machen, da werden alle versuchen ihren A**** an die Wand zu bekommen. Das wird ne Weltwirtschaftskrise wie in den 30ern, die aber Jahrzehnte anhalten wird. Wer noch Verwandte hat, die die Zeit erlebten, sollte sie schleunigst nach Tipps ausfragen, bevor solches Wissen verlorengeht.

@mikenull: Du musst bedenken, die EE ist jetzt schon teuer, und wird keinesfalls linear immer billiger werden, weil eben auch Windräder und Solarzellen mit viel Energie hergestellt werden müssen. Wenn du nicht mehr genug Energie hast, damit Nahrungsmittelproduktion und Heizwärmeversorgung überall reibungsfrei laufen, dann wirste keine übrig haben um im großen Stil einen Einstieg in neue Energieträger zu machen.

Klar, wir könnten die Folgen der Krise mindern würden wir jetzt den Banken das Geld wieder wegnehmen und es stattdessen in EE stecken, aber die deutschen ningeln doch bei jeden neuen Steuern und sind doch nicht in der Lage paar Jahrzehnte im vorraus zu denken. Da kommen dann immer so skeptiker, hauptsache es bleibt alles beim alten und uns wird nicht wehgetan, nach mir dir Sintflut.
 
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hablo

Gast
maximilian, hast du vllt links zum thema kernfusion, die du hier rein stellen könntest?
mich persönlich würde die thematik interessieren.
warum ist das eine sackgasse?
 

maximilian

Aktives Mitglied
Zum Thema Kernfusion (was ja doch schon thematisch hier reinpasst, weil wohl sehr viele denken die wird dann spätestens laufen):

1.Problem: Tritium-Versorgung. Wasserstoff gibt es zwar zuhauf, aber das Isotop Tritium nicht. Man braucht ca. 20 konventionelle Kernspaltungskraftwerke, um das Tritium für einen 1GW-Fusionsreaktor zu erbrüten. Das Problem ist also völlig ungelöst (Uranerz geht auch zu Ende).

2.Problem: Materialien. Kernfusion erzeugt schnelle Neutronen mit einer sehr großen Energie. Es gibt im Moment noch keine Materialien die das aushalten könnten über eine echte Reaktorlebenszeit. ITER wird zwar wenn er mal angeworfen wird, einen positiven Ausstoß von Energie erzeugen, aber man wird ihn so selten anwerfen, dass die Neutronenbelastung auf die Materialien niedriger ist als in einem konventionellen Spaltungskraftwerk. Im ITER kann man also gar keine Materialien testen. Man müsste extra Neutronenquellen bauen und dann Materialie in deren Neutronenstrahl testen. Baut aber keiner.

3.Problem: Netzsicherheit. Wenn ein 1GW-Kraftwerk (und die müssten eigentlich sogar noch viel grösser werden um richtig effizient zu werden) mal schnell vom Netz gehen muss, hat man entweder schnell hochregelbare Gaskraftwerke mit einer Leistung von 1GW im Hintergrund in Ruhestellung laufen (Kosten und das zukünftige Problem mit welchem Treibstoff man solche schnellen Kraftwerke befeuern soll) oder es bricht vermutlich länderübergreifend das Netz zusammen. Völlig ungelöst, schon der Ausfall von 2 AKWs bringt das Netz an die Grenze.

4.Problem: Abwärme. 1GW-Reaktoren haben auch ne immense Abwärme, schon jetzige AKWs geraten im Sommer mit niedrigen Wasserständen in Probleme, und die Gewässer an denen sie liegen werden deutlich messbar erwärmt. Bei nem viel leistungsfähigeren Fusionsreaktor wär das noch viel mehr Wärme.

(Für einigermaßen im Stoff stehende hier mal ne Quelle von nem Forscher der ETH Zürich:
http://ihp-lx2.ethz.ch/energy21/fusionillusions.pdf)

Die Wärme zu nutzen ist nicht so einfach möglich, weil man den Reaktor auch mit Abstand zu Siedlungen bauen muss, weil auch der hochgehen kann, incl. strahlendem Fall-Out.
Nur für die Abwärme könnte ich mir Lösungen vorstellen, die anderen drei Probleme sind im Moment noch nichtmal auf dem Weg der Lösung.
 
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