Du bist kein Weichei. Definitiv nicht.
Ich verstehe aber. Du möchtest nicht vor der Herausforderung davon laufen, vorallem wenn man schon soviel investiert hat. Das ist ja auch Lebenszeit die du in das Unternehmen gesteckt hast. Viel Arbeit, viel Energie, viel Opferung. Und davon wegzugehen, nur weil man es nicht "versteht" - das lässt sich schwer mit dem Gewissen vereinbahren.
Aber ich sag mal so. Viele Unternehmen gehen nun auf diesen Kurs von Ownership. Und bei fast allen habe ich das selbe gesehen. Viel Blabla, aber ohne wirkliches Ziel. Mehr ist immer besser. Das funktioniert natürlich bei großen, internationalen Firmen, die ihren Kundenstamm aus bestehenden ebenso großen, internationalen Firmen beziehen. Denn man ist nicht angewiesen auf die kleinen Brötchen. Mitarbeiter sind auswechselbar, Kunden sind auswechselbar. Die völlige Flexibilität. Das ist aber generell so eine Marktrichtung die sich gerade einschlägt. Man möchte sich nicht auf eine Zielgruppe fokusieren, der Gewinn bestimmt die Agenda.
Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass du dort happy wirst. Eine Umstrukturierung brauch einen richtigen Plan, und auch harte Worte. Dieses Einlullen von großen Tönen ist nur heiße Luft um die Leute für sich zu gewinnen, um Kunden zu gewinnen, die MA kurzfristig zu mobilisieren. Aber nach mindestens einem Jahr wird man schnell sehen, dass da nichts hinter steckt. Einlullen, und Wischiwaschi ist Verkaufen. Das Verkaufen einer Idee, die nur eine Idee ist. Es muss immer schön toll und sehr positiv sein, mit einem Lächeln im Gesicht bei jedem Wort.
Das ist aber generell wie sich zur Zeit der Markt bestimmt, viele Luftschlösser. Was wirklich darin ist interessiert keinen solange es gut läuft. Solange alle ihren Gewinn haben, sich ein schickes Auto kaufen können und erfolgreich im Entrepeunerbusiness stehen, sagt keiner was dazu. Risiken werden mit Watte ausgestopft und am Besten nicht angefasst.
Wenn dir aber das wirkliche Ziel dem Menschen zu helfen und ihm eine Basis für sein Leben zu geben wichtig ist, dann würde ich dir wirklich raten dich neu zu orientieren. Du wirst definitiv weniger verdienen, denn da werden kleine Brötchen gebacken um sich wirklich die Zeit nehmen zu können effektiv helfen zu können. Bei einer Gewinnagenda hat man diese nicht und es ist nurnoch ein schnelles Abarbeiten von Schicksalen, und nach einer Stunde zu den Akten gelegt. Fließbandarbeit. Der Mensch steht da nicht mehr im Fokus, man profitiert nurnoch daraus bis er keinen Gewinn mehr einbringt und es wird sich auf den nächsten konzentriert. Das ist wirklich anstrengend. Vorallem wenn man moralische Bedenken hat wirst du dich dann jeden Tag fragen ob es dir das wert ist, und irgendwann musst du dich immer wieder aufs Neue überzeugen, dass du etwas gutes tust.