Sandra S.
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Hallo Pflaumenpaul,Als dein Vater gestorben war, tat sich ein Loch auf. In dieses bist du nicht gefallen, weil du deine Mutter hattest. Ein Jahr später starb sie. Das Loch wurde tiefer. Aber du bist auch da nicht hineingefallen, weil du genügend andere Dinge zu tun hattest. Du hast die Trauer in gewisser Art verdrängt. Als 8 Monate später alles erledigt war, war das Loch immer noch da. Vielleicht nicht mehr ganz so tief, aber du bist hineingefallen. Das ist nicht schlimm. Da hat die Zeit einfach nicht gereicht, um die Wunden zu heilen.
Wenn Falang88 schreibt "Du darfst trauern, solange du trauern willst", hat er vollkommen recht. Muss man dafür aber in diesem Loch sein?
Für dich waren 16 Monate nicht ausreichend. Ich finde, das ist schon ein bissel viel.
Die Ratschläge hier können dir sicherlich ein wenig Unterstützung geben. Aber ich glaube, du solltest professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
Nur in einem Satz im Ausgangsbeitrag ist dein Sohn erwähnt. Ich vermute, der ist noch minderjährig. Wie geht er damit um? Da solltest du aufpassen, weil er nicht nur den Verlust seiner Großeltern verarbeiten muss, sondern auch tagtäglich mit deiner Trauer konfrontiert ist.
mein Sohn ist 18 Jahre alt. Er geht damit eher locker um. Ich denke, das er damit sehr viel besser klar kommt, als ich. Er weiß, das ich damit kämpfe, weil wir darüber reden. Wir haben von Anfang an viel geredet. Und in seiner Gegenwart weine ich höchst selten. Da kann ich mich zusammenreißen. Ich schrieb ja, wehe wenn ich alleine bin.
Es ist nicht so das ich tagtäglich in Tränen zerfließe, ich funktioniere sehr gut. Ich gehe zur Arbeit, erledige was erledigt werden muss.
Es ist nur, das ich immer wieder in diese Trauer zurückkehre... besonders in dem Monat wo beide starben.
Ich weiß nun, das ich so lange trauern darf, wie es eben dauert. Kritische Stimmen blende ich jetzt aus, niemand hat je in meinen Schuhen gesteckt. Jeder Mensch geht mit Trauer anders um. Und man sollte jedem seine Zeit lassen.
Mir hat das sehr geholfen, hier zu sein. Es waren so nette aufmunternde Beiträge dabei. Danke nochmal an alle.
So langsam krabble ich aus dem Loch heraus. Ich weiß, das es immer weh tun wird, das meine Eltern nicht mehr da sind. Aber ich werde lernen damit umzugehen.