J
johnny j.
Gast
hallo zusammen,
wie ich im thread "Soziale Phobie, Depressionen, Einsamkeit und meine jetzige Lebenssituation" schon ankündigte, mache ich hier mal einen neuen thread auf zur sozialen phobie, zur diskussion, anonymen austausch und sowas. falls es direkt dazu irgendwo schon einen thread gibt, hoffe ich einfach mal es stört sich keiner dran.
mir ist lange zeit gar nicht bewusst gewesen, das ich an einer phobie leide und das es viele andere menschen gibt, denen es ähnlich geht.
mir lief halt “lediglich“ gelegentlich in gesellschaft schweiss bis zum ellenbogen runter, ich konnte niemandem lange in die augen schauen (wenn überhaupt), wenn mein blick nicht mal wieder auf dem boden oder sonstwo festgenagelt war, konnte kaum noch klare gedanken fassen, geschweige denn was gescheites sagen, war angespannt als als hätte ich meinen kopf im rachen eines tigers, hatte teilweise schon leichte zuckungen vor nervlicher anspannung,
habe dabei (so gut es eben ging) probiert mir nichts anmerken zu lassen, um ja nicht aufzufallen oder sonstwie unnormal zu wirken, usw..
"ja nicht auffallen, um keinen preis auffallen. o gott, sch***se das merken die anderen doch garantiert... ich bin so ein pfosten... und jetzt denke ich auch schon wieder schlecht über mich... ich bin so schlecht, ich bin so schlecht... o.k. lächel mal schnell, sonst merkt noch wer wie unsicher du bist und in was für einem beschissenen dilemma..., ja nicht falsches sagen, nicht unangenehm auffallen. ich bin cool, o.k.! alles klar, alles klar..scheisse... locker bleiben, lächeln alter! usw..."
so oder so ähnlich sehen die gedankenschleifen aus die sich bei mir im extremfall unter anderem manchmal abspielen. ich verdränge das zwar teilweise, weil es nicht angenehm in mein selbstbild passt und probiere es inzwischen mit humor zu nehmen (vielleicht um den schmerz zu umgehen), aber das ist echt extremer stress für mich.
zum glück habe ich in meinem leben diverse ressourcen an anderen stellen die mir kraft geben, u.a. auch ein paar wenige, dafür ganz gute “reallife“ kontakte.
ich denke ich gebe nicht immer das typisch bild ab, wie ich mir einen klischeehaften schüchternen menschen so vorstelle.
ich glaube viele die mich im alltag erleben merken nicht was ich hinter meinem teilweise recht distanziertem verhalten verstecke, hinter meiner gerne gepflegten maske aus unantastbarer souveränität hart gesagt.
ich bin im grunde auch ein freigeist und gestehe mir manches zu an andersartigkeit, vor dem andere zurückschrecken und so könnte man mich schnell in der schublade "mutig" versenken. so bin u.a. auch teilweise. ich habe mich schon mehr als einmal auf parties auf eine leere tanzfläche gestellt in lokalitäten, wo es eine eingesessene szene gab, in der ich nie mit jemandem redete und habe da stundenlang (nicht die ganze zeit alleine) getanzt, als ob es mir garnichts ausmachen würde was andere da von mir denken.
wer würde da an eine antropophobie denken. vielleicht eher das ich so arrogant bin, das ich gar kein interesse habe dort mit jemandem kontakt zu haben. tatsächlich tanze ich aber vor allem auch darum die ganze zeit, um “unnötige“ verlegenheiten zu meiden. es ist mir nämlich weniger unangenehm notfalls auch alleine auf der tanzfläche zu tanzen, als vielleicht alleine zwischen grüppchen von leuten zu sitzen, die sich vielleicht fragen könnten, was ich eigentlich da will so alleine. naja wenigstens ist das tanzen etwas das mir einen richtig schönen kick bereitet, sonst würde ich mir das nicht immer wieder antun. ich sehe die menschen auf parties zwar immer echt gerne und hege starke sypathien für einige davon, aber ohne die freuden des tanzens würde sich das für mich mit den unannehmlichkeiten nicht aufwiegen.
teilweise war ich mir ziemlich sicher auf parties oder zu anderen anlässen, das mir leute sympathien entgegengebracht haben.
in vielen fällen freue ich mich, wünsche mir kontakt zu dem menschen, und dann kommt schnell der schmerz in mir ins spiel. dann geht das dilemma so richtig los.
1stens spüre ich den schmerz den ich an der stelle habe durch meine unerfüllten kontaktbedürfnisse. (AAUTSCHH!). dann spüre ich trauer, frustration, freude (über die mir vermutlich entgegengebrachte zuneigung), den intensiven wunsch nach erfüllendem kontakt, verzweiflung und sowas alles in einem “fröhlichen“ cocktail miteinander gemischt und bin völlig verwirrt. das spiegel sich dann in unterdrückter form in meiner mimik wieder denke ich. vor allem schmerz und eine spur ärger auf den mensch der ihn in mir ausgelöst hat (worüber ich mich ja im grunde riesig freue). somit sende ich vermutlich ziemlich wiedersprüchliche signale an menschen, die möglicherweise kontakt haben wollen würden mit mir.
2tens sofern ich dann daran denke eventuell kontaktversuche zu starten, wird meine anspannung erheblich grösser und ich fühle mich ungefähr so fähig zu einer irgendwie erfolgversprechenden kommunikation, als ob meine normalen kognitiven fähigkeiten butter auf einer schwarzen motorhaube im hochsommer am äquator wären (was ja im angemessenen rahmen auch mal witzig sein kann...). meinen namen weiss ich dann im normalfall schon noch, aber... naja - ihr wisst bescheid oder? für die, die es nicht kennen, habt ihr schonmal einen leichten sonnenstich gehabt, ziemlich neben euch gestanden, euch blöd wie bohnenstroh gefühlt?
so in etwa. in dem zustand mag ich kaum daran denken wie es aussähe würde ich jemanden ansprechen, der mir gegenüber nicht eh schon freundschaftlich eingestellt ist.
3tens weil ich mich nicht gerne so fühle, rede ich mich innerlich raus aus der situation. dann sage ich mir z.b., das der mensch vielleicht gar nicht mich meinte (wie könnte sowas auch nur möglich sein?) / das er, wenn er merkt wie schräg ich reagiere eh nichts mit mir anzufangen weiss / das dieser mensch eh gar nicht interessant genug für mich ist, weil er mit sowas seltenem wie mir vermutlich eh nicht umzugehen wüsste.
einen hauch arroganz nenne ich seltsamer weise tatsächlich mein eigen. erfüllt halt u.a. den zweck, schmerz zu vermeiden. denn mit menschen die es eh nicht wert sind, will ich ja gar keinen kontakt. um den schmerz auf ein besser zu ertragendes maß zu reduzieren erfüllt es manchmal seinen zweck, ansonsten finde ich das total doof und es passt auch überhaupt nicht zu dem menschenbild was ich ansonsten pflege.
beim drüberlesen über meinen roman da oben, denke ich es fehlt ein wenig der rote faden, aber vielleicht ist das bloß meine unterschwellige angst vor negativer bewertung.
das löst noch eine assoziation zum thema in mir aus.
weil ich angst vor der negativen bewertung durch andere habe, oder davor rumgeschubst zu werden wegen meiner unsicherheit, trete ich (speziell für mich fremden menschen) gegenüber teilweise seehr distanziert, unterschwellig agressiv auf, unantastbar in meinem wundervollen elfenbeinturm, so das der andere am besten gleich etwas eingeschüchtert ist und gar nicht erst daran denkt mir irgendwie zu nahe zu kommen (sehr gut, so habe ich wenigstens keine angst). aufgestauten frust habe ich zum glück genug um das überzeugend darzustellen. so kommt mir wenigstens keiner zu nahe. die schwachstelle dieser strategie brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen...
wenn ich mich diesbezüglich betrachte, kommen mir manchmal wieder so typen in erinnerung, die einem gleich drohungen alla “was glotzn so blöd? willstn paar auf maul alda?!?" entgegenschleudern wenn man sie nur “verdächtig“ anschaut. so skuril wie sich der verdacht evtl. anhört und so wenig ich solche leute nett reden will, könnte es sein das das auch fälle von antropophobie sind letztlich? sollte man ja eigentlich nicht vermuten, aber bei mir würde das jemand der mich nicht richtig kennt vermutlich ebenfalls nicht in betracht ziehen. vermutlich sind sozial phobische eh oft leute, von denen es wenige vermuten, gerade weil sie sich nicht trauen sich so zu zeigen wie sie sind (was teilweise ja durchaus berechtigt sein kann). das soll es sogar bei berühmten leuten geben die beruflich auf der bühne stehen.
genug erstmal. fällt euch dazu irgendwas ein wenn ihr das lest?
& was läuft bei euch ggf. so ab in hinsicht auf soziale phobien?
o.k., jetzt habe ich den text zum xten male durchgeschaut, um ja nicht negativ aufzustossen, dabei weiss ich eigentlich genau, das ich es selbst wenn ich es wollte, es eh fast garantiert nie jedem recht machen könnte (vor allem nicht mir). :mad:
verdammt! ich bin doch hier nicht in der schule!!
jetzt hätte ich hier gerne einen kopfschüttelnden smiley.
ich hoffe ich habe euch nicht allzu sehr erschlagen mit diesem wortgewaltigen monstertext.
wie ich im thread "Soziale Phobie, Depressionen, Einsamkeit und meine jetzige Lebenssituation" schon ankündigte, mache ich hier mal einen neuen thread auf zur sozialen phobie, zur diskussion, anonymen austausch und sowas. falls es direkt dazu irgendwo schon einen thread gibt, hoffe ich einfach mal es stört sich keiner dran.
mir ist lange zeit gar nicht bewusst gewesen, das ich an einer phobie leide und das es viele andere menschen gibt, denen es ähnlich geht.
mir lief halt “lediglich“ gelegentlich in gesellschaft schweiss bis zum ellenbogen runter, ich konnte niemandem lange in die augen schauen (wenn überhaupt), wenn mein blick nicht mal wieder auf dem boden oder sonstwo festgenagelt war, konnte kaum noch klare gedanken fassen, geschweige denn was gescheites sagen, war angespannt als als hätte ich meinen kopf im rachen eines tigers, hatte teilweise schon leichte zuckungen vor nervlicher anspannung,
habe dabei (so gut es eben ging) probiert mir nichts anmerken zu lassen, um ja nicht aufzufallen oder sonstwie unnormal zu wirken, usw..
"ja nicht auffallen, um keinen preis auffallen. o gott, sch***se das merken die anderen doch garantiert... ich bin so ein pfosten... und jetzt denke ich auch schon wieder schlecht über mich... ich bin so schlecht, ich bin so schlecht... o.k. lächel mal schnell, sonst merkt noch wer wie unsicher du bist und in was für einem beschissenen dilemma..., ja nicht falsches sagen, nicht unangenehm auffallen. ich bin cool, o.k.! alles klar, alles klar..scheisse... locker bleiben, lächeln alter! usw..."
so oder so ähnlich sehen die gedankenschleifen aus die sich bei mir im extremfall unter anderem manchmal abspielen. ich verdränge das zwar teilweise, weil es nicht angenehm in mein selbstbild passt und probiere es inzwischen mit humor zu nehmen (vielleicht um den schmerz zu umgehen), aber das ist echt extremer stress für mich.
zum glück habe ich in meinem leben diverse ressourcen an anderen stellen die mir kraft geben, u.a. auch ein paar wenige, dafür ganz gute “reallife“ kontakte.
ich denke ich gebe nicht immer das typisch bild ab, wie ich mir einen klischeehaften schüchternen menschen so vorstelle.
ich glaube viele die mich im alltag erleben merken nicht was ich hinter meinem teilweise recht distanziertem verhalten verstecke, hinter meiner gerne gepflegten maske aus unantastbarer souveränität hart gesagt.
ich bin im grunde auch ein freigeist und gestehe mir manches zu an andersartigkeit, vor dem andere zurückschrecken und so könnte man mich schnell in der schublade "mutig" versenken. so bin u.a. auch teilweise. ich habe mich schon mehr als einmal auf parties auf eine leere tanzfläche gestellt in lokalitäten, wo es eine eingesessene szene gab, in der ich nie mit jemandem redete und habe da stundenlang (nicht die ganze zeit alleine) getanzt, als ob es mir garnichts ausmachen würde was andere da von mir denken.
wer würde da an eine antropophobie denken. vielleicht eher das ich so arrogant bin, das ich gar kein interesse habe dort mit jemandem kontakt zu haben. tatsächlich tanze ich aber vor allem auch darum die ganze zeit, um “unnötige“ verlegenheiten zu meiden. es ist mir nämlich weniger unangenehm notfalls auch alleine auf der tanzfläche zu tanzen, als vielleicht alleine zwischen grüppchen von leuten zu sitzen, die sich vielleicht fragen könnten, was ich eigentlich da will so alleine. naja wenigstens ist das tanzen etwas das mir einen richtig schönen kick bereitet, sonst würde ich mir das nicht immer wieder antun. ich sehe die menschen auf parties zwar immer echt gerne und hege starke sypathien für einige davon, aber ohne die freuden des tanzens würde sich das für mich mit den unannehmlichkeiten nicht aufwiegen.
teilweise war ich mir ziemlich sicher auf parties oder zu anderen anlässen, das mir leute sympathien entgegengebracht haben.
in vielen fällen freue ich mich, wünsche mir kontakt zu dem menschen, und dann kommt schnell der schmerz in mir ins spiel. dann geht das dilemma so richtig los.
1stens spüre ich den schmerz den ich an der stelle habe durch meine unerfüllten kontaktbedürfnisse. (AAUTSCHH!). dann spüre ich trauer, frustration, freude (über die mir vermutlich entgegengebrachte zuneigung), den intensiven wunsch nach erfüllendem kontakt, verzweiflung und sowas alles in einem “fröhlichen“ cocktail miteinander gemischt und bin völlig verwirrt. das spiegel sich dann in unterdrückter form in meiner mimik wieder denke ich. vor allem schmerz und eine spur ärger auf den mensch der ihn in mir ausgelöst hat (worüber ich mich ja im grunde riesig freue). somit sende ich vermutlich ziemlich wiedersprüchliche signale an menschen, die möglicherweise kontakt haben wollen würden mit mir.
2tens sofern ich dann daran denke eventuell kontaktversuche zu starten, wird meine anspannung erheblich grösser und ich fühle mich ungefähr so fähig zu einer irgendwie erfolgversprechenden kommunikation, als ob meine normalen kognitiven fähigkeiten butter auf einer schwarzen motorhaube im hochsommer am äquator wären (was ja im angemessenen rahmen auch mal witzig sein kann...). meinen namen weiss ich dann im normalfall schon noch, aber... naja - ihr wisst bescheid oder? für die, die es nicht kennen, habt ihr schonmal einen leichten sonnenstich gehabt, ziemlich neben euch gestanden, euch blöd wie bohnenstroh gefühlt?
so in etwa. in dem zustand mag ich kaum daran denken wie es aussähe würde ich jemanden ansprechen, der mir gegenüber nicht eh schon freundschaftlich eingestellt ist.
3tens weil ich mich nicht gerne so fühle, rede ich mich innerlich raus aus der situation. dann sage ich mir z.b., das der mensch vielleicht gar nicht mich meinte (wie könnte sowas auch nur möglich sein?) / das er, wenn er merkt wie schräg ich reagiere eh nichts mit mir anzufangen weiss / das dieser mensch eh gar nicht interessant genug für mich ist, weil er mit sowas seltenem wie mir vermutlich eh nicht umzugehen wüsste.
einen hauch arroganz nenne ich seltsamer weise tatsächlich mein eigen. erfüllt halt u.a. den zweck, schmerz zu vermeiden. denn mit menschen die es eh nicht wert sind, will ich ja gar keinen kontakt. um den schmerz auf ein besser zu ertragendes maß zu reduzieren erfüllt es manchmal seinen zweck, ansonsten finde ich das total doof und es passt auch überhaupt nicht zu dem menschenbild was ich ansonsten pflege.
beim drüberlesen über meinen roman da oben, denke ich es fehlt ein wenig der rote faden, aber vielleicht ist das bloß meine unterschwellige angst vor negativer bewertung.
das löst noch eine assoziation zum thema in mir aus.
weil ich angst vor der negativen bewertung durch andere habe, oder davor rumgeschubst zu werden wegen meiner unsicherheit, trete ich (speziell für mich fremden menschen) gegenüber teilweise seehr distanziert, unterschwellig agressiv auf, unantastbar in meinem wundervollen elfenbeinturm, so das der andere am besten gleich etwas eingeschüchtert ist und gar nicht erst daran denkt mir irgendwie zu nahe zu kommen (sehr gut, so habe ich wenigstens keine angst). aufgestauten frust habe ich zum glück genug um das überzeugend darzustellen. so kommt mir wenigstens keiner zu nahe. die schwachstelle dieser strategie brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen...
wenn ich mich diesbezüglich betrachte, kommen mir manchmal wieder so typen in erinnerung, die einem gleich drohungen alla “was glotzn so blöd? willstn paar auf maul alda?!?" entgegenschleudern wenn man sie nur “verdächtig“ anschaut. so skuril wie sich der verdacht evtl. anhört und so wenig ich solche leute nett reden will, könnte es sein das das auch fälle von antropophobie sind letztlich? sollte man ja eigentlich nicht vermuten, aber bei mir würde das jemand der mich nicht richtig kennt vermutlich ebenfalls nicht in betracht ziehen. vermutlich sind sozial phobische eh oft leute, von denen es wenige vermuten, gerade weil sie sich nicht trauen sich so zu zeigen wie sie sind (was teilweise ja durchaus berechtigt sein kann). das soll es sogar bei berühmten leuten geben die beruflich auf der bühne stehen.
genug erstmal. fällt euch dazu irgendwas ein wenn ihr das lest?
& was läuft bei euch ggf. so ab in hinsicht auf soziale phobien?
o.k., jetzt habe ich den text zum xten male durchgeschaut, um ja nicht negativ aufzustossen, dabei weiss ich eigentlich genau, das ich es selbst wenn ich es wollte, es eh fast garantiert nie jedem recht machen könnte (vor allem nicht mir). :mad:
verdammt! ich bin doch hier nicht in der schule!!
jetzt hätte ich hier gerne einen kopfschüttelnden smiley.
ich hoffe ich habe euch nicht allzu sehr erschlagen mit diesem wortgewaltigen monstertext.
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